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Verzaubert von diesem Tanz

Verzaubert von diesem Tanz

Titel: Verzaubert von diesem Tanz
Autoren: Anne Mcallister
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etwas mit ihr anzufangen. Und zumindest würde ihre Gegenwart die Kuppler des Savas-Clans fernhalten.
    Unvermittelt brach Rhiannons Wortschwall ab. „Was machen Sie eigentlich?“, fragte sie.
    Nick ergriff die Gelegenheit beim Schopf und erzählte ihr ausgiebig und umständlich von den Renovierungsarbeiten. Geschieht ihr recht, dachte er voller Genugtuung. Es war mehr als deutlich, dass das Ganze sie keinen Deut interessierte.
    Langatmig klärte er sie über Balken und Holzverbindungen und die Statik der tragenden Wände auf. Ließ sich ausführlich darüber aus, wie wichtig es sei, die Originaltechniken zu recherchieren. Redete über Holzschwamm und Holzwurm … und wenn sie wollte, könne er ihr das gerne zeigen. Im Ostflügel des Palastes würde er gerade die Bodendielen erneuern und hätte sich dort sogar sein Schlafzimmer eingerichtet, um jederzeit an den wurmstichigen Dielen weiterarbeiten zu können.
    Wenn er sie nur lange genug mit diesen Details langweilte, würde sie sich sicher nach einem dankbareren Opfer umsehen.
    Leider warf sie ihm beim Stichwort Schlafzimmer einen schmelzenden Blick zu und hauchte: „Das würde ich furchtbar gern sehen.“
    Ich muss mir wohl eine bessere Taktik überlegen, um sie loszuwerden. Vielleicht sollte ich mit ihr tanzen und ihr dabei auf die Füße treten.
    Aber so weit sollte es gar nicht kommen.
    Die Rettung nahte. In Gestalt von Edie Daley.
    Diese entsprach so gar nicht seiner Vorstellung von einer Retterin und schon gar nicht der von Rhiannons Schwester.
    Zwischen den beiden bestand nun wirklich nicht die geringste Ähnlichkeit. Bei näherer Betrachtung konnte man mit etwas gutem Willen die hohen Wangenknochen ihrer Mutter entdecken. Aber das war es dann auch schon. Im Gegensatz zu Rhiannon, die ihre Schönheit durch Make-up geschickt hervorhob, versuchte Edie, vermeintliche Makel ihrer Haut zu verdecken.
    Nick meinte, unter dem Make-up ein paar Sommersprossen erahnen zu können.
    Die wären ihm eigentlich lieber gewesen als eine Make-up-Schicht. Auf jeden Fall zog er ihre blitzenden grüne Augen den babyblauen ihrer Schwester vor. Außerdem hielt sie offensichtlich nichts vom Flirten und von Small Talk. Sie kokettierte auch nicht, sondern hielt Distanz.
    Und sie redete nicht lange um den heißen Brei herum. Ohne Umschweife kam sie zur Sache: Sie wollte ihre Schwester vor ihm retten. Nick empfand dies als eine erfrischende Abwechslung. Das Schauspiel einer Glucke, die ihr Küken retten will, rührte ihn. Anscheinend kannte Edie ihre Schwester nur allzu gut!
    Rhiannons Verlobter war wirklich nicht zu beneiden, er wäre in der Ehe vollauf damit beschäftigt, seine Frau zu bändigen. Umso beeindruckender fand Nick, wie diplomatisch Edie die Situation gelöst hatte. Eine Frau mit Durchsetzungskraft und Charakter.
    Und mit einer unglaublich faszinierenden Ausstrahlung.
    Mochte sie auch nicht den Sex-Appeal ihrer Mutter oder die makellose Schönheit ihrer Schwester besitzen, waren ihre Züge doch absolut markant und fotogen. Außerdem konnte man sich in ihren funkelnden smaragdgrünen Augen geradezu verlieren.
    Nick liebte funkelnde smaragdgrüne Augen. Ihm gefiel ihre geradlinige Art … und ihre offensichtliche Ungeduld, ihn loszuwerden.
    Womit sie natürlich genau die gegenteilige Wirkung bei ihm erzielte.
    Plötzlich ertappte sich Nick dabei, den Ballsaal gar nicht mehr so dringend verlassen zu wollen. Viel lieber würde er sich mit Edie Daley unterhalten.
    Zum ersten Mal an diesem Abend amüsierte er sich. Es machte ihm Spaß, Edie aus der Reserve zu locken … sie sogar ein wenig aufzuziehen. Aber es war wie bei einem Tanz: Machte er einen Schritt vorwärts, wich sie zurück. Er wollte aber nicht, dass sie ihn verließ.
    Es blieb ihm nur eine Möglichkeit: Er forderte sie zum Tanz auf.
    Wahrscheinlich war er selbst davon weit mehr schockiert als Edie. Nick tanzte nämlich grundsätzlich nicht. Auf keinen Fall. Niemals.
    Die letzte Frau, mit der er getanzt hatte, war Amy gewesen. Drei Tage vor der Hochzeit, einen Tag, bevor sie starb.
    Aber das hier ist ja jetzt etwas ganz anderes, sagte er sich, nicht zu vergleichen mit damals.
    Er wollte einfach nur mit einer hübschen, netten Frau eine Runde auf der Tanzfläche drehen. Himmel, er befand sich auf einer Hochzeit! Es wurde sozusagen von ihm erwartet! Und nur, weil er es so lange nicht mehr getan hatte, musste man es nicht überbewerten.
    Schließlich ging es nur darum, die Füße zum Takt der Musik zu bewegen. Um mehr
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