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Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Titel: Veyron Swift und das Juwel des Feuers
Autoren: Tobi Fischer
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Laubbestandes. Wir könnten irgendwo in den USA gelandet sein, oder in Europa oder in Asien«, schlussfolgerte er. Tamara meinte, dass dann ja nur noch die halbe Welt als Möglichkeit übrig bleibe, worauf Veyron sie natürlich korrigierte.
    »Streng genommen höchstens ein Viertel der Welt.«
    Tom unterbrach sie beide, fragte, ob sie nicht endlich weitermarschieren konnten. Er wollte so schnell wie möglich nachhause. Sie taten ihm den Gefallen und ließen den alten Schuppen rasch hinter sich.
     
    Nach knapp einer Stunde stießen sie auf eine Straße. Veyron hastete von einer Seite zur anderen, bückte sich, untersuchte den Teer und auch den gelben Mittelstreifen. Dann sprang er begeistert auf und jubelte.
    »England!« rief er, »wir sind in England gelandet. Seht nur, da sind die kleinen Reflektoren im Mittelstreifen. Das Glück ist wirklich mit uns. Folgen wir der Straße, die führt uns bestimmt ins nächste Dorf. Von dort aus können wir telefonieren.«
    Sie folgten jetzt dem Straßenverlauf und genau wie Veyron gesagt hatte, zeigte sich ihnen schon bald die nächste Ortschaft. Sie lag auf einer Anhöhe, eine Allee aus alten Bäumen säumte die Straße, die Häuser waren alt und armselig, die Bewohner dafür sehr freundlich. Wisperton hieß jener Ort. Man erklärte ihnen den Weg ins nächste Hotel, doch wunderten sie sich ein wenig über die Kleidung, welche die drei trugen. Veyron beruhigte sie sofort, als er die Besorgnis in den Augen der Leute bemerkte.
    »Wir nehmen an einer Untersuchung historischer Lebensweise im Auftrag des Oxford College teil und suchen für diese Nacht eine Bleibe. Wenn Sie wollen, erkläre ich Ihnen gerne später mehr«, erzählte er im begeisterten Tonfall. Die Leute winkten nur ab und meinten, dass sie sich vielleicht ein andermal gerne mehr darüber anhören wollten.
    Das Hotel war klein, mit gerade mal sechs Zimmern, im Erdgeschoss gab es ein altes Pub. Veyron tischte dem Inhaber die Geschichte der historischen Projektgruppe auf und das sie deswegen natürlich kein Bargeld bei sich trugen, außer er wäre mit kopierten Schuldscheinen von 1891 einverstanden. Natürlich war er das nicht, sondern wollte, bis zum Eintreffen der anderen Mitglieder, Veyrons Smartphone als Pfand einbehalten. Der Wirt gab ihnen die Schlüssel für ein Zimmer, aber falls sie bis zum nächsten Morgen nicht bezahlten, würde er sie hinauswerfen und obendrein die Polizei verständigen. Veyron war mit diesen Bedingungen einverstanden.
    Auf dem Zimmer machte ihm Tamara deswegen sofort Vorhaltungen. Es wäre besser gewesen, sie hätten sich erst einmal irgendwo versteckt und aus einer Telefonzelle Hilfe gerufen. Veyron zuckte nur mit den Schultern, meinte, dass dies keinen sonderlichen Unterschied machte. Zumindest konnten sie sich hier duschen und frisch machen und auch etwas essen.
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Tamara. Weder der Wirt noch einer der anderen Einwohner werden Sie erkennen. Roter Sommer mag zwar inzwischen einige Berühmtheit erlangt haben. Da Sie jedoch als tot gelten, haben die meisten Menschen Sie bestimmt schon wieder vergessen, falls Ihr Gesicht überhaupt je im Internet, in den Zeitungen oder im Fernsehen aufgetaucht sein sollte. Entspannen Sie sich, planen Sie in Ruhe Ihre nächsten Schritte«, sagte er.
    Nach einer ausgiebigen Dusche für jedermann, marschierten sie durch Wisperton und machten sich näher mit dem Ort vertraut. Selbst Veyron hatte noch nie von ihm gehört. In einer alten Bücherei fanden sie heraus, dass es in Wisperton viele althergebrachte Geschichten über Elben und andere Wunderwesen gab. Tom schmunzelte, als er in einem Buch etwas über den Besuch einer Elbenkönigin las, die irgendwann zu der Zeit Heinrich des Achten den Bewohnern Wispertons aus einer großen Notlage geholfen hatte.
    Abends genehmigten sich die drei schließlich ein Abendessen im Pub. Veyron unterhielt die Anwesenden mit einigen ausgefallenen Geschichten über sein historisches Forschungsprojekt. Natürlich war alles erstunken und erlogen, aber die Leute lachten trotzdem über die vielen erfundenen Anekdoten und Schauergeschichten (die zumindest im historischen Kontext korrekt waren). Es war bereits mitten in der Nacht, als Veyron darum bat, telefonieren zu dürfen. Der Wirt war einverstanden. Er erinnerte ihn noch einmal daran, dass er immer noch bezahlen musste.
    »Keine Sorge, ich bin gerade dabei dafür zu sorgen«, versicherte Veyron. Er nahm das Telefon des Wirts und tippte eine Nummer. Auf
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