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Verstoßen: Thriller (German Edition)

Verstoßen: Thriller (German Edition)

Titel: Verstoßen: Thriller (German Edition)
Autoren: Esther Verhoef , Berry Escober
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Jeans gehakt hatte und interessiert den Inhalt eines Schaufensters studierte.
    »Was suchen wir hier eigentlich?«
    Er gab keine Antwort. Schien nachzudenken.
    »Sil?«
    »Darüber hab ich was gelesen«, sagte er, halb in Gedanken. »Die Dinger sind anscheinend sehr effektiv.«
    Sie folgte seinem Blick in das bis auf den letzten Quadratzentimeter vollgestopfte Schaufenster. Schlagringe, Totschläger, Luftdruckpistolen, Abhörapparatur, Wurfmesser.
    Die Auswahl war so groß, dass sich nicht erraten ließ, welches Objekt gerade sein Interesse geweckt hatte.
    »Worüber hast du was gelesen?«
    »Über Elektroschockwaffen und Taser.«
    Er deutete mit einem Nicken auf ein paar eckige, pistolenartige Waffen. Sie waren aus Plastik, in Gelb und Schwarz, und sahen ziemlich billig aus. Wie leichtgewichtiges Kinderspielzeug aus chinesischer Massenproduktion. Dass es sich durchaus nicht um Spielzeug handelte, signalisierten die Preise einem arglosen Passanten allerdings eindeutig.
    »Das sind Waffen, mit denen man das Nervensystem seines Gegenübers außer Gefecht setzen kann«, sagte er, ohne den Blick vom Schaufenster abzuwenden. »Soweit ich weiß, waren sie in den Staaten schon seit den siebziger Jahren damit beschäftigt, die Dinger zu entwickeln und zu testen. Dort werden sie von der Polizei inzwischen auch tatsächlich eingesetzt, und viele Bürger tragen sie zur Selbstverteidigung. In den meisten Ländern sind sie frei verkäuflich. Hier in Frankreich anscheinend auch.«
    »Wie funktioniert denn so ein Ding?«
    »Man kann jemandem damit einen Stromstoß von hunderttausend Volt verpassen. Oder mehr, das hängt vom Typ ab. Die schwereren Modelle verursachen eine Art Kurzschluss im Nervensystem. Da fuchtelt jemand gerade noch mit einer Knarre herum, und im nächsten Moment liegt er flach. Völlig
ausgeschaltet, bewusstlos. Angeblich fühlt es sich an, als ob man aus dem zweiten Stockwerk auf einen Betonboden runterknallt – und dann geht das Licht aus.«
    »Also quasi wie eine Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl«, folgerte sie, »oder wie wenn man vom Blitz getroffen wird.«
    »Nein, eben nicht. Das ist ja das Schöne. Nach allem, was ich gelesen habe, steht man nach etwa zehn Minuten einfach wieder auf. Man ist dann vielleicht noch ein bisschen benommen oder hat Muskelschmerzen, aber ansonsten scheint es keinerlei Nebenwirkungen zu haben. Eine echte Hightech-Waffe und zugleich eine so simple Erfindung, dass man sich fragt, warum nicht schon viel früher jemand darauf gekommen ist.« Er sah sie an. »Wenn du damals in Hurghada so ein Ding dabeigehabt hättest, wärest du ohne meine Hilfe ausgekommen.«
    »Im Nachhinein bin ich ganz froh, dass ich nichts dergleichen hatte«, sagte sie leise. »Sonst hätten wir uns wahrscheinlich gar nicht kennengelernt.«
    »Wenn mir eines leid tut, dann, dass ich diesen Kerl hab laufen lassen. Dass ich ihm nicht das Genick gebrochen habe. Typen, die Frauen belästigen, hören schließlich nicht von einem Tag auf den anderen wieder damit auf.«
    »Dafür hättest du lebenslänglich bekommen.«
    Er sah sie ernst an. »Niemand hätte mich gesehen.«
    Sie wusste, dass er recht hatte.
    »Lass uns mal kurz da reingehen.« Er zog sie mit in den Laden. Der war nicht besonders groß und genauso vollgepackt wie das Schaufenster. An den Wänden standen beleuchtete Vitrinen, in denen tausend verschiedene Verpackungen um die Aufmerksamkeit des Betrachters buhlten. Gegenüber vom Eingang befand sich ein breiter Ecktresen mit einer Glasscheibe, unter der neben verschiedenen Selbstverteidigungswaffen jede Menge angesagter Technikkram auslag.
    Lächelnd kam eine junge Frau auf sie zu. Susan musste an Lara Croft denken. Sie könnte eine Zwillingsschwester sein.
    Keine zwei Minuten später stand Maier über den Tresen gebeugt, die Hände auf das Glas gestützt, und nahm die verschiedenen Stungun- und Taser-Modelle in Augenschein. Mit wachsendem Enthusiasmus hatte Croft sie aus den Verpackungen herausgeholt. Sein Interesse verlagerte sich von den günstigeren, einfachen Stunguns, die man dem Gegner, um ihm Schmerz zuzufügen oder ihm das Orientierungsvermögen zu nehmen, direkt an den Körper pressen musste, immer mehr auf die Airtaser, mit denen man Menschen über einen Abstand von sieben Metern hinweg komplett außer Gefecht setzen konnte.
    Während er eine der Pistolen in den Händen wendete, sah Susan schräg zu ihm hinauf und erkannte den Blick in seinen Augen wieder.
    »Sil?«
    »Hm?«
    »Geht es
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