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Verraten für 1000 Dollar

Verraten für 1000 Dollar

Titel: Verraten für 1000 Dollar
Autoren: Thomas West
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Offiziere in Taylors Zelt um den Kartentisch.
    "Wir liegen hier." Der General deutete auf eine Flussebene in der Gegend von Laredo nahe des Rio Grande. Dort hatte General Zachary Taylor mit drei Infantrie-Regimentern, vier Artillerie-Divisionen und einem Kavallerie-Regiment ein Heerlager aufgeschlagen. Viertausendsechshundert Mann insgesamt.
    Er war auf dem Weg nach Westen, wo der mexikanische Präsident und Generals Santa Anna Kalifornien besetzt hatte.
    "Santa Anna befestigt seine Stellungen in Kalifornien. Die Reiter, die Lucrady und Asher angegriffen haben müssen also zu de Carillõs Armee gehören."
    "Seine Truppen liegen bei Del Rio, Sir", sagte einer der Stabsoffiziere. "Das kommt also hin."
    "Dann liegen sie nicht weit von Fort Clark Springs entfernt." General Taylor schüttelte missmutig den Kopf. "Sie haben Colonel VanHovens Verstärkung nicht ohne Grund aufgerieben. Ihr nächster Angriff geht gegen das Fort."
    "Fort Clark Springs ist über hundertfünzig Meilen weit entfernt von uns", sagte ein anderer Offizier. "Sieben bis neun Tage würden wir sicher brauchen, vorausgesetzt das Wetter und die Mexikaner spielen mit."
    "Es liegt auf dem Weg", brummte Taylor. "Wenn wir Santa Anna zum Tanz auffordern wollen, müssen wir sowieso an Fort Clark Springs vorbei. Aber sieben Tage - zu lang, viel zu lang."
    Er wandte sich an den Kommandeur des Kavallerie-Regiments. "Wie lange brauchen Sie, bis Sie ihre neunhundert Reiter nach Fort Clark Springs geführt haben, General Morton?"
    "Ich könnte es in drei bis vier Tagen schaffen, Sir."
    "Dann reiten Sie bei Sonnenaufgang los. Wir folgen Ihnen mit der Infanterie und den Geschützen." Taylor ballte die Fäuste. "Fort Clark Springs darf nicht fallen! Sonst steht den Mexikanern der Weg nach San Angelo und San Antonio offen!"
     
    *
     
    An der Spitze seiner Truppen ritt General de Carillõ über den Rio Grande. Er hatte das Lager auf Loopers Hazienda aufgelöst und sein Regiment an die Grenze geführt.
    Am anderen Flussufer waren die ersten Vorposten seines zweiten Regiments. Das Heerlager in den Weideniederungen zwischen dem Strom und Del Rio wurden sichtbar. Sie wurden mit Hochrufen begrüßt. Der Sieg über die US-Kavallerie bei Uvalde hatte sich längst herumgesprochen.
    General de Carillõs Offiziere hießen die Dragoner absitzen und befehligten den Aufbau der Zelte. De Carillõ selbst ritt in Begleitung seines Adjutanten und der zwei ranghöchsten Männer seines Stabes ins Lager hinein. Im Zelt des Kommandanten erwarteten ihn nicht nur die Infanterie-Kommandeure sondern auch die Looper Brüder und Billy Hayes.
    "Sie sind Ihr Geld wert, Looper", begrüßte de Carillõ den Bandenchef. "Wenn der Krieg vorbei ist, werde ich dafür sorgen, dass Sie ein Kommando kriegen." Jeremy Looper nickte nur.
    Der General stellte sich an den Kartentisch, seine Kommandeure und Looper versammelten sich um ihn. "Also meine Herren - in spätestens drei Tagen ist Fort Clark Springs nur noch ein rauchender Aschehaufen." Er studierte die Karte und drehte dabei an den Spitzen seines Schnurrbart herum.
    "Passen Sie gut auf!" Einer der Adjutanten zückte Papier und Stift um mitzuschreiben. "Die Nachrichten unserer Kundschafter stimmen überein -", er deutete auf die Karte, und zwar auf ein Gebiet nördlich von Fort Clark Springs. "- führte seinen versprengten Haufen über die Great Plains von Norden her Richtung Fort. Wenn ich Sie recht verstanden haben, Mr. Looper, hat VanHoven in den letzten Tagen keine Boten empfangen."
    Looper blickte zu Billy Hayes. Der schüttelte den Kopf. "Kein Reiter, der nicht zu VanHovens Schwadronen gehört, ist ins Fort geritten."
    "Wunderbar", fuhr der General fort. "Wir können also davon ausgehen, dass VanHoven noch nichts von der Vernichtung der erwarteten Schwadronen weiß. Was er aber weiß - Taylor, dieser Bauerntrampel, zieht mit viertausend Mann am Rio Grande entlang Richtung Norden nach Kalifornien, um unserem hochverehrten Präsidenten den Hof zu machen. Wir gehen also folgendermaßen vor."
    Er zog einen Zigarillo aus der Brusttasche seiner Uniform. Sein Adjutant gab ihm Feuer. "Wir brechen morgen Abend mit neunhundert Infanteristen und vierhundert Dragonern nach Süden auf. VanHoven wird denken, wir wollen uns Taylor in den Weg stellen, was ja militärisch auch vernünftig ist. Zweihundert Reiter und hundertfünfzig Infanteristen werden noch im Laufe dieses Tages nach Norden marschieren, und zwar am Fort vorbei. Sie können uns ruhig sehen."
    "Diese
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