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Versuchung in blond

Versuchung in blond

Titel: Versuchung in blond
Autoren: Kristina Cole Wright
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schüttelte den Kopf. „Diesmal nicht.”
    „Das habe ich befürchtet.”

16. KAPITEL
    Sam und Jake saßen Rücken an Rücken, ihre Hände waren aneinander gefesselt. Sam fühlte sich seltsam getröstet von dem Gefühl, Jake in der Dunkelheit neben sich zu spüren. Sie versuchte ihre Handgelenke zu bewegen und zuckte vor Schmerz zusammen. „Und jetzt?”
    fragte sie.
    „Jetzt warten wir.”
    Sam schnaubte. Wie konnte er unter diesen Umständen so ruhig bleiben? Ihre Entführer hatten sie in eine Art Schuppen im Randbereich des Flughafens verfrachtet. Dann hatten sie sie aneinander gefesselt und waren ohne ein Wort verschwunden. Seitdem war mindestens eine Stunde vergangen, vielleicht auch mehr.
    In der Hoffnung auf eine bequeme Stellung rutschte Sam auf dem harten Zementboden
    herum. Der Gestank nach Schmieröl stach ihr in die Nase. Irgendetwas huschte hinter einen Werkzeugstapel, und sie presste sich an Jake.
    „Glaubst du, dass sie uns töten?”
    Sie spürte Jake näher an sich heranrutschen. „Ich weiß nicht. Vielleicht.”
    „Was sollen wir …”
    „Sschch …”, zischte Jake. Dann hörte sie auch die Stimmen. „Das wird Montegna sein.”
    Montegnas heiseres Lachen jagte Sam einen Schauer über den Rücken. Er kam herein,
    gefolgt von den beiden Männern, die sie verschleppt hatten. Sam hatte sich die Fotos oft genug angeschaut, um ihn auf Anhieb erkennen zu können. „Mach die Tür zu, Vinnie”, sagte er gedehnt.
    Der dünne Mann schloss die Tür hinter ihnen, während Montegna an einer Strippe zog.
    Eine Glühbirne flammte auf und tauchte den Gangsterboss in ein unheimliches Licht. Von ihrem Platz auf dem Boden aus war es schwer, Montegnas Größe zu schätzen, aber er kam Sam sehr groß vor. Sein schwarzes Haar war von silbernen Strähnen durchzogen. Er sah wie ein Politiker oder wie ein Schauspieler aus, aber wenn man genau hinschaute, sah man das Böse in seinen Augen lauern.
    „Entschuldigen Sie die unangenehme Lage, in die ich Sie gebracht habe”, sagte er zu ihnen. „Aber es ließ sich nicht anders machen.”
    Man hätte fast annehmen können, dass es ihm wirklich Leid tat, doch Sam wusste es
    besser. Er lächelte, und seine gleichmäßigen weißen Zähne erinnerten sie an einen Hai. Sie umklammerte Jakes Finger und presste die Kiefer aufeinander. Sie würde den Mistkerl nicht wissen lassen, was für eine schreckliche Angst sie vor ihm hatte.
    „Los, Montegna, kommen Sie zur Sache.” Jakes schroffer Ton strafte die Tatsache, dass sie Gefangene waren, Lügen. Er klang absolut beherrscht.
    Montegna schnalzte mit der Zunge. „Geduld, Detective Cavanaugh.”
    Sam konnte spüren, wie Jakes Muskeln sich anspannten.
    „Oh, aber Sie sind ja gar kein Detective mehr, richtig?” Montegna stellte einen Fuß auf eine Kiste neben der Tür. Obwohl er eine bequeme Hose und ein kurzärmliges Polohemd trug, strahlte er Reichtum und Macht aus. Und Gewaltbereitschaft. „Warum mischen Sie sich dann in meine Angelegenheiten?”
    „Man könnte sagen, dass ich über eins Ihrer Opfer gestolpert bin.”
    Montegna überbrückte die kurze Entfernung zwischen sich und den beiden Gefangenen.
    Sein Blick wanderte zu Sam hinüber, und auf seinem Gesicht lag Abscheu. „Die Frau. Levy hat meine Anweisungen nicht befolgt. Ich wollte sie tot sehen.”
    „Selbst Levy steht nicht über dem Gesetz”, sagte Jake.
    Montegna baute sich zu seiner vollen Größe auf und grinste überheblich. „Aber ich.”
    „Abschaum neigt dazu, oben zu schwimmen.”
    Montegnas Fuß schoss vor und traf Jake mitten im Gesicht. Jake warf sich zur Seite und riss Sam mit. Sam schrie auf.
    „Passen Sie auf, was Sie sagen”, warnte Montegna und betrachtete wie beiläufig seine Schuhspitze.
    „Sie überraschen mich, Montegna”, sagte Jake heiser und spuckte auf den Boden. „Ich dachte, Sie bezahlen Leute dafür, dass sie Ihnen die Drecksarbeit abnehmen.”
    Montegna schaute gleichgültig zu, wie Sam und Jake versuchten, sich aufzurappeln. „Ein echter Gegner sind Sie wirklich nicht, wie Sie da am Boden kriechen.”
    „Dann lassen Sie mich aufstehen, damit wir die Sache austragen können wie Männer.”
    Montegna ging neben ihnen in die Hocke, seine dunklen Augen glitzerten. „Das ist nicht meine Art, Cavanaugh. Das sollten Sie wissen.”
    „Was soll das heißen?” fragte Sam. Der Mann jagte ihr eine Heidenangst ein, aber sie war entschlossen, sich von ihm nicht einschüchtern zu lassen.
    „Frag nicht”, warnte Jake.
    Von
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