Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verliebt in der Nachspielzeit

Verliebt in der Nachspielzeit

Titel: Verliebt in der Nachspielzeit
Autoren: Poppy J. Anderson
Vom Netzwerk:
in sich auf. Sein blondes Haar war kürzer als sonst, dafür bedeckte ein Dreitagebart seine Wangen und seine Grübchen. Seine blauen Augen hatten sich geweitet und blickten sie verwundert unter seinen dunklen Brauen an.
    „Hallo, John“, sie versuchte ein Lächeln, das eher zittrig ausfiel, und holte stockend Luft. Sie sah ihn bebend an und betrachtete mit klopfendem Herzen sein Gesicht, das nicht viel verriet, außer dass er durch ihre Anwesenheit völlig aus der Bahn geworfen war.
    „Hanna …“
    Plötzlich erscholl aus dem hinteren Teil der Wohnung eine Frauenstimme. „Ist das Taxi etwa schon da , John? Hattest du es nicht für halb acht bestellt?“
    Hanna starrte auf eine wunderschöne, dunkelhaarige Frau, die in Johns Bademantel und mit feuchtem Haar aus seinem Schlafzimmer kam. Ihr drehte sich der Magen um, als sie die langbeinige Schönheit mit dem perfekten Gesicht ansah, die stehen geblieben war, um sie unverhohlen zu betrachten. John stand wie zur Salzsäule erstarrt in der Tür und fixierte plötzlich Hanna.
    „Ich … ich störe wohl.“ Ihr fiel einfach kein anderer Satz ein, während eine eiskalte Faust ihr Herz umklammerte und ihr den Atem stocken ließ. Mit einem schmerzverzerrten Gesicht drehte sie sich um und wollte weglaufen.
    „Moment mal !“ John setzte sich in Bewegung und hielt ihre Hand fest.
    „John … lass mich los“, Hanna verzog das Gesicht und versuchte, ihm die Hand zu entreißen, da sie jeden Moment anfangen konnte zu weinen – und die Blöße wollte sie sich nicht geben, nicht nachdem er diese Traumfrau erwählt hatte und Hanna wie eine Vogelscheuche mit einem Koffer in der Hand vor ihm stand.
    „Bitte, John“, brach es aus ihr heraus. „Lass … lass mich gehen.“
    „Nicht bevor du erklärt hast, weshalb du schwanger bist!“ Seine Stimme klang fassungslos und völlig überdreht.
    Mit einem Schluchzen riss sich Hanna los und stolperte in Richtung Fahrstuhl, der glücklicherweise noch offen war. John, der nur T-Shirt und Boxershorts trug, folgte ihr auf dem Fuße. Im Fahrstuhl angekommen drückte sie sofort den Knopf für das Erdgeschoss, doch John zwängte sich durch die sich schließenden Türen. Da ihr die Tränen über die Wangen liefen, drehte sie sich um und schlang die Arme um sich.
    „Um Gottes willen, Hann a“, krächzte John schwer atmend. „Was ist hier los? Was … was tust du hier?“
    „Bitte“, schluchzte sie und lehnte den Kopf gegen die Aufzugsinnenwand. „Bitte lass mich zufrieden.“
    John schluckte schwer, bevor er unbeherrscht rief: „Hanna … du stehst nach Monaten … nach fast sechs Monaten vor meiner Tür … und du bist schwanger!“
    Noch immer stand sie mit dem Rücken zu ihm. „Joh n … könntest du bitte einfach gehen … bitte.“ Sie schluchzte unbeherrscht auf und biss sich auf die Lippe.
    „Verdammt, Hanna! Rede mit mir!“
    Aufgebracht drehte sie sich um und starrte ihn aus tränenden Augen an. „Also gut! Ich bin hier, weil ich mit dir reden wollte!“ Wütend wischte sie sich über die Augen und senkte den Blick. „Ja, ich bin schwanger. Falls du fragen willst: Es ist von dir! Ich …“
    „Habe ich dich etwa gefragt, ob es von mir ist ?“, brüllte er unbeherrscht zurück.
    „Es tut mir leid. Ich ... ich ... “ Sie schüttelte kurz den Kopf, während Tränen wieder und wieder über ihre Wangen tropften. „Geh zurück zu ihr! Ich … ich bin schon weg und du kannst ihr sagen, dass …“
    „Was?“ Er sah sie erstaunt an. „Was redest du da?“
    Als Hanna schluckte, brannte ihr Hals wie Feuer. Sie wollte jetzt nicht zusammenbrechen. „Gratuliere … sie ist spitzenklasse. Keine Sorge, ich werde dich nicht mehr belästigen und … und das Baby …“
    Erst jetzt merkte sie, dass John erschreckend bleich geworden war. Weinend kehrt e sie ihm wieder den Rücken zu und klammerte sich verzweifelt an den Handlauf des Aufzugs.
    „Hanna“, sie spürte, dass er genau hinter ihr stand.
    „John“, sie klang völlig aufgewühlt. „Du hast eine neue Freundin … das habe ich nicht gewusst …“
    „Nein, Hanna …“
    „Bitte“, flehte sie, „bitte geh einfach … und lass mir noch ein wenig Stolz.“
    Er seufzte tief und dann fühlte sie, dass er die Arme von hinten um sie schlang. Auch er schien zu zittern. Hanna konnte nicht anders und schluchzte noch heftiger los, als er sie umschlang und an seine Brust zog. Sein Kopf senkte sich zu ihr hinab und er erklärte mit heiserer Stimme: „Ich habe dich schrecklich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher