Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind
Autoren: Lori Foster
Vom Netzwerk:
ihr dann auf furchtbare Art und Weise gebrochen hatte.
    Er streckte die Hand nach Alice aus, berührte ihre Wange und streichelte mit seinen weichen Fingerspitzen ihr Kinn.
    Hinter ihr stand inzwischen niemand mehr. Wenn sie gewollt hätte, hätte sie die Flucht ergreifen können.
    Alice traf eine Entscheidung. »
Stopp
«, sagte sie laut.
    Die Männer verharrten verblüfft und auch ein wenig beunruhigt vor der offenen Wagentür. Auch Nikki und Pam zögerten.
    Woody schien von ihrem Wagemut überrascht zu sein. »Gibt es ein Problem?«
    »Sie haben hier das Sagen, oder?« Woody strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr, eine Geste, die durch ihre Zärtlichkeit umso beängstigender wirkte. »Weißt du eigentlich, dass ich nur deinetwegen hier bin, Alice? Du faszinierst mich.«
    »Ach ja?« Ihr Herz hämmerte so wild in ihrer Brust, als wollte es ihr alle Rippen brechen. Doch Alice lächelte. »Sie haben Cheryl tätowieren lassen?«
    »Ja.«
    Sie legte eine Hand auf seine Schulter und lehnte sich an ihn. Mit so viel Entgegenkommen hatte Woody sichtlich nicht gerechnet.
    Er fühlte sich ganz anders an als Reese, unscheinbar und bei Weitem nicht so groß, stark und fest. Und damit auch unwichtiger.
    Sie legte ihm auch die andere Hand auf die Schulter. Er war größer als sie, doch da sie Reeses beeindruckende Körpermaße gewohnt war, bemerkte sie es kaum. »Sie haben hier den Befehl?«
    »So ist es«, antwortete er triumphierend.
    Sie fixierte seinen Mund, schmiegte sich enger an ihn, öffnete die Lippen – und rammte ihm so fest sie konnte das Knie in den Unterleib.
    Sie legte all ihre Kraft hinein, all ihre Wut über seine Brutalität und darüber, wie grausam er Frauen misshandelte – und traf genau ins Schwarze.
    Ihm blieb die Luft weg, und seine Augen traten aus den Höhlen. »Du Miststück«, keuchte er fassungslos, ehe er vor Schmerzen stöhnend in die Knie ging und sich beide Hände zwischen die Beine presste.
    Seine Männer reagierten ähnlich ungläubig, fluchten wild und stürzten los. Nikki und Pam wurden grob zur Seite gestoßen. Pam prallte gegen den SUV , und Nikki landete auf dem Boden.
    Die beiden blickten verdattert aus der Wäsche – bis sie die Waffen entdeckten und ausdauernd, laut und schrill zu schreien begannen.
    Die Angst trieb Alice an. Sie taumelte rückwärts. Ihr Herzschlag dröhnte laut in ihren Ohren.
    Und plötzlich baute sich Reese vor ihr auf, der wie ein großer, mächtiger Schutzwall zwischen ihr und den bewaffneten Wilden aufragte. Er zog die Waffe und bellte Anweisungen. Die armseligen Hunde kauerten sich auf den Boden und beugten sich Reeses ruhiger, unbestreitbarer Befehlsgewalt.
    Trace und Logan stießen ebenfalls dazu, und innerhalb kürzester Zeit hatten sie die drei Gangster entwaffnet und gefesselt.
    Aus dem Augenwinkel sah Alice, wie Woody wieder auf die Beine kam. Sie fuhr herum. Er sah sie derart hasserfüllt an, dass sie meinte, seinen eisigen Blick bis in die Knochen zu spüren. Sie öffnete den Mund, bekam jedoch keinen Ton heraus.
    Woody krümmte sich noch immer vor Schmerzen. Vornübergebeugt griff er sich an den Rücken, zog eine Pistole und … Reeses Faust traf mit voller Wucht sein Gesicht.
    Alice stand vor Verblüffung der Mund offen. Mit welcher atemberaubenden Geschwindigkeit er diesen Schlag ausgeführt hatte. Woody wurde zurückgeworfen und fiel zu Boden. Ein Schuss löste sich. Alice kreischte auf. Als sie Woodys Gesicht sah, konnte sie an seiner Miene erkennen, dass er nicht absichtlich geschossen hatte.
    Reese hatte ihn sich bereits gepackt und ihm die Waffe abgenommen. Dann drehte er ihn auf den Bauch und rammte ihm das Knie in den Rücken, während er ihm die Hände fesselte. Danach tastete er ihn grob nach weiteren Waffen ab. Woodys schmerzerfülltes Stöhnen verhallte ungehört.
    Reese drehte sich wieder zu ihr um. »Alles okay?«
    Wow. Ihre Angst verwandelte sich in Staunen. Er hielt Simpson ohne großen Kraftaufwand in Schach und behandelte ihn vollkommen gleichgültig, als wäre er eine übergroße Stoffpuppe.
    Sie musste daran denken, dass Trace gesagt hatte, Reese könne gnadenlos sein.
    Nun verstand sie, was er damit gemeint hatte. Er hatte Simpson mit einem einzigen Schlag niedergestreckt.
    Auch Reeses Worte, dass er immer und jederzeit wisse, wo sie war und was sie gerade tat, wurden ihr nun klar.
    Alice kaute auf ihrer Unterlippe. In Anbetracht der unglaublichen Schnelligkeit seiner Reaktion schien das tatsächlich zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher