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Verzaubert in Florenz

Verzaubert in Florenz

Titel: Verzaubert in Florenz
Autoren: Catherine George
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runder Messingtisch und in einer Ecke ein zierlicher Schreibtisch mit einer antiken Lampe. Auf der von einer Balustrade begrenzten oberen Ebene befand sich neben einem großen Fenster mit atemberaubender Aussicht ein breites Bett, auf dem eine weiße Häkeldecke lag.
    Elsa drehte einen kleinen Messingknopf und öffnete eine in die Wand eingelassene Tür, hinter der sich ein Kleiderschrank verbarg. Dann stieg sie die Treppe hoch und öffnete eine weitere Tür. “Hier ist das Bad, Miss Fleming. Bitte kommen Sie nach unten, wenn Sie fertig sind. Ich werde Ihnen dann den Weg zum Wintergarten zeigen.”
    “Vielen Dank”, sagte Georgia, der ihr neues Domizil sehr gefiel. “Es ist wirklich zauberhaft hier. Wo schläft Alessandra?”
    “Im Zimmer nebenan, Miss, und Pina, ihr Kindermädchen, am Ende des Flurs.” Elsa ging zur Tür, dann drehte sie sich nochmals um. “Alle nennen sie Alessa, Miss”, erklärte sie mit entschuldigendem Lächeln und verließ das Zimmer.
    Georgia ging ins Bad. Bewundernd ließ sie die Finger über die cremefarbenen Marmorfliesen und vergoldeten Armaturen gleiten, ehe sie sich Gesicht und Hände wusch. Sie bürstete ihr Haar, band es wieder im Nacken zusammen und betrachtete sich dann stirnrunzelnd im Spiegel. Wieso hatte sie eine solche Abneigung einem ihr völlig fremden Mann gegenüber? Sie schnitt ihrem Spiegelbild ein Gesicht, zog sich die Lippen nach und ging dann nach unten, wo sie in der Halle von Elsa in Empfang genommen wurde, die sie durch ein großes Esszimmer und einen glasüberdachten Flur entlang zu einem riesigen Wintergarten führte.
    Überall standen Pflanzen in verschiedenen Grünschattierungen, und die über den ganzen Raum verteilten Korbmöbel mit den bunten Kissen verliehen ihm eine lockere und gemütliche Atmosphäre, ebenso wie die auf zahllosen kleinen Tischen liegenden Zeitungen und Zeitschriften. Die Sonnenblenden an den hohen Fenstern waren zur Hälfte heruntergezogen, um vor der heißen Julisonne zu schützen, aber die weiten Glastüren standen offen und gaben den Blick auf den Park frei, aus dem leises Wasserrauschen zu vernehmen war, das die Illusion von Kühle vermittelte.
    Als Georgia eintrat, stand Luca Valori von seinem Stuhl auf. Alessa jedoch war nirgendwo zu sehen. Elsa fragte, ob die englische Miss Tee wünsche, aber Georgia bat um starken italienischen Kaffee, den sie mittlerweile zu schätzen gelernt hatte. Elsa verschwand und ließ die beiden in betretenem Schweigen zurück.
    “Bitte, nehmen Sie Platz”, sagte Luca schließlich.
    Georgia setzte sich auf ein Sofa, und Luca nahm wieder auf seinem Stuhl Platz.
    “Entspricht das Zimmer Ihrem Geschmack?”, erkundigte er sich höflich.
    “Oh ja, es ist bezaubernd”, versicherte Georgia, froh über das unverfängliche Gesprächsthema. Schon wollte sie eine weitere Bemerkung über die Einrichtung machen, da fiel ihr ein, dass Lucas verstorbene Schwester das Mobiliar ausgesucht hatte. Sie ließ den Blick zu einer der geöffneten Glastüren gleiten. “Der Park ist wunderschön. Täusche ich mich, oder höre ich tatsächlich leises Rauschen?”
    “Durch das Grundstück fließt ein kleiner Bach.” Sein Mund verzog sich zu einem sarkastischen Lächeln. “Bewundernswert, wie perfekt Sie die Kunst des Small Talks beherrschen, Miss Fleming.”
    Sie betrachtete ihn und entschied, darauf nicht zu antworten. “Wo ist Alessa?”
    “Bei ihrem jungen Kindermädchen Pina, von dem sie seit ihrer Geburt betreut wird. Alessa wird mit uns zu Mittag essen.” Er machte eine Pause und sah Georgia direkt ins Gesicht. “Sie werden Geduld mit ihr aufbringen müssen. Sie sträubt sich dagegen, Englisch zu lernen, und will ihren Vater auch nicht nach England begleiten.”
    “Muss sie das denn?” Georgia erwiderte offen seinen Blick. “Ich weiß, Signor Sardi möchte, dass sie genügend Englisch lernt, um ihn für einige Monate nach London begleiten zu können. Aber wieso muss sie mit ihm kommen? Sicher könnte sie bis zu seiner Rückkehr bei Verwandten wohnen?”
    Luca Valoris Blick wurde eisig. Offenbar empfand er ihre Frage als unerwünschte Einmischung in Familienangelegenheiten. “Marcos Schwester würde Alessa gern nehmen, aber er kann es nicht ertragen, monatelang von seiner Tochter getrennt zu sein. Deshalb muss sie mit ihm kommen und vorübergehend eine englische Schule besuchen.” Er zögerte. “Marco glaubt, es würde ihr guttun, und ich denke das auch.”
    “Ich verstehe.” Georgia verstand nur zu
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