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Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Titel: Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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»Könnten Sie Ihren Pitbull zurückpfeifen?«
    Ihr Schreck hatte sich in blanken Zorn verwandelt und sie fletschte ihre Zähne genau wie der Hund. »Komm her, Ruh.«
    Das Tier knurrte und kletterte von seiner Brust. Es traf ihn wie ein Schlag. Oh, Scheiße … »Sie sind, äh, Phoebes Schwester, nicht wahr? Ist mit Ihnen alles in Ordnung« - er suchte verzweifelt nach ihrem Namen - »Miss Somerville?« Angesichts der Tatsache, dass er mit einer zerschmetterten Hüfte und Bisswunden im Fußgelenk auf dem Schieferfußboden lag, fand er seine Frage ungemein höflich.
    »Das ist schon das zweite Mal innerhalb von zwei Tagen!«, schrie sie.
    »Ich erinnere mich nicht -«
    »Das zweite Mal! Sind Sie schwachsinnig, Sie blöder Dachs? Ist das Ihr Problem? Oder sind Sie einfach nur ein Idiot?«
    »Also ich, - haben Sie mich etwa einen Dachs genannt?«
    Sie blinzelte irritiert. »Dackel. Ich sagte Dackel.«
    »Na, dann ist es ja gut.« Leider entlockte sein lahmer Witz ihr nicht das leiseste Lächeln.

    Der Pitbull hatte sich hinter sein Frauchen verzogen. Kevin rappelte sich hoch und rieb sein Fußgelenk. Er versuchte sich daran zu erinnern, was er über die Schwester seiner Chefin wusste, doch das Einzige, was ihm einfiel, war, dass sie eine von diesen Intellektuellen war. Er hatte sie schon ein paar Mal in der Stars-Zentrale gesehen, immer das Gesicht in ein Buch vergraben, aber ihre Haarfarbe war ganz sicher eine andere gewesen.
    Kaum zu glauben, dass sie mit Phoebe verwandt sein sollte, sie hatte nicht das Geringste mit ihr gemeinsam. Sie schien irgendwie nichts sagend flach, und Phoebe war eher kurvenreich, sie war klein und Phoebe groß. Im Gegensatz zu ihrer Schwester hatte sie keine Lippen, die geformt waren, als wollte sie einem unter der Bettdecke schmutzige Wörter ins Ohr raunen. Ihr Mund sah aus, als würde sie den ganzen Tag Leute in der Bibliothek zur Ruhe ermahnen.
    Auch ohne diesen Stapel Bücher, den sie mit sich herumschleppte, hätte er sofort gewusst, dass sie die Art Frau war, für die er gar nichts übrig hatte - viel zu intelligent und viel zu ernst. Außerdem gehörte sie wahrscheinlich zu denen, die sich gern reden hörten, ein weiterer Minuspunkt. Der Fairness halber musste er ihr jedoch zugestehen, dass sie wunderschöne Augen hatte. Eine auffallende Farbe, irgendwo zwischen Blau und Grau, und sie hatten denselben aufreizenden Schwung wie die Augenbrauen. Als sie ihn weiter wütend anfunkelte, trafen sich diese wunderbar geschwungenen Augenbrauen direkt über der Nasenwurzel. Das hatte ihm noch gefehlt. Phoebes Schwester. Und er hatte geglaubt, die Woche könne nicht mehr schlimmer werden.
    »Alles in Ordnung bei Ihnen?«, fragte er noch einmal.
    Diese blaugrauen Augen nahmen exakt die Farbe eines Sommernachmittags in Illinois an, kurz vor einem Tornadoalarm. Es war ihm gelungen, jedes Mitglied der Familie, die die Stars regierte - vielleicht mit Ausnahme der Kinder -, gegen
sich aufzubringen. Er schien ein ausgesprochenes Talent dafür zu haben.
    Da war schnelle Schadensbegrenzung angesagt und auf seinen angeborenen Charme konnte er sich noch immer verlassen. Er schenkte ihr sein strahlendstes Lächeln. »Ich wollte Sie nicht erschrecken. Ich dachte, Sie wären ein Einbrecher.«
    »Was machen Sie hier?«
    Ihr schriller Tonfall verriet ihm, dass er seinen Charme vergeblich versprühte.
    Sicherheitshalber behielt er ihr Kung-fu-verdächtiges Bein im Auge. »Dan schlug vor, ich sollte doch einige Tage hier verbringen, um über ein paar Dinge nachzudenken …« Er machte eine Pause. »Was eigentlich überflüssig war.«
    Sie schlug auf den Lichtschalter, woraufhin ein paar rustikale Wandstrahler aufflammten und die Eingangshalle bis in den letzten Winkel erleuchteten.
    Das Haus war im Blockhausstil gebaut, doch mit seinen sechs Schlafräumen und zwei Stockwerke hohen Decken, die bis in die frei liegende Dachkonstruktion reichten, hatte es wenig Ähnlichkeit mit einer entlegenen Holzfällerblockhütte. Großzügige Fensteröffnungen ließen den Wald ringsherum wie einen Teil der Innendekoration erscheinen, und in dem riesigen Kamin am Ende des Raumes hätte man einen Büffel grillen können. Die ausladenden, dick gepolsterten Möbel konnten der Beanspruchung durch eine Großfamilie Stand halten. Auf der einen Seite führte eine geschwungene Treppe in den zweiten Stock auf eine Galerie.
    Kevin bückte sich, um ihre Sachen aufzusammeln. Er warf einen Blick auf die Kaninchenpantoffeln: »Macht es Sie
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