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Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Titel: Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
Autoren: Beth Cillian
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ihre Hand zurück , sie wollte we iter eilen, schaffte ein paar Schritte, doch d ie Pr ü fung war zu hart für ihre Standhaftigkeit . S ie trat näher und inspizierte den Spalt im Wehr. P ulsierende Schwärze quoll hervor , sie schmeckte nach Hass und Bo s heit – k östliche M a lais . Teagan stieß den vor Anspannung angehaltenen Atem aus. D as Verlangen durfte sie nicht weiter an ihren Nêr knüpfen, sie musste und wollte die Fessel zerschneiden, frei für den Fremden sein, ihren künftigen Gebi e ter . Sie hatte es fast geschafft, brachte ausreichend Entschlossenheit auf, der Fin s ternis den Rücken zu kehren, da scho ss eine Hand aus dem Riss . E i n Arm schloss sich an , kräftig und musku lös, er griff nach ihr und e rwischte ihr Handgelenk. Sie keuchte entsetzt auf , in der wabernden Schwärze erkannte sie das G e sicht eines Mannes . Die hasserfüllten Züge ähnelten denen des Fremden, doch instinktiv wusste sie, dass er es nicht war.
    „ Wer bist du?“ Hier im Domhain sprach sie alle Zungen. Verstand, was der G e fangene der Erinn e rungen von ihr wollte, w eshalb er sie näher an den Spalt zerrte . „ Was bist du?“
    Auch Teagan sah sich die Verhöhnung des Mannes genauer an, dessen Arme sie in der Welt außerhalb seines Domhain mit solcher Bedachtsamkeit trugen. Seine sanfte Stimme hatte nichts mit diesem Knurren ge mein, sein warmer Atem lie b koste sie und blies ihr nicht wie ein eisiger Wind entgegen .
    „ Du hast hier nichts zu su chen, verschwinde! ” , fuhr er sie an, hielt sie jedoch im eisernen Griff.
    „ Nein, du hast hier nichts verloren . Lass ihn in Frieden ! ” , fauchte sie und en t riss sich seinem Griff . Sie legte ihre Hände zu beiden Seiten des Spalts, sammelte all ihre Kraft, ihn zu schließen. Silbernes Gewebe bildete sich an den Rändern, sandte dünne Fäden über die dazwischen li e gende Kluft. Einer Wunde gleich würde sie den Riss mit einem silbernen Schorf verschließen, s päter sollte sich festes Na r bengewebe bilden und die Ränder zusammenhalten. Das Zerrbild ve r fluchte sie, s ein Arm verschwand in der wa bernden Schwärze. Einem versiege n den Blutstrom gleich, schaffte es bald nur noch ein dünnes Rinnsal durch di e sich verdichtenden Fäden des s ilbernen Gewebes. Wütend schlug er mit der Faust gegen die Mauern se i nes Gefängnisses. Schwor ihr , nicht länger ein Gefangener zu bleiben , d rohte, sie hinter den Mauern ei n zukerkern, s ollte er erst in Freiheit sein. Teagan stöhnte unter der Anstrengung, sich seinem Fre iheitswillen entgegenz u stemmen. Schweiß brach auf ih rer Haut aus. Er war zu stark, v erbreite r te den Riss mit dröhnenden Schlägen. Sie würde unte r lie gen und d as Zerrbild würde sie hinter die Mauern ziehen. Im letzten Moment stieß sie sich ab, taumelte zurück und stürzte zu B o den. Sie duckte sich unter dem herausschne l lenden Arm weg, k am auf die Füße und floh.
    „ Du wirst nicht mit ihm gehen!“
    Teagan fuhr herum. „Doch , das werde ich. Du kannst mich nicht … “
    Zu spät erkannte sie ihren Irrtum. Das war keine der le eren Drohungen des G e fangenen, i hr Nêr besaß sehr wohl die Macht, sie zum Ble i ben zu zwingen . Die Einsicht schnürte ihre Kehle zu und ihr w urde schwarz vor Augen. V erfügte sie eben n och über ausreichend Kraft und Mut, dem Befehl zu widerstehen, ze r schellte nun beides zu ihren Fü ßen. Sie sank gegen die Mauer, r utschte zu Bo den und a uf die Knie . Sie sollte den Blick gesenkt halten, aber sie spähte verstohlen in den Wec hsel von Licht und Finsternis . Leider verdichtete sich das glitzernde Ta n zen so , dass sie ihren Gebieter nicht sah, selbst wenn er direkt vor ihr stand .
    „ Nêr, ich … “
    „Verschone mich mit erbärmlichen Entschuldigungen“, schnitt er ihr scharf das Wort ab. „Was du auch vorbringst, von ihm wird nur ein wimmernder Klu m pen F leisch und Knochen übrigbleiben. ”
    „Bitte“, flehte sie. „Ich werde nie wieder ungehorsam sein . “
    „Deine Versprechungen ermüden mich. Du vergisst sie, sobald du in einem Domhain vermeintliche Freiheit findest . Illusionen, denn nur ich ermögliche dir diese Freiheit. Mein Schutz verschafft sie dir. Hast du vergessen, was sie dir ant a ten? Wie sie dich beschimpften – a ls Anghenfil? “
    Das hatte Teagan nicht. Sie hatten sie eine Missgeburt geheißen , ein Monstrum, sie in ein Erd loch gesperrt , damit sie dort elendig verhunge r te . Aber si e wusste auch, was er ihr angetan hatte , wozu er sie
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