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Verliebt in meinen griechischen Feind

Verliebt in meinen griechischen Feind

Titel: Verliebt in meinen griechischen Feind
Autoren: Jessica Hart
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ihrer Schwester bemerkte sie ohnehin niemand. Ginny war blond und wunderschön. Sie hatte einen makellosen Teint, makellose Zähne und ebenso makellose grüne Augen. Wer würde da einen Blick an mausbraune Haare und einen verträumten Gesichtsausdruck verschwenden?
    “Einige Männer finden Ihre unschuldige Miene sicher attraktiv”, fuhr Lefteris geringschätzig fort, als Courtney schwieg, und warf ihr einen flüchtigen Blick zu. “Aber ich habe schon vor langer Zeit gelernt, dass sich hinter einem hübschen Gesicht meist ein Herz aus Stein verbirgt.”
    Inzwischen war er etwa einen Kilometer hinter dem Dorf von der Asphaltstraße auf einen unbefestigten Pfad abgebogen, der wieder in die Hügel hinaufführte. Vor einer hohen honigfarbenen Steinmauer hielt er schließlich. Lefteris stieg aus, öffnete ein großes Holztor und winkte Courtney ungeduldig hindurch.
    Es war, als betrete sie eine Oase. Eine flache Steintreppe führte zwischen Hibiskus und Oleander hinauf zu einer breiten, von Weinranken umgebenen Terrasse, hinter der man das Haus nur erahnen konnte. Unterschiedlichste Bäume – Orangen- und Zitronen-, Feigen-, Mandel- und Maulbeerbäume – bildeten mit ihrem üppigen Grün einen reizvollen Kontrast zu den dahinter liegenden kahlen Hügeln.
    Courtney vergaß ihre Abneigung Lefteris gegenüber und drehte sich begeistert zu ihm um. “Wie wunderbar!” Das stellte all ihre Vorstellungen in den Schatten. “Ich hätte nie gedacht, dass es so sein würde!”
    Sie lächelte ihm strahlend zu, und ein merkwürdiger Ausdruck erschien in Lefteris’ Augen. Doch als er zum Haus hinübersah, verfinsterte sich seine Miene wieder. “Ich hätte nicht gedacht, dass es Ihnen gefallen würde. Eine andere Engländerin fand es hier viel zu ruhig und abgeschieden und unerträglich langweilig.” Bei der Erinnerung daran verzog er das Gesicht.
    Courtney war entsetzt, dass jemandem dieser wunderschöne Ort missfallen konnte. “Oh, ich werde mich hier sehr wohl fühlen!”
    “Nicht, wenn es nach mir geht”, sagte er unverblümt. “Übrigens, dies ist mein Haus. Die Villa Athina liegt dort drüben.”
    Er deutete durch die Orangenbäume auf ein düsteres Gebäude. Im Gegensatz zu seinem Haus machte es einen vernachlässigten, abweisenden Eindruck, und Courtney wurde ganz mutlos. War das die hübsche, kleine Villa, von der sie geträumt hatte?
    Lefteris beobachtete sie mit grimmiger Genugtuung, und sie bemühte sich, ihre Enttäuschung zu verbergen. “Dann – dann werde ich mal auspacken”, sagte sie zuversichtlicher, als sie sich fühlte. Ihren Koffer in der Hand ging sie auf das Haus zu, drehte sich aber um, als Lefteris sie beim Namen rief.
    “Courtney? An Ihrer Stelle würde ich mir nicht die Mühe machen auszupacken.”
    In der Villa Athina roch es muffig, und der schwache Schein der nackten Glühbirnen erhöhte noch den düsteren Eindruck. Die kahlen Steinfußböden waren so dick mit Staub bedeckt, dass Courtney Fußabdrücke hinterließ, als sie in wachsender Verzweiflung durch die vernachlässigten Zimmer ging. Das Haus war geschickt um fünf Schlafräume und ein Badezimmer erweitert worden, doch alles wirkte unbewohnt und verlassen. In einem kleinen Schlafzimmer im Obergeschoß bezog Courtney schließlich das Bett mit der klammen Bettwäsche, die sie in einem muffig riechenden Holzschrank fand. Und obwohl die Dusche nur einen armseligen Wasserstrahl von sich gab, fühlte Courtney sich hinterher erfrischt, wenn auch nicht unbedingt sauberer.
    Später saß sie in der düsteren Küche und versuchte, ihren knurrenden Magen zu vergessen. Die Leute von Discovery Crete hatten anscheinend nicht angenommen, sie könne nach ihrer Ankunft so etwas wie Hunger verspüren, denn im ganzen Haus war nichts Essbares zu finden. Tatsächlich schien überhaupt niemand an ihre Ankunft gedacht zu haben.
    Inzwischen war es fast neun Uhr abends, und obwohl sich Courtney erschöpft fühlte, wusste sie, dass sie nicht würde schlafen können, bevor sie nicht etwas gegessen hatte. Um sich abzulenken, ging sie auf die Terrasse. Doch das warme Licht in den Fenstern von Lefteris’ Haus und die verlockenden Bratengerüche machten alles nur noch schlimmer.
    Sehnsüchtig sog Courtney die einladenden Düfte in sich auf. Ob sie hinübergehen und Lefteris um etwas zu essen bitten sollte?
    Nein, lieber würde sie verhungern, bevor sie Lefteris Markakis um etwas bat! Doch der Gedanke ließ sie nicht mehr los. Bestimmt würde er ihr doch ein Stück
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