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Verliebt in meinen griechischen Feind

Verliebt in meinen griechischen Feind

Titel: Verliebt in meinen griechischen Feind
Autoren: Jessica Hart
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lebte.
    Später saß sie auf einem Felsbrocken, während die Männer um sie her sich lebhaft auf Griechisch unterhielten. Nach ausführlicher Diskussion halfen sie schließlich einem benommenen Nikos auf die Füße und führten ihn in Handschellen ab. Einer der Männer, offensichtlich der Ranghöchste, unterhielt sich noch eine Weile mit Lefteris, bevor auch er ging und sie beide allein ließ.
    Nachdem Lefteris sich im Fluss gewaschen hatte, setzte er sich zu Courtney und nahm ihre Hände in seine. Sie schwiegen und genossen die gegenseitige Nähe und die Stille, die nur vom Rauschen des Flusses unterbrochen wurde.
    “Woher wussten die Polizisten, dass wir hier sind?”, fragte Courtney schließlich.
    “Franz ist es gelungen, unsere Mitteilung weiterzugeben, und so konnte die Polizei letzte Nacht fast alle Beteiligten an der Aktion festnehmen – ein großer Schlag gegen den internationalen Drogenhandel. Gegen Nikos lag allerdings nichts vor – nur dein Wort gegen seines, denn er hatte sich immer im Hintergrund gehalten. Da man ihn aber schon lange in Verdacht hatte, beschloss man, ihn zu beschatten. Die Polizisten folgten ihm von Agia Roumeli aus, aber in gebührendem Abstand, um ihn nicht misstrauisch zu machen. Seit Franz’ Funkspruch hatten sie nichts mehr von uns gehört, deshalb vermuteten sie, dass wir irgendwo in der Schlucht sein müssten. Als sie den Schuss hörten, stürmten sie los, aber sie waren so weit entfernt, dass sie erst ankamen, als alles vorbei war.”
    “Ist wirklich alles vorbei?” Courtney konnte es kaum glauben.
    “Was Nikos angeht ja. Aber was uns betrifft, stehen wir gerade am Anfang.” Lefteris küsste sie zärtlich.
    An die Rückkehr nach Hause konnte Courtney sich später nur noch bruchstückhaft erinnern: das Meer, ein kleines Fischerboot, das sie nach Chora Sfakion brachte, die gewundene Straße nach Imbros und danach weiter in Richtung Norden, ihre Ankunft in Agios Georgios und der Duft der Orangenbäume im Garten.
    Am selben Nachmittag stand sie neben Lefteris auf der Terrasse und sah zu den Weißen Bergen hinauf. Die lange Wanderung bis zur Schneegrenze hinauf schien schon weit weg zu sein, unwirklich wie ein Traum. Sie fühlte sich unendlich erleichtert, als sie zufrieden seufzend den Kopf an Lefteris’ Schulter lehnte.
    Er legte einen Arm um sie. “Es ist Zeit, mit der zweiten Lektion zu beginnen”, sagte er lächelnd.
    “Sollten wir die erste Lektion nicht zunächst wiederholen?”, fragte Courtney in der Erinnerung an die letzte Nacht.
    “Aber Lektion zwei ist sehr leicht.” Er drehte sie zu sich herum. “Tha me pandreftis?”
    “Das soll leicht sein?”, beschwerte sie sich lachend.
    “Für dich – ja. Es bedeutet: Willst du mich heiraten?” Lächelnd nahm er ihre Hände in seine. “Du musst dich nur an das griechische Wort für ‘ja’ erinnern – aber sei vorsichtig! Du hast dich schon einmal damit vertan!”
    Courtney erwiderte sein Lächeln, bevor sie ihn ernst ansah. “Ich dachte, du wolltest nicht heiraten?”
    “Doch – wenn ich sicher bin, dass es die richtige Frau ist, habe ich gesagt”, erinnerte er sie. “Und dessen bin ich mir jetzt sicher.”
    “Aber ich bin zu … zu gewöhnlich für dich”, stieß sie hervor, plötzlich von Zweifeln geplagt. Er war reich, er hatte Erfolg. Und wenn sie ihn nach einiger Zeit langweilte? “Du brauchst eine kluge, weltgewandte Frau, die sich geistreich unterhalten und Empfänge geben kann.” Wie Ginny, dachte sie verzweifelt.
    Lefteris lächelte und zog sie an sich. “Nein. Ich brauche dich. Keine weltgewandte Frau, sondern eine, die sich mit Ziegenböcken unterhält und darauf achtet, keine Blumen zu zertreten. Ich will eine Frau, um die ich mich kümmern kann. Du bist alles, was ich brauche, und deshalb lasse ich dich nicht gehen.” Sein Griff um ihre Hände verstärkte sich. “Sag, dass du mich heiraten willst, Courtney.” Plötzlich klang er heiser, fast verzweifelt, und ihre Augen waren sehr blau, als sie zu ihm aufsah und tief einatmete.
    “Ne”, sagte sie, und er lachte erleichtert auf.
    “Wenn es darauf ankommt, kannst du sehr gut Griechisch!”
    “Ich hoffe, du wirst es nie bereuen”, warnte sie ihn halb scherzhaft.
    Er blickte ihr in die Augen. “Nein”, sagte er ernsthaft. “Und wenn, dann gehen wir einfach wieder in die Berge hinauf und erinnern uns daran, wie es war, als wir nur uns hatten.”
    Courtney legte ihm die Arme um den Nacken, während sie sich erschauernd daran
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