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Verzeih mir, mein Herz!

Verzeih mir, mein Herz!

Titel: Verzeih mir, mein Herz!
Autoren: Katherine Collins
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Stöhnen vom Bett ließ sie ihren Einwand jedoch vergessen! Alarmiert lief sie zurück zu dem Kranken. Sie versicherte sich schnell, dass es dem Duke den Umständen entsprechend gut ging, und steckte dann die Decken um den gebrechlichen Körper fest.
    „Aylesbury, öffnen Sie das Fenster. Emily, wärst du so gut und rufst nach meiner Zofe? Außerdem muss der Kamin gereinigt und ein neues Feuer angefacht werden. Ihre Gnaden, könnten Sie mir helfen seine Gnaden aufzurichten und ihm etwas Wasser einzuflößen?”
    Der erkrankte Duke wurde im Laufe des Nachmittags unter Elizabeths Aufsicht gewaschen, neu angekleidet und mit Hühnerbrühe gefüttert, sein Bett wurde neu bezogen und ein Feuer angefacht, das den Raum unerträglich heiß machte. Weiterhin wurden Wachen unter den Familienangehörigen abgestellt, die den Duke, sollte er aufwachen, zu trinken gaben, neue Steine in sein Bett legten und seine Wadenwickel wechselten. Zu Tode erschöpft sank sie abends in ihr Bett und schlief wie ein Stein. Auch die nächsten Tage, in denen das Befinden des Dukes nicht deutlich besser wurde und so für alle Anwesenden sehr anstrengend waren, vergingen wie im Flug. Endlich, am Tag vor Weihnachten, zeichnete sich eine Wandlung ab, denn der Duke schaffte es, sich mit seinen Besuchern zu unterhalten. Matt saß er in den aufgeschüttelten Kissen, die ihm seine jüngste Tochter Emily in den Rücken gestopft hatte, und lauschte ihren ausführlichen Beschreibungen der Weihnachtsdekoration, als Elizabeth ins Zimmer trat. Erleichtert grinste sie den Duke an und machte dem Mädchen, das in einem bequemen Lehnsessel neben dem Bett saß, ein Zeichen, mit ihrem Bericht fortzufahren. Vorsichtig setzte sie sich an das Fußende des Bettes und lehnte sich gegen den alten Balken. Sebastian zwinkerte ihr erschöpft zu.
    „So, ich glaube, das war jetzt alles!”, beendete Emily ihren Monolog. „Und da jetzt Beth hier ist, kann ich mich wohl zurückziehen und schauen, was für einen Unfug Patrik und Matthew anstellen! Wenn ich mal heirate, werde ich nur Mädchen haben, Jungen sind so ungebärdig!”
    Der Duke kicherte schwach.
    „Bitte warn deinen Zukünftigen nicht vor, sonst werden wir Schwierigkeiten haben, dich an den Mann zu bekommen!”
    „Dir geht es anscheinend wieder gut, wenn du mich maßregeln kannst!”
    Emily zwinkerte verschmitzt und offenbarte damit eine unverkennbare Familienähnlichkeit. „Keine Angst, Papa! Du schickst einfach Elizabeth als mein Anstandswauwau mit in die Stadt und …”, sie schnipste mit den Fingern, „… ich kann unter allen Gentlemen wählen. Du verrätst mir doch deinen Trick, nicht wahr?”
    Beth lächelte schwach.
    „Es gibt keinen Trick und ich fürchte, ich bin ungeeignet als Chaperone.”
    „Weil du die Verlobung mit Jordan gelöst hast? So ein Unsinn, jeder weiß doch, dass du ihm seine Affären nicht verzeihen kannst. Kein Wunder, wenn er sogar seinem besten Freund die Mätresse ausspannt! Glaub mir, in London wirst du als junge Dame mit höchst moralischem Ansehen verehrt. Ich könnte keine bessere Begleitung finden!”
    Elizabeth war hochrot geworden und senkte verlegen den Blick. Schwach fragte sie: „Wo hast du denn den Unsinn her?”
    „Von Babette! Und Cecily hat es bestätigt, deshalb war sie auch traurig, dass du ihre Einladung abgesagt hast. Aber jetzt bist du ja doch hier.”
    „Emily, lass uns doch bitte allein”, unterbrach der Duke den Austausch der jungen Mädchen und wartete, bis die Tochter aus der Tür schlüpfte, bevor er auf die Matratze an seiner Seite klopfte.
    „Komm etwas näher, dann brauchen wir nicht so zu schreien.”
    Elizabeth setzte sich zu ihm und nahm seine Hand in ihre. „Hast du auch schön brav deine Medizin genommen?”
    Sebastian verzog den Mund, der Trank, den ihm sein Kammerdiener dreimal am Tag einflößte, war schlicht widerlich.
    „Dann geht es dir bereits etwas besser?”
    Der Duke nickte mit einem beruhigenden Lächeln. „Das Atmen fällt mir schwer … und dann der Husten.”
    „Aber das Fieber ist gefallen. Wenn es nicht wieder steigt, kann ich mit Sicherheit sagen, dass du wieder ganz gesund wirst!” Enthusiastisch strahlte sie ihn an. „Aber du darfst dich nicht überanstrengen. Unterhalte dich mit deinen Gästen, aber wenn du dich müde fühlst, mach die Augen zu und schlaf. Genau das wirst du jetzt auch tun, du siehst müde aus und diese Blässe gefällt mir nicht. Also hinlegen!”
    Gehorsam ließ Sebastian sich zurück in die Laken
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