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Vertragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker?: Tragikomisches von unserem Körper und denen, die ihn behandeln (German Edition)

Vertragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker?: Tragikomisches von unserem Körper und denen, die ihn behandeln (German Edition)

Titel: Vertragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker?: Tragikomisches von unserem Körper und denen, die ihn behandeln (German Edition)
Autoren: Frederik Jötten
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wissen Sie?» Ich wusste es nicht, aber ich sagte: «Ja.»
    Ein paar Wochen später, als der Kummer sich gelegt hatte, war auch das Muskelzucken verschwunden.
    Krankheiten googeln – das Internet als Gesundheitsratgeber
    Gunnar Schwan hat bei der Stiftung Warentest Gesundheitsportale untersucht. Hier seine Tipps zur Orientierung im Internet.

    Benutzen Sie zur Information über Gesundheitsthemen nur Internetseiten, die sich ausschließlich mit dem Thema beschäftigen und es nicht nur am Rande behandeln. Artikel sollten von einem Facharzt verfasst worden sein, zu dessen Fachgebiet die beschriebenen Krankheitsbilder passen; Sie sollten innerhalb der letzten beiden Jahre aktualisiert worden sein.
Foren sind als Informationsquelle nicht anzuraten, denn dort schreiben Laien. Um Gleichgesinnte zu finden, empfehle ich die Website der Deutschen Selbsthilfegruppen «nakos.de». Unser letzter Test von Gesundheitsforen stammt von 2009 . Damals hatten wir drei Testsieger, denen wir ein knappes «Gut» gegeben haben – «Gesundheitpro.de», die Seite heißt jetzt «apotheken-umschau.de», es folgte auf Platz 2 «netdoktor.de» und auf Platz 3 «vitanet.de».
Man sollte eine Internet-Recherche auf keinen Fall als schnellen Ersatz für den Arztbesuch sehen. Der Mediziner fragt, er schaut sich den Körper des Patienten an, er macht Tests. Das kann eine Internetseite nicht leisten. Aber man kann im Netz herausbekommen, welchen Facharzt man ansprechen sollte oder den Arztbesuch nachbereiten. Oft versteht man erst nach einer Recherche im Internet, was für eine Krankheit man hat.

JENS LUBBADEH

Die heimlichen Nutella-Nächte
    Schokolade macht mich schwach, Nutella willenlos. Ein Suchtbericht.
    An meine Studienzeit erinnere ich mich gerne zurück: Tübingens Stocherkähne, laue Sommernächte in Biergärten am Neckar, Mountainbiking an den Ausläufern der Alb. Das Studium war fordernd und Tübingen sehr bergig. Jeden Morgen musste ich auf dem Fahrrad den Schnarrenberg hoch zu den Naturwissenschaften – und das, obwohl ich damals keine Dusche hatte (siehe S. 139 ). Es war eine allmorgendliche Tortur, aber das Gute daran war, dass man jede Menge Kalorien verfeuerte. Die holte ich mir nachts wieder. Und wie ich sie mir holte.
    Es war eine Zeit der Exzesse. Natürlich waren da die alkoholschwangeren Studentenpartys, der Rock ’n’ Roll, der Jack Daniels, die Frauen. Aber das wurde irgendwann langweilig. Ich suchte den Kick der anderen Art. Wenn ich abends über den dicken Tierphysiologie- und Neurobiologiewälzern saß, wartete ich, bis es still wurde in meiner WG und die Nacht sich über das ahnungslose Tübingen gelegt hatte. Ich wollte niemandem Rechenschaft ablegen müssen für das, was ich nun gleich tun würde.
    Leise ging ich in die dunkle Küche, öffnete die Speisekammer und griff mit der Hand tief hinein ins Regal. Erst schob ich das Obst-Amaranth-Müsli aus dem Weltladen beiseite. Dann die Marmeladengläser. Zuletzt den Akazienhonig. Zufrieden lächelte ich. Ja, es war noch da, unberührt. Mein 750 -Gramm-Nutella-Glas.
    Sie müssen wissen, dass Nutella in WG s eine extrem kurze Halbwertszeit hat. Darum muss man das braune Gold gut verstecken.
    Vorsichtig drehte ich den Deckel. Leise ertönte das wohlbekannte Klacken – ich drehte langsam weiter und zog den Deckel ab. Jetzt hörte ich das vertraute blecherne Rascheln der goldenen Aluminiumpapier-Versiegelung. Ich nahm leise ein scharfes Messer aus der Schublade. Mit ihm stach ich seitlings in das Blatt und schnitt es ganz aus. Ich nahm eine Nase aus dem geöffneten Glas. Köstlich! Für das, was ich damit vorhatte, musste das Aluminium aber ganz runter. Also raspelte ich noch die letzten Fetzen vom Rand ab.
    Ich schloss die Küchentür, denn nun kam der heikelste Part. Ich öffnete die Mikrowelle und stellte das Nutella-Glas hinein. Es hatte gerade so Platz in unserem Mini-Gerät. Ich schloss die Tür und startete die Mikrowelle auf höchster Stufe. Voller Erwartung beobachtete ich den Tanz des Glases durch die Tür. Es zuckte und blitzte zwei, drei Mal – offenbar hatte ich nicht das gesamte Aluminium erwischt.
    Jetzt galt es, genau aufzupassen: Die Nutella durfte nicht zu heiß werden, sonst würde sie anbrennen. Sie sollte warm und flüssig sein, dann war sie perfekt. Aus Erfahrung wusste ich ungefähr, wie lange ein großes Glas brauchte. Ärgerlich war nur die unregelmäßige Erhitzung. Manchmal war der Glasrand glühend heiß und die Nuss-Nougat-Creme dort flüssig
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