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Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Titel: Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Nächte, weil sie vor kaum einer Herausforderung zurückschreckten.
    Auf halbem Wege blieben die Zwillinge plötzlich wie angewurzelt stehen. Was immer sie Molly gerade noch erzählen wollten, schien mit einem Schlag weggewischt, als sie ihre Haare sahen.

    »Oh mein Gott, sie sind rot!«
    »Total rot!«
    »Ist ja cool! Warum hast du uns nichts davon gesagt?«
    »War so eine plötzliche Eingebung«, erwiderte Molly.
    »Ich werde meine Haare genauso färben!«, verkündete Julie.
    »Das ist sicher keine so gute Idee«, sagte Molly schnell. »Also, was wolltet ihr mir gerade erzählen?«
    »Dad ist ja soo wütend!« Tess riss dramatisch die Augen auf.
    Julie versuchte ihre Schwester noch zu übertreffen. »Er und Onkel Ron haben sich mal wieder mit Kevin gestritten.«
    Molly spitzte die Ohren, obwohl sie eben noch beschlossen hatte, ihrer unerfüllten Liebe zu entsagen. »Was hat er denn angestellt? Außer dass er mich eben beinahe überfahren hätte.«
    »Ehrlich?«
    »Halb so wild. Nun erzählt schon.«
    Julie holte tief Luft. »Er war Fallschirm springen in Denver, einen Tag vor dem Spiel gegen die Broncos!«
    »Oh je …« Molly ahnte Böses.
    »Dad hat es gerade herausgefunden und ihm eine Strafe von zehntausend Dollar aufgebrummt.«
    »Wow!« Soviel sie wusste, war es das erste Mal, dass Kevin zu einer solchen Geldbuße verdonnert worden war.
    Der Quarterback hatte sich kurz vor dem Trainingscamp im Juli leichtsinnigerweise dazu hinreißen lassen, an einem Amateur-Motocross-Rennen teilzunehmen, bei dem er sich ein verstauchtes Handgelenk zugezogen hatte. Da es ihm gar nicht ähnlich sah, seinen Einsatz auf dem Spielfeld zu gefährden, hatte man Nachsicht geübt, allen vo-ran Dan, der Kevin sonst nur als vollendeten Profi kannte.
    Das änderte sich allerdings, nachdem Dan zu Ohren gekommen war, dass Kevin während der regulären Spielsaison
zum Drachenfliegen ins Mountain Valley gefahren war. Kurz darauf hatte der Quarterback sich dann den schnellen Ferrari-Spider zugelegt, mit dem Molly gerade auf dem Parkplatz so unsanft Bekanntschaft gemacht hatte. Dann hatte die Sun-Times letzten Monat berichtet, Kevin habe Chicago am Montag direkt nach der Spielbesprechung verlassen und sei für einen Tag nach Idaho zum Helicopter-Skiing in einem abgelegenen Teil des Sun Valley geflogen. Da Kevin dabei ohne Verletzung davongekommen war, hatte Dan ihn lediglich verwarnt. Doch das Fallschirmspringen hatte das Fass jetzt offensichtlich zum Überlaufen gebracht.
    »Dad schreit ja oft rum, aber bei Kevin hat er sich bisher immer zurückgehalten«, berichtete Tess. »Und Kevin hat zurück gebrüllt, er wüsste schon, was er täte, er hätte sich nicht verletzt, und Dad sollte sich aus seinem Privatleben raushalten.«
    Molly verzog das Gesicht. »Ich wette, das hat deinem Vater gar nicht gefallen.«
    »Er ist danach erst richtig laut geworden«, erzählte Julie. »Onkel Ron hat versucht, die beiden zu beruhigen, doch dann kam der Coach dazu und fing auch noch an herumzuschreien.«
    Molly wusste, wie sehr ihre Schwester Phoebe lautstarke Auseinandersetzungen verabscheute. »Und was hat eure Mutter gemacht?«
    »Sie hat sich in ihrem Büro eingeschlossen und ganz laut Alanis Morissette gehört.«
    Wahrscheinlich das Beste, was sie in dem Moment tun konnte.
    Da kam Mollys fünfjähriger Neffe Andrew laut trampelnd angerannt und bog pfeilschnell, beinahe wie Kevins Ferrari, um die Ecke. »Tante Molly! Weißt du was?« Er warf sich um Mollys Knie. »Alle haben geschrien und meine Ohren tun weh.«

    Da Andrew nicht nur das gute Aussehen seines Vaters, sondern auch sein dröhnendes Organ geerbt hatte, bezweifelte Molly, dass er wirklich gelitten hatte. Sie strich ihm über den Kopf. »Das tut mir Leid.«
    Er sah mit weit aufgerissenen Augen zu ihr hoch. »Und Kevin war so wütend auf Dad, Onkel Ron und den Coach, dass er das Wort mit Sch … gesagt hat.«
    »Das hätte er nicht tun sollen.«
    »Sogar zweimal!«
    »Du liebe Zeit!« Molly unterdrückte ein Lächeln. Bei den vielen Stunden, die sie in der Zentrale eines Football-Teams der National League verbrachten, war es unvermeidlich, dass die Kinder von dem wenig zimperlichen Ton, der dort herrschte, mehr mitbekamen, als einem lieb war. Innerhalb der Familie jedoch herrschten strenge Regeln, der Gebrauch von Schimpfwörtern wurde konsequent geahndet.
    Sie verstand sich selbst nicht. Das Schlimmste an ihrer Schwärmerei - ihrer früheren Schwärmerei - war, dass sie sich ausgerechnet in
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