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Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Titel: Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)
Autoren: Renee R. Picard
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schon wollte? Soweit durfte ich es auf gar keinen Fall kommen lassen.
    Schnell wandte ich mich um und öffnete entschlossen die Tür zur
Damentoilette. Ich begab mich ohne Umschweife in eine der Kabinen und hatte die
Tür kaum verriegelt, als ich auch schon Hendricks‘ Stimme hörte. »Juliet, sind
Sie hier?«
    Was sollte ich jetzt machen? Er wusste ohnehin, wo ich mich aufhielt. Es
hatte also keinen Sinn zu schweigen und darauf zu hoffen, dass er wieder abzog.
    »Hannes, sind Sie das?«, fragte ich vorsichtig, ohne die Kabinentür zu öffnen.
    »Ich bin Ihnen gefolgt, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist. Geht es
Ihnen nicht gut?«
    Seine Sorge verwirrte mich. War das ein Trick oder konnte man mir meine
Furcht tatsächlich so deutlich ansehen?
    »Nein, es ist alles in Ordnung. Aber trotzdem Danke für Ihre
Aufmerksamkeit.«
    Ich vernahm Schritte und nahm daher an, dass Hendricks die Toilette
wieder verlassen hatte. Vorsichtig öffnete ich die Tür und sah mich seinem
Gesicht direkt gegenüber. Sofort drängte er mich zurück in die Kabine, folgte
mir und begann damit, mich mit seinen Händen an den Armen und am Oberkörper zu berühren.
    Trotz meiner Panik blieb ich erstaunlich abgeklärt. »Hannes, hören Sie
sofort auf damit. Lassen Sie mich los!« Ich schlug mit meiner flachen Hand auf
seine Finger, doch das schien ihn nicht weiter zu stören.
    »Juliet, nun stellen Sie sich nicht so an! Mr. Stone hat mir alles über
Sie berichtet, Sie stehen doch darauf, es sich von einem Mann so richtig besorgen
zu lassen, nicht wahr?« Er drängte mich bis an die hintere Wand der Kabine,
seine Hände berührten mich inzwischen überall, versuchten, unter mein Kleid zu
gelangen.
    Hendricks war ein älterer Mann und obwohl er größer und schwerer war als
ich, hatte ich dennoch die besseren Karten. Mein jahrelanges Training hatte
meinen Körper geschmeidig gemacht und ich war kräftiger, als man mir auf den
ersten Blick ansah. Ich zog mein Knie mit einer schnellen Bewegung an und
versetzte ihm dadurch einen heftigen Stoß zwischen die Beine.
    Hendricks ließ sofort von mir ab, sein Kopf verfärbte sich rot und er krümmte
sich vor Schmerzen zusammen. Er keuchte geräuschvoll und ich sah Schweißtropfen
von seiner Stirn perlen.
    Schnell trat ich an ihm vorbei und flüchtete aus der Toilette.
     
    Draußen atmete ich tief durch. Das war knapp. Ich ordnete meine
Kleidung, hatte aber keine Möglichkeit, mein Gesicht im Spiegel zu betrachten.
Und zurück auf die Toilette wollte ich auch nicht, zu groß war meine Furcht,
dort erneut auf Hendricks zu treffen. Vorsichtig betastete ich meine Haare, die
Frisur schien unbeschädigt zu sein. Meine Wangen glühten.
    Ich überlegte, ob ich in den Sitzungssaal zurückkehren sollte. Aber Daniel
hatte es nicht verdient, dass ich auf ihn wartete. Seine Methoden waren so abstoßend,
dass ich nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte. Meine einzige Alternative war,
allein nach Berlin zurückzufahren und von dort mit einem Linienflug nach Boston
zu fliegen.
    Innerlich stöhnte ich bei dem Gedanken an mein rapide schwindendes Vermögen
auf, aber ich hatte keine andere Wahl, wenn ich Daniel nicht um Hilfe bitten
wollte. Mit schnellen Schritten verließ ich das Gebäude.
     
    Eine Schnellbahn brachte mich innerhalb von weniger als drei Stunden
zurück ins Hotel. Während der Zugfahrt klingelte mein Handy ununterbrochen. Ich
hatte die Stummschaltung aktiviert, aber das ständige Summen strapazierte meine
Nerven. Entnervt schaltete ich das Telefon schließlich aus, schloss die Augen
und versuchte, mich zu beruhigen. Diese Reise nach Deutschland war ein einziges
Desaster. Ich musste alles abhaken und noch einmal neu beginnen. Wenigstens
wusste ich jetzt, was Daniel wirklich von mir hielt. Und so schmerzhaft diese
Erkenntnis im ersten Augenblick auch war, in Zukunft würde ich mich von ihm
fernhalten. Nun hatte ich endlich Gewissheit, dass die zahlreichen Gerüchte über
ihn wahr waren, dass er tatsächlich ein eiskalt berechnender Geschäftsmann war.
Je weiter ich mich von ihm entfernte, je länger ich allein in der Bahn saß,
umso deutlicher setzte sich die Gewissheit durch, dass er von Anfang an ein
ziemlich mieses Spiel mit mir gespielt hatte. Er hatte alles bekommen, was er
anstrebte – meinen Körper. Und selbst den setzte er gezielt für seine eigenen
Zwecke ein, ohne Rücksicht auf mich oder irgendwen sonst.
     
    Im Hotel angekommen, bat ich um den Schlüssel für unsere Suite. Der
junge Mann am
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