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Verloren: House of Night 10 (German Edition)

Verloren: House of Night 10 (German Edition)

Titel: Verloren: House of Night 10 (German Edition)
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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Sporthalle. Lenobia folgte ihrem Bauchgefühl und sagte: »Ich denke, die Sporthalle zu durchsuchen wäre nur Zeitverschwendung für Ihre Leute. Konzentrieren Sie sich lieber aufs Löschen. Dieser Brand ist nicht von alleine ausgebrochen. Das muss untersucht werden, und außerdem sollten Sie sichergehen, ob nicht doch noch jemand in der eigentlichen Brandzone steckt. Ich werde dafür sorgen, dass unsere Krieger die angrenzenden Teile der Schule durchsuchen, angefangen mit der Sporthalle.«
    »In Ordnung, Ma’am. Ich denke, wir sind gerade noch rechtzeitig gekommen. Der Sportkomplex hat wahrscheinlich nur Rauch- und Wasserschäden abbekommen, und es wird viel schlimmer aussehen, als es in Wirklichkeit ist. Die Struktur selbst ist intakt. Die Mauern bestehen aus gutem dicken Stein, die halten ewig. Bestimmt sind nur oberflächliche Renovierungsarbeiten nötig.« Der Feuerwehrmann tippte sich mit den Fingern an den Hut, stapfte davon und begann, seinen Leuten Befehle zuzurufen.
    Na, wenigstens eine erfreuliche Nachricht, dachte Lenobia, die sich bemühte, nicht auf das qualmende Wrack ihrer Stallungen zu blicken. Sie wandte sich wieder der Gruppe zu. »Wo ist denn Dragon? Etwa in der Sporthalle?«
    »Dragon ist auch unauffindbar«, sagte Erik.
    »Dragon wird vermisst?« Bisher hatte sie keinen Gedanken an den Anführer der Söhne des Erebos verschwendet, aber nun, da sie darüber nachdachte, erschien es ihr höchst bedenklich, dass er in einer solchen Notsituation nicht auftauchte. »Neferet und Dragon – was ist denn los, dass beide nicht da sind? Das kann nichts Gutes für die Schule bedeuten.«
    »Äh, Professor Lenobia, ich hab Neferet gesehen.«
    Alle wandten den Blick dem zierlichen Mädchen zu, deren Fülle dichten, dunklen Haars ihr zartes Gesicht noch puppenhafter aussehen ließ. Schnell konnte Lenobia sie einordnen – Shaylin, die neueste Jungvampyrin am House of Night und die einzige, deren Mal von Anfang an rot gewesen war. Schon als Lenobia sie vor ein paar Tagen zum ersten Mal gesehen hatte, hatte sie das Gefühl gehabt, dass das Mädchen ein wenig merkwürdig war. Sie kniff die Augen zusammen. »Du hast Neferet gesehen? Wann? Wo?«
    »Erst vor ’ner Stunde oder so. Ich saß draußen vor dem Wohngebäude und hab mir die Bäume angeschaut.« Shaylin zuckte etwas schüchtern mit den Schultern. »Wissen Sie, ich war blind, und jetzt, wo ich es nicht mehr bin, schau ich mir gern einfach nur irgendwelche Sachen an.«
    »Und was war mit Neferet, Shaylin?«, drängte Erik sie.
    »Ach ja, die hab ich Richtung Sporthalle gehen sehen. Sie, äh, also, sie sah ziemlich finster aus.« Verlegen verstummte das Mädchen.
    »Finster? Was meinst du mit –«
    »Shaylin sieht Leute auf ihre eigene Weise«, unterbrach Erik sie. Sie sah, wie er Shaylin beruhigend die Hand auf die Schulter legte. »Wenn sie sagt, Neferet sah finster aus, dann ist es wahrscheinlich nur gut, dass Sie die Feuerwehr davon abgehalten haben, die Sporthalle zu durchsuchen.«
    Lenobia hätte Shaylin gern noch genauer befragt, aber Erik schüttelte fast unmerklich den Kopf. Lenobia rann ein ahnungsvoller Schauder den Rücken hinunter. Und diese Vorahnung gab den Ausschlag. »Axis und Penthesilea, geht bitte ins Verwaltungsbüro. Falls Diana schon schläft, weckt sie. Holt euch eine Liste aller Schüler und Lehrer und verteilt sie an die Söhne des Erebos. Sie sollen kontrollieren, ob alle da sind. Und jeder Schüler, der sich in sein Zimmer verabschiedet, soll sich vorher bei seinem Mentor abmelden.« Während der Krieger und die Lehrerin davoneilten, sah Lenobia Kramisha an. »Kannst du diese Jungvampyre«, sie fasste mit einer Armbewegung die verloren herumstehenden Grüppchen ein, »dazu bringen, sich bei ihren Mentoren zu melden?«
    »Bin ich Dichterin. Kann ich jambische Pentameter machen, kann ich auch paar verschreckte, verpennte Kids rumkommandieren.«
    Lenobia lächelte das Mädchen an. Sie hatte Kramisha schon gemocht, ehe diese gestorben und als rote Jungvampyrin mit einer so starken prophetischen Gabe zurückgekehrt war, dass sie zur neuen Meisterpoetin der Vampyre ernannt worden war. »Danke, Kramisha. Ich wusste, dass ich auf dich zählen kann. Aber beeil dich. Dich muss ich zwar nicht daran erinnern, aber die Sonne geht bald auf.«
    Kramisha schnaubte. »Sagen Sie nur! Muss ich bald unter Erde, sonst kann ich mich mit Stall da hinten verbrüdern.«
    Während Kramisha die verstreuten Jungvampyre zusammenrief, wandte sich Lenobia an
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