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Verruchte Lady

Titel: Verruchte Lady
Autoren: Amanda Quick
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Phoebe traurig. Sie breitete das Kleid vorsichtig am Fußende des Bettes aus. »Es ist leicht zerknittert, aber ansonsten noch ganz in Ordnung.«
    Gabriels Blick wanderte über ihren Körper, der nur von ihrem dünnen Hemd bedeckt wurde. »Mach dir keine Sorgen wegen des Kleides, Phoebe.«
    Sie richtete sich gerade auf und sah ihn fragend an »Woran hast du eben gedacht, Gabriel?«
    »Es ist wirklich unwichtig. Komm wieder ins Bett.«
    Statt dessen nahm sie auf der Bettkante Platz. »Erzähl es mir. Jetzt, wo wir uns gegenseitig das Vertrauen ausgesprochen haben, müssen wir uns immer alles erzählen.«
    Gabriel zuckte zusammen. »Alles?«
    »Alles.«
    Er lächelte. »Also gut. Ich nehme an, du wirst es früher oder später sowieso herausbekommen. Ich habe darüber nachgedacht, wie ich Baxter am besten in die Falle locke.«
    Phoebe erstarrte. »Wie beim letzten Mal?«
    »Nicht ganz.« Gabriels Mund wurde schmal und sein Blick hart. »Dieses Mal wird er mir nicht entkommen.«
    Phoebe erschauderte leicht. »Wie willst du das anstellen?«
    »Er weiß nicht, daß wir die Kette im Deckel des Buches gefunden haben«, sagte Gabriel langsam. »Und ich zweifle nicht eine Sekunde daran, daß er noch einmal versuchen wird, Die Lady im Turm in die Hände zu bekommen. Ich könnte es ihm sehr leicht machen.« »Du hast vor, ihn zu fangen, wenn er das nächste Mal versucht, das Buch zu kriegen?«
    »Ja.«
    »Ich verstehe. Aber wie willst du ihn in die Falle locken?«
    »Das ist die Schwierigkeit.«
    Phoebes Miene hellte sich auf, als ihr ein Gedanke kam. »Ich weiß, wie wir ihn in die Falle locken können.«
    Gabriel zog fragend die Brauen hoch. »Und?«
    »Benutz einfach mich als Köder.« Phoebe lächelte triumphierend.«
    Gabriel starrte sie an. »Bist du vollkommen übergeschnappt? Das kommt nicht in Frage.«
    »Aber es würde funktionieren, Gabriel. Ich weiß es.«
    Er setzte sich auf, schwang ein Bein auf den Boden und stand auf. Die Hände in die Hüften gestemmt, das Hemd weit offen, beugte er sich drohend über sie. »Ich sagte«, wiederholte er leise, »daß es nicht in Frage kommt, dich als Köder zu benutzen. Und das meine ich auch.«
    »Aber Gabriel -«
    »Ich will kein Wort mehr davon hören.«
    Sie funkelte ihn böse an. »Also wirklich, Gabriel. Das geht entschieden zu weit. Es war ja nur ein Vorschlag.«
    »Und zwar ein vollkommen blödsinniger. Komm bloß nicht auf den Gedanken, ihn mir gegenüber noch einmal zu erwähnen.« Er ging hinüber zum Tisch und sah auf Die Lady im Turm. »Ich muß einen Weg finden, um Baxter glauben zu machen, daß er problemlos an das Buch herankommen kann.«
    Phoebe dachte darüber nach. »Du könntest es verkaufen.«
    »Was sagst du?«
    »Wenn Neil denkt, daß wir das Buch verkaufen, dann könnte er versuchen, es auf dem Weg zu seinem neuen Besitzer an sich zu bringen. Während des Transports wäre es weniger gut geschützt als hier im Haus.«
    Gabriel lächelte grimmig. »Meine liebe Frau, erlaube mir, dir zu sagen, daß du in der Südsee eine hervorragende Piratenjägerin abgegeben hättest. Das ist wirklich eine hervorragende Idee.«
    Dieses Lob wärmte Phoebe das Herz. »Vielen Dank.«
    Gabriel begann, mit nachdenklicher Miene im Zimmer auf und ab zu marschieren. »Ich nehme an, wir könnten unserem alten Freund Nash das Buch verkaufen. Seine Vorliebe dafür, Geschäfte mitten in der Nacht abzuwickeln, könnte uns von großem Nutzen sein. Wenn Baxter denkt, daß das Buch nachts per Kutsche zu einem exzentrischen Sammler mitten in der Einöde von Sussex transportiert wird, versucht er sich vielleicht als Wegelagerer.«
    »Du meinst, er könnte versuchen, die Kutsche zu überfallen?«
    »Genau. Und wir würden ihn erwarten.«
    »Ja, tatsächlich.« Allmählich begeisterte Phoebe sich für das Vorhaben. »Ich könnte Männerkleider tragen und so tun, als habe ich den Auftrag, Nash das Buch zu überbringen. Und du könntest dich als Kutscher verkleiden. Wenn er dann die Kutsche anhält, sind wir bereit.«
    Gabriel blieb unmittelbar vor ihr stehen, packte sie bei den Schultern und zerrte sie vom Bett. »Du«, knurrte er, »wirst noch nicht einmal in der Nähe des verdammten Buches sein, wenn Baxter versucht, es an sich zu bringen. Verstanden?«
    »Gabriel, ich will dieses Abenteuer mit dir gemeinsam erleben. Ich habe ein Recht dazu.«
    »Ein Recht?«
    Sie reckte trotzig das Kinn. »Die Lady im Turm gehört mir.«
    »Nein, das tut sie nicht. Ich habe Baxter das Buch abgenommen,
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