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Verzaubert von diesem Tanz

Verzaubert von diesem Tanz

Titel: Verzaubert von diesem Tanz
Autoren: Anne Mcallister
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entschuldigte sie sich und versuchte, den Abstand wieder etwas zu vergrößern.
    Vergeblich! „Ich genieße jede Sekunde. Dies ist bis jetzt der Höhepunkt meines Abends“, flüsterte er ihr ins Ohr. Seine Stimme klang wie flüssiges Gold, sein warmer Atem streifte ihr Ohr. Edie durchrann ein Schauer. Ihre Gedanken überschlugen sich und gingen genau in die Richtung, die sie sich eigentlich strengstens verbot.
    Was meint er mit „bis jetzt“?
    „Was haben Sie?“, murmelte er, als er spürte, wie Edie sich verspannte.
    „Ach nichts“, wehrte sie ab. „Ich musste nur an etwas denken.“
    „Damit sollten Sie wirklich aufhören!“ In seiner Stimme schwang ein leichtes Lächeln mit, Edie glaubte, seine Lippen an ihrer Schläfe zu spüren. Wieder lief ihr ein Schauer den Rücken hinunter.
    Was ist nur los mit mir!?
    Sie konnte sich gar nicht erinnern, wann sie das letzte Mal solch eine Regung überkommen hatte. Seit Bens Tod interessierten sie Männer nicht im Geringsten.
    Das Drängen ihrer Mutter, wieder unter Leute zu gehen, fiel auf taube Ohren bei ihr. Sie hatte einfach kein Bedürfnis danach. Und damit war die Sache für sie erledigt. Bis jetzt! Edie verstand plötzlich die Welt nicht mehr. Sie fühlte sich wie magisch zu diesem Mann hingezogen und ließ sich willenlos führen. Die Klänge des Orchesters verzauberten sie, und ihre Gedanken verloren sich in einer Märchenwelt.
    Achtung! meldete sich in ihr eine warnende Stimme.
    Was ist denn so schlimm daran? konterte eine andere, ihr bis jetzt völlig unbekannte Stimme. Solange man nicht glaubt, dass Märchen wahr werden!
    Außerdem glaubte sie sowieso nicht an Märchen und ein Happy End.
    Nicht, seit sie im Alter von achtzehn Jahren der Schauspieler und Herzensbrecher Kyle Robbins davon kuriert hatte. Und wenn doch einmal die Hoffnung in ihrem Herzen aufglomm, dann musste sie sich nur an das traumatische Ende ihrer Ehe erinnern.
    Edie wusste , es gab kein Happy End. Sie war gegen diese Illusion gefeit.
    Also los, flüsterte diese unbekannte Stimme wieder, worauf wartest du noch? Was ist schon dabei … ein Walzer, eine Nacht voller Seligkeit … weiter nichts!
    Zum ersten Mal an diesem Abend fiel ihr eine Last von den Schultern. Gefühl und Verstand lagen nicht mehr im Streit miteinander. Edie hob den Kopf, lächelte Nick Savas an … und gab sich der Musik hin.
    Nick Savas ging prinzipiell nicht auf Hochzeiten.
    Seit Jahren nicht!
    Und zu dieser wollte er natürlich auch nicht kommen. Wenn man allerdings mit dem Bräutigam verwandt war und gerade die Familienresidenz der Braut renovierte, dann blieb einem leider keine Wahl.
    Er hätte während der königlichen Hochzeit sowieso nicht weiterarbeiten können – auch wenn ihm das lieber gewesen wäre. Ein weiteres glückliches Paar zu sehen, das sich das Jawort gab, darauf konnte er wirklich verzichten. Er wollte nicht die Hoffnung in ihren Augen sehen. Vielleicht war das egoistisch von ihm – wahrscheinlich sogar verdammt egoistisch – aber er ertrug es einfach nicht! Er wollte nicht das Glück anderer mit ansehen müssen, das ihm selbst verwehrt war. Seit dem Tod seiner Verlobten Amy vor zwei Jahren scheute er solche Situationen.
    Aber vor allem galt es, die Hochzeiten des Savas-Clans zu meiden. Nicht nur wegen des Eheversprechens, das ihn jedes Mal bis ins Mark traf. Sondern deshalb, weil sich offensichtlich jeder in dieser Familie zum Ziel gesetzt hatte, ihn mit einer auch nur halbwegs akzeptablen Frau zu verkuppeln.
    Dabei lag Nick nichts ferner, als zu heiraten.
    Aber offensichtlich nahm das niemand ernst.
    Deshalb bemühte er sich, möglichst auf einen anderen Kontinent zu reisen, sobald eine Hochzeit anstand. Da er nun aber leider gerade im Schloss arbeitete, hatte er keine Ausrede. Das hieß, er musste erscheinen.
    „Es wird ein wunderbares Fest werden“, beruhigte ihn seine Tante Malena. „Und ich glaube, Gloria kommt in Begleitung zweier Assistentinnen. Beide jung und ledig!“ Und damit bestätigten sich auch schon seine schlimmsten Befürchtungen.
    „Du wirst die Auswahl haben unter Dutzenden von zauberhaften Frauen“, fügte Tante Ophelia hinzu.
    Aber Nick wollte sich niemanden aussuchen. Deshalb erschien er zur Trauung auch erst in allerletzter Minute und setzte sich dann in die hinterste Reihe. Auf jeden Fall musste er seinen Tanten, Onkeln und Cousins aus dem Weg gehen, die nur einen Gedanken hatten … jeden Single möglichst unverzüglich mit einem Partner zu versorgen.
    Dagegen
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