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Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Titel: Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Kevin, den oberflächlichsten Typen auf Erden, verguckt hatte. Football war das Einzige, was ihn interessierte. Football und eine endlose Schlange gesichtsloser Models aus aller Welt. Sie fragte sich, wo er diese Frauen immer wieder auftrieb. Über NoPersonality.com?
    »Hallo, Tante Molly!«
    Anders als ihre Geschwister kam die achtjährige Hannah nicht im Laufschritt auf Molly zugerannt. Molly hatte alle vier Kinder ins Herz geschlossen, aber dieses verletzliche mittlere Kind nahm einen besonderen Platz ein. Sie besaß weder die athletische Stärke noch das grenzenlose Selbstvertrauen ihrer Schwestern, sondern war eine romantische Träumerin, eine hoch sensible, fantasiebegabte Leseratte, mit großem Talent zum Zeichnen, ganz wie ihre Tante.
    »Dein Haar gefällt mir.«
    »Danke.«

    Ihren aufmerksamen grauen Augen entging auch nicht Mollys schmutzige Hose.
    »Was ist denn mit dir passiert?«
    »Ich bin auf dem Parkplatz ausgerutscht, halb so wild.«
    Hannah knabberte an ihrer Unterlippe. »Haben sie dir schon von dem Streit erzählt, den Kevin und Dad hatten?«
    Sie schien etwas aufgelöst und Molly ahnte auch, warum. Kevin war häufiger bei den Calebows zu Gast, und wie ihre dumme Tante hatte sich die Achtjährige unsterblich in Kevin verliebt. Doch anders als bei Molly, handelte es sich bei Hannah um wahre Liebe.
    Andrew umklammerte noch immer ihre Knie und so streckte Molly ihrer Nichte ihren Arm aus und zog sie an sich. »Jeder muss für das, was er tut, auch die Folgen tragen, Süße, das gilt auch für Kevin.«
    »Was glaubst du, wird er jetzt machen?«, flüsterte Hannah.
    Molly war sich ziemlich sicher, dass er sich mit einem seiner Models trösten würde, die über minimale Englischkenntnisse, dafür aber umso beeindruckendere erotische Fähigkeiten verfügten. »Bestimmt geht es ihm wieder gut, wenn er sich erstmal beruhigt hat.«
    »Ich habe Angst, dass er etwas Dummes macht.«
    Molly strich eine braune Locke aus Hannahs Stirn. »So etwas wie Fallschirmspringen einen Tag vor dem Spiel gegen die Broncos?«
    »Wahrscheinlich hat er gar nicht darüber nachgedacht.«
    Sie bezweifelte, dass Kevins kleines Hirn in der Lage war, über etwas anderes als Football nachzudenken, doch diesen Gedanken behielt sie lieber für sich. »Ich muss noch kurz mit deiner Mom sprechen, dann können wir beide fahren.«
    »Nach Hannah bin ich dran«, erinnerte Andrew sie und gab endlich ihr Bein frei.
    »Keine Angst, das habe ich nicht vergessen.« Die Kinder durften abwechselnd bei ihrer Tante in der winzigen Eigentumswohnung
übernachten. Normalerweise kamen sie am Wochenende zu ihr, nicht wie heute an einem Dienstag. Doch Hannahs Lehrer hatten am nächsten Tag eine Fortbildung, und Molly hatte gedacht, ihrer Nichte würde ein bisschen Zuwendung außer der Reihe gut tun.
    »Hol schon mal deinen Rucksack, es dauert nicht lange.«
    Sie ging einen langen Flur hinunter, vorbei an unzähligen Fotos, auf denen die Geschichte der Chicago Stars dokumentiert war. Als Erstes kam das Porträt ihres Vaters. Sie bemerkte, dass ihre Schwester die schwarzen Hörner, die sie vor langer Zeit auf seinen Kopf gemalt hatte, etwas aufgefrischt hatte. Bert Somerville, der Gründer der Chicago Stars, war schon seit vielen Jahren tot, aber die Erinnerung an seine Grausamkeiten lebte in beiden Töchtern weiter.
    Dann kam ein Bild von Ron McDermitt, seit ewigen Zeiten Direktor der Stars, die Kinder nannten ihn Onkel Ron. Phoebe, Dan und Ron hatten hart daran gearbeitet, den aufreibenden Job, ein NFL-Team zu leiten, mit dem Familienleben in Einklang zu bringen. Dabei hatte es im Laufe der Jahre einige Umstrukturierungen gegeben, eine davon hatte Dan zu den Stars zurückgebracht, nachdem er eine Weile woanders tätig gewesen war.
    Molly machte einen kurzen Abstecher in die Damentoilette. Sie legte ihren Mantel ab und warf im Spiegel einen kritischen Blick auf ihre Frisur. Der fransige Kurzhaarschnitt brachte ihre Augen gut zur Geltung. Doch damit nicht genug, hatte sie ihre dunkelbraunen Haare zu einem grellen Rotton färben lassen. Sie sah aus wie ein Kardinal.
    Zumindest gab die Farbe ihren sonst eher unauffälligen Zügen ein bisschen mehr Leuchtkraft. Nicht dass sie sich über ihr Aussehen beschweren wollte. Ihre Nase war in Ordnung und ihr Mund auch, sie passten zu ihrer Figur, nicht zu dick, nicht zu dünn, und zu ihrem gesunden sportlichen Körper, für den sie dankbar war. Ein Blick auf ihre Oberweite
bestätigte ihr, womit sie sich schon vor
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