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Versprochen

Versprochen

Titel: Versprochen
Autoren: Sophie Lang
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heller als das Tageslicht. Drei Helikopter. Ich weiß nicht warum so viele kommen. Aber ich bin mir sicher, warum sie hier sind. Sie sind hier, um Adams Mörder zu jagen. Mich?!
    Ich schnappe mir ein paar der Blätter, der Unterlagen die auf dem Boden liegen. Zeichnungen von Menschen. Menschen die Tattoos auf ihrer Haut tragen, so wie ich. Was? Was hat Adam gewusst? Wer hat hier geschlafen? War das das Fenster aus dem mich und Adam jemand beobachtet hat? Habe ich mich nur geirrt?
    Ich wende mich dem Nachttisch zu. Wie ein Käfer liegt er auf dem Rücken unfähig vor mir zu flüchten. Ich mache mich an die Schubladen heran. Eine ist verschlossen, hat aber meiner unbändigen Kraft nichts entgegenzusetzen. Ich reiße sie spielend leicht heraus. Ein kleines weißes Buch fällt heraus. Draußen springen Männer, so groß und breit wie Schränke aus den Helikoptern. Sie tragen Helme und Gewehre und rote Mäntel. Vollstrecker, lache ich. Es ist das Lachen einer Verrückten.
    Ich nehme das weiße Buch an mich, drehe es in meiner Hand, während die Zeit abläuft. Ein Stern auf der Vorderseite. Ich drehe es um, gefriere zu Eis. Ich fahre mit meinem Fingernagel die feinen Striche auf dem weißen Leder nach. Alle Striche zusammen ergeben eine Zeichnung, ein Bild. Es ist perfekt, fast wie echt. Eine Frau, eine junge Frau. Ihr ganzer Körper ist voller Tattoos. Sie ist eine Kämpferin und sie reitet auf einer Bestie, die aussieht wie ein Teddybär mit einem blauen schimmernden Brustpanzer. Auf ihrer Stirn überstrahlt ein Tattoo alle anderen. Es ist der Stern vom Buchtitel. Und die Frau? Sie sieht aus wie ich!
    Die Haustür wird aufgeschossen! Geschossen?!
    Ich packe das Buch in meinen Rucksack und renne aus dem Arbeitszimmer, auf den Flur und die Vollstrecker schießen ohne vorher zu warnen. Kugeln schlagen neben mir in der Wand ein, ohrenbetäubend laut. Ich presse meine Hände auf die Ohren und mache auf dem Absatz kehrt, zurück ins Arbeitszimmer. Der nächste Kugelhagel zerfetzt den Türrahmen, wo ich eben noch war. Sie wollen mich töten, ohne Verhandlung, ohne Fragen.
    Wohin? Wohin?
    Ich renne los, übermenschlich schnell. Will aus dem Fenster springen und dann sehe ich sie. Eine junge Frau, draußen neben dem Steg. Sie schleppt Adam in den Wald.
    „Halt!“, ruft es hinter mir, aber ich setze mich schon wieder in Bewegung. Überirdisch schnell springe ich auf die Seite und renne los. Die Wand hoch und während sie den Inhalt ihrer Magazine auf mich abfeuern, renne ich die Wand entlang, als würden für mich keine physischen Gesetze Gültigkeit haben, als gäbe es kein unten und oben. Und dann bin ich schon bei den Vollstreckern, die ins Arbeitszimmer (Schlafzimmer!) kommen, treffe sie mit brutaler Präzision. Durch den Aufprall, werden sie entwaffnet und aus dem Zimmer geworfen. Ich kenne mich nicht. Wie kann ich zu so etwas fähig sein?
    Mehr von denen sind unterwegs, strömen wie Ameisen von der anderen Seite ins Haus. Ich renne los, beschleunige und springe aus der Haustür und lande auf dem Rasen. Vor mir stehen die Helikopter. Vollstrecker in roten Anzügen rennen rechts von mir zum Steg und rufen sich Befehle zu, als sie mich entdecken. Aber ich sprinte pfeilschnell über den Rasen, an den Helikoptern vorbei, zurück zum See über die andere Seite. Zurück zu Adam und der ANDEREN?
    Ich bin so schnell, zu schnell für sie. Erst jetzt höre ich wieder Schüsse, erst jetzt bin ich wieder in ihrer Schusslinie, aber die Bäume am Ufer und die Schatten der Nacht beschützen mich. Stellen sich tapfer meinen Verfolgern in den Weg.
    Ich breche, rausche durchs Unterholz und komme am Steg heraus. An dem Steg an dem Adam und ich vorhin noch saßen, als die Welt noch in Ordnung war. Einen Moment den ich nie vergessen wollte. Den ich jetzt garantiert nie mehr vergessen werde. Ich frage mich, ob ich so etwas schon einmal erlebt habe. Schrecklicher Gedanke.
    Mein Blick geht nach rechts zu der Schlammschicht. Dort wo ich SIE mit Adam gesehen habe. Ich sehe die ersten Spuren meiner Flucht, als ich versucht habe vor Adam wegzukriechen. Dort wo Adam vielleicht getötet wurde. Von mir?
    Ich höre Vollstrecker. Einer von ihnen springt durchs Gebüsch und andere hechten hinterher.
    Ich spurte abartig schnell den Steg entlang, springe über meine und Adams Klamotten, die hier liegen, wo wir sie ausgezogen haben und dann stoße ich mich ab.
    Ich segle über das Wasser, bevor ich kopfüber eintauche. Der Rucksack bremst mich ab und zerrt an
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