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Verraeterisches Herz

Verraeterisches Herz

Titel: Verraeterisches Herz
Autoren: Catherine George
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Schultern. „Es ist die ideale Entschuldigung, von Zeit zu Zeit nach Florenz zu entkommen. Aber ich habe dir noch gar nicht den schönsten Teil gezeigt. Komm mit.“ Er legte einen Arm um ihre Schultern.
    In der Annahme, er wolle sie ins Schlafzimmer führen, wusste Alicia nicht, ob sie enttäuscht oder erleichtert sein sollte, als er sie zu einem Fenster geleitete und die Läden aufklappte. Unwillkürlich stieß sie einen so anerkennenden jungenhaften Pfiff aus, dass Francesco sie lachend in die Arme schloss.
    „Ein Zimmer mit Aussicht, Francesco! Und was für eine!“
    Sie befanden sich gegenüber dem Palazzo Vecchio mit dem perfekten Blick auf die Loggia dei Lanzi und einen Großteil der Piazza della Signoria.
    „Von hier aus kannst du Perseus so lange bewundern, wie du magst“, sagte er leise und räusperte sich dann. „Ich koche den Kaffee.“
    Sie schüttelte den Kopf. „In der wenigen Zeit, die uns noch bleibt, können wir nicht einfach zusammensitzen und reden?“
    „D’accordo“ , erwiderte Francesco und führte sie zu einem der Sofas hinüber. „Wir müssen in der Tat über einige Dinge sprechen.“ Er zögerte einen Moment, dann legte er wieder den Arm um ihre Schultern. Vertrauensvoll kuschelte Alicia sich an ihn. „So unschuldig, so süß.“
    Sie bedachte ihn mit einem schiefen Blick. „Auch wenn ich eine Klosterschule besucht habe, Francesco, Gelübde habe ich nicht abgelegt.“
    „Wofür ich unendlich dankbar bin“, murmelte er und küsste sie sanft.
    In dem traurigen Wissen, dass sie ihn nach heute Abend nie wiedersehen würde, erwiderte Alicia den Kuss mit feuriger Leidenschaft, in die sich unweigerlich Verzweiflung mischte. Ein Stöhnen entrang sich Francescos Kehle, er zog sie auf seinen Schoß. Angetan von der Wirkung, die sie auf ihn ausübte, intensivierte Alicia den Kuss noch weiter.
    Endlich unterbrach Francesco die Liebkosungen und bettete ihren Kopf auf seine Schulter. „ Tesoro , verzeih mir.“
    „Für was?“, flüsterte sie zurück. „Ich wollte, dass du mich küsst.“
    „Ich weiß.“ Er lächelte. „Aber wenn du einen Mann auf diese Weise küsst, ist das sehr gefährlich … er wird mehr wollen.“
    Alicia hob den Kopf und schaute Francesco aufmerksam an. „Willst du?“
    „Ja“, entgegnete er ehrlich. „Aber ich werde es nicht tun.“
    „Warum nicht?“
    „Aus vielen Gründen nicht. Du bist jung, in einem dir fremden Land … und du bist noch Jungfrau, oder?“
    Sie verdrehte die Augen. „Ja, bin ich.“
    „Du machst dich über mich lustig!“
    „Nein.“ Sie schmiegte sich wieder an ihn und spürte plötzlich, wie erregt er war. Was jetzt?, dachte sie in Panik. Sollte sie auf seinem Schoß sitzen bleiben und so tun, als bemerke sie nichts? Oder sollte sie taktvoll aufstehen und sagen, sie müsse nun aber wirklich gehen? Aber es war noch nicht so spät, und sie wollte nicht gehen. Im Gegenteil, sie wünschte sich nichts sehnlicher, als sich Francesco ganz hinzugeben. Er sollte ihr erster Liebhaber sein, auch wenn sie ihn danach nie wiedersehen würde. „Francesco“, flüsterte sie und schaute ihn mit funkelnden Augen an.
    Zu ihrem Entsetzen schob er sie von sich und sprang auf. „ Carissima , so darfst du mich nicht ansehen!“ Er deutete auf das Fenster. „Ich bin nicht aus Marmor, wie die Statuen auf dem Platz. Ich bestehe aus Fleisch und Blut, und du weißt, wie sehr ich dich begehre.“ Er lachte leise und zog Alicia wieder an sich. „Als Megan uns diese letzte Stunde geschenkt hat, habe ich mir vorgenommen, mich damit zu begnügen, mit dir zu reden. Aber ich bin nur ein Mensch, nur ein Mann …“
    „Und ich eine Frau, Francesco“, wisperte sie kaum hörbar. „Liebe mich, Francesco.“
    „Dio!“ , rief er gequält aus. „Bitte, das darfst du nicht sagen.“
    „Warum nicht?“
    „Du kennst den Grund. Ich will dich. Du weißt das, weil ein Mann seine Sehnsucht nicht verbergen kann. Aber ich will dich schon, seit ich dich an deinem ersten Tag im Caffe Rivoire getroffen habe. Als du den Hut und die Sonnenbrille abgenommen hast und ich in deine wundervollen dunklen Augen gesehen habe, da habe ich nur noch den Wunsch verspürt, dich zu küssen.“
    „Und ich dachte, meine Sommersprossen würden dich abschrecken.“
    Mit einem Finger streichelte er sanft ihre Wange. „Ich mag deine Sommersprossen, Alicia. Ich mag dich. Aber ich werde das kostbare Geschenk nicht annehmen, das du mir anbietest. Zumindest“, fügte er in einem Ton hinzu, der
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