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Verlockende Versuchung

Verlockende Versuchung

Titel: Verlockende Versuchung
Autoren: Samantha James
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ein Gelübde, das sich Sebastian vor langer, langer Zeit gegeben hatte, ein Versprechen, das er halten würde, koste es, was es wolle.
    Zehn Jahre waren nun vergangen, seitdem er seinen Titel angenommen hatte. Mittlerweile musste man sich nicht mehr dafür schämen, ein Sterling zu sein. Vieles hatte sich geändert.
    Und doch auch wieder so wenig.
    Er kümmerte sich immer noch um seinen Bruder und seine Schwester - hatte er das heute Nacht nicht erneut bewiesen?' Justin war es nicht recht gewesen, dass er ihm am Abend nach St. Giles gefolgt war. Sebastian lächelte, da es ihm nach so vielen Jahren unmöglich war, nicht seinem Instinkt zu folgen. Unzählige Male hatte er sich ermahnt, dass jeder von ihnen sein eigenes Leben führen musste, j eder seine eigenen Entscheidungen treffen durfte.
    Eigene Fehler machen.
    Sebastian konnte sich allerdings keine Fehltritte erlauben. Denn da gab es etwas, dass auf keinen Fall vernachlässigt werden durfte.
    Die Pflicht.
    Sein Bruder verachtete sie. Seine Schwester entzog sich ihr, wenn auch auf andere Art als Justin. Doch bei seinem ältesten Sohn hatten William Sterlings Unterweisungen Früchte getragen.
    Es war Sebasti ans Pflicht zu heiraten. Das schuldete er seinem Namen. Und seinem Titel.
    Und doch ... hing mehr daran. Dinge, die Justin nicht verstehen, vielleicht niemals begreifen würde, denn er glich ihrer Mutter so sehr, dass es Sebastian manchmal ängstigte.
    Ach, es war mehr als Pflicht. Er liebte Justin und Julianna, ohne Frage - er war froh, dass ihre innige Nähe bis ins Erwachsenenalter angehalten hatte. Aber da war eine Sehnsucht in ihm, ein Verlangen nach etwas anderem. Er wollte... eine eigene Familie. Ein eigenes Kind. Zum Teufel, ein dutzend Kinder, wenn möglich, denen er all das geben wollte, das ihm, Justin und Julianna vorenthalten worden war. Er konnte sich keine größere Freude vorstellen, als einen kleinen, warmen Körper zu spüren, der sich an seine Brust schmiegte, völlig vertrauensvoll ... ein Kind seiner Lenden.
    Einen Sohn. Eine Tochter ... Himmel, es war ihm gleichgültig, allein der Gedanke daran ließ sein Herz mit ungeahnten Emotionen anschwellen. Großer Gott, es wäre so schön, heiteres und vergnügtes Gelächter durch die Gemächer hallen zu hören - in seinem Stadthaus wie auch auf Thurston Hall.
    Aber zu allererst musste er eine Frau finden ...
    Seine Fingerspitzen fuhren unentwegt den Rand des Brandyglases entlang. Unvermittelt war seine Stimmung nachdenklich geworden. Dank seiner Mutter war der Familienname während seiner ganzen Kindheit in Skandale verwickelt gewesen. Zumindest die letzten Jahre war es ruhiger geworden. Die Wogen hatten sich geglättet, der Schaden war behoben. Der Tod seines Vaters war ohne Vorwarnung gekommen, und Sebastian war sehr beunruhigt gewesen, als er erfuhr, wie gedankenlos dieser gegen Ende seines Lebens mit Geld umgegangen war.
    Jahre später waren die Sterlings nun wieder eine der reichsten Familien Englands. Mit einem Anflug von Zynismus, der sonst allein seinem Bruder vorbehalten war, dachte Sebastian, dass Macht und Reichtum gewisse Privilegien mit sich brachten. Sogar die Herzoginwitwe hatte im Laufe der Zeit mit Skandalen zu kämpfen gehabt. Ihr Sohn war dafür verantwortlich gewesen, und trotzdem war sie mittlerweile die einflussreichste Frau der Stadt!
    Sebastian würde es nicht zulassen, dass seine Ehefrau oder seine Kinder mit Skandalen leben mussten, so wie sein Bruder und seine Schwester davon betroffen gewesen waren.
    Deshalb musste Sebastian Sterling eine sorgfältige Wahl treffen. Er war ein Mann der Ordnung, der das Unerwartete hasste.
    Wenigstens in diesem einen Punkt hatte Justin Recht - er müsste sich nicht lange nach einer Braut umsehen; selbst wenn er nicht die klassisch elegante Ausstrahlung seines Bruders besaß. Sebastian war zu düster, zu groß, zu muskulös - er erinnerte zu sehr an einen Zigeuner, womit er als Kind immer aufgezogen worden war.
    Nein, er war bei weitem nicht so verteufelt gut aussehend wie sein jüngerer Bruder, doch er wäre ein liebevoller Vater. Ein guter Ehemann. Er hatte durch die Kälte und die barsche, schroffe Art seines Vaters hinzugelernt ... und durch das Verlassenwerden von seiner Mutter.
    Aber wie sollte seine zukünftige Frau sein?
    Das war ein wichtiger Punkt, der gut durchdacht sein wollte.
    Kein affektiertes Geschöpf, das stand fest. Seine Ehefrau sollte anmutig und taktvoll sein, sanft und ausgeglichen, kultiviert, vornehm und gut
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