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Verschollen im Agena-Sektor

Verschollen im Agena-Sektor

Titel: Verschollen im Agena-Sektor
Autoren: Walter Berner
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hatte, den Kuppelraum luftleer zu pumpen.
    Immer leiser wurde das Geräusch, bis es aufgrund des entstandenen Vakuums schließlich völlig verstummt war.
    Dann brachen die letzten Minuten vor dem Start an. Während der Bordcomputer laut die letzten Sekunden herunterzählte, konnte man auf den Bildschirmen der Kanzel erkennen, wie sich die beiden Hälften der Druckkuppel zur Seite zurückzogen, um die Plattform mit dem Raumschiff darauf freizugeben.
    „Zehn....neun....acht....“
    Die Traktorfelder, welche das Schiff bisher sicher auf der Plattform verankert hatten, wurden ausgeschaltet. Gleichzeitig erwachten die Antriebsaggregate des Schiffes zum Leben. Das Brummen der Energieerzeuger verstärkte sich um ein Mehrfaches.
    „...sieben...sechs...fünf...“
    Beide Hälften der Druckkuppel hatten sich nun vollständig zur Seite zurückgezogen. Über dem Schiff lag jetzt nur noch der athmosphärenlose, schwarze Himmel des Mondes.
    „.....vier....drei....zwei....eins....Start.“
    Langsam hob die PRINCESS von der Startplattform ab.
    Mit geradezu majestätischer Sanftheit schwebte sie in die Nacht des Weltraums über dem Mond hinein.
    Immer schneller werdend, ließ sie PORT TESECO hinter sich und steuerte der funkelnden Pracht tausender und abertausender von Sternen entgegen.
    Dieser Anblick konnte jeden auch noch so erfahrenen Raumfahrer immer wieder aufs Neue überwältigen und zum Schwärmen bringen.
    Als der TESECO- Kreuzer die Raumstation INTERPLANAR VII, auf der Höhe der Marsbahn passierte, meldete sich Roy Anthony zu Wort.
    „Tom...“, rief der Kommunikationsspezialist dem Crewmaster zu.
    „Ich habe hier eine Meldung von TESECO-COM.“
    „Lass hören!“
    „Die haben soeben von S.P.O.T. erfahren, dass in unserem Zielgebiet ein weiteres Raumschiff vermisst wird. Es handelt sich dabei um einen Frachter, die HAWAII. Das Schiff hatte Kolonialisationsgüter geladen.“
    Nomo Teniate, dessen Gesicht sich während des Berichtes von Roy immer mehr verfinstert hatte, stieß einen leisen Fluch aus.
    „Das sind ja geradezu berauschende Aussichten“, bemerkte er missmutig.
    „Nicht gleich den Teufel an die Wand projizieren!“, rief Harriet ihm von ihrem Terminalplatz aus zu.
    Carna nickte zustimmend zu den Worten seiner Kybernetischen Spezialistin.
    „Es wird schon alles schief gehen“, meinte er dann lapidar.
    „Nichtsdestotrotz wäre ich dir sehr verbunden, Harriet, wenn du mir die Kursdaten für den Flug zur Agena berechnen würdest.“
    „Aber Tom!“, rief die Südafrikanerin ihrem Chef mit vorwurfsvollem Ton in der Stimme zu.
    „Mittlerweile solltest du mich doch wohl so gut kennen, dass ich Hannes Daten schon längst verarbeitet habe. Die Kursberechnung ist bereits abrufbereit in dein Terminal transferiert.“
    „Wenn ich dich nicht hätte...“, sagte Carna schmunzelnd.
    Mit einem Tastendruck rief er die von Harriet errechneten Daten ab und leitete sie der Flugautomatik des Schiffes zu.
    Die Steuerungssysteme des Schiffes nahmen damit ihre Arbeit auf und würden die PRINCESS -vorausgesetzt, dass es keinen schwerwiegenden Zwischenfall gab- sicher an ihr Ziel bringen.
    Auf einem der Bildschirme von Carnas Hauptterminal erschien nun eine zusätzliche Zeitanzeige. Sie gab an, wie viel Zeit noch verstreichen würde, bis der Übertritt in den Hyperraum stattfand.
    Dieser Zeitpunkt war erreicht, nachdem die PRINCESS die Pluto-Bahn passiert hatte. Der MAWIB nahm seine Arbeit auf.
    MAWIB stand für ‘Mawitzel’sches Hyperenergie-Wandelaggregat’. Dieses Spezialgerät schuf eine Verbindung zum Hyperraum, einer Existenzebene, die dem so genannten Normalraum übergeordnet war.
    War der Kontakt zu diesem schwer beschreibbaren Kontinuum erst einmal hergestellt, benutzte der MAWIB die von dort abgeleiteten Energien dazu, eine Art Raumspalte zu öffnen, durch die das Raumschiff regelrecht hindurchschlüpfte. Gleichzeitig wurde die Hyperenergie transferiert und den SEHD- Projektoren zugeleitet. Diese erzeugten ein Supraenergetisches Hyperdimfeld, welches das Schiff im Hyperraum wie eine Blase umschloss. Dadurch wurde eine Abstoßungseffekt verhindert, denn normalerweise wäre die PRINCESS als ‘Fremdkörper’ sofort wieder in den Normalraum zurückgestoßen worden. Das SEHD-Feld ermöglichte durch seine besondere Energiestruktur ein Verbleiben im Hyperraum.
    Der eigentliche Abstoßungseffekt wurde nun zum Antrieb benutzt, und zwar durch geringe Feldveränderungen. Diese Feldveränderungen konnten an jeder
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