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Verliebt in der Nachspielzeit

Verliebt in der Nachspielzeit

Titel: Verliebt in der Nachspielzeit
Autoren: Poppy J. Anderson
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können. In Flugzeugen konnte er einfach nicht schlafen, nicht einmal in der Firstclass.
    Als er die Eingangstür öffnete, stand er einer jungen Frau mit strenger Frisur, dunkler Hornbrille und einem marineblauen Regenmantel gegenüber. Seufzend schüttelte er den Kopf. Sein Teamkollege Blake O’Neill hatte scherzhaft angekündigt, dass er für Dupree eine Stripperin engagieren wolle, aber Tom hatte nicht damit gerechnet, dass der Runningback das ernst meinen könnte. Jetzt musste er erkennen, dass Blake nicht gespaßt hatte, sondern tatsächlich eine Stripperin bestellt hatte, die auch noch viel zu früh dran war. Blake hatte es sicherlich aus purem Egoismus getan, da Dupree mit einer Frau, die sich für Geld auszog, nichts würde anfangen können, während Blake die Show genießen könnte.
    Dupree verhielt sich zwar wie ein knallharter Footballspieler, aber im Grunde war der massive Tackle mit dem schwarzen Irokesenschnitt und den Glitzersteinen an den Zähnen ein butterweicher Junge, der rot wurde, wenn ihn eine Frau ansah. Das Team hatte sich gegen Dupree verschworen und sich vorgenommen, ihm eine Frau zu besorgen, denn alle vermuteten, dass er noch Jungfrau war.
    Als Tom der nüchtern wirkenden Frau vor seiner Tür einen Blick schenkte, zweifelte er ernsthaft an Blakes Urteilsvermögen. Die Kleine war sicher nicht Duprees Typ, obwohl Tom nicht einmal wusste, was Duprees Typ war.
    „Mr. Peacock? Die Agentur schickt mich.“
    Er nickte und packte sie am Ärmel, um sie schnell in die Wohnung zu bugsieren. Ihr erschrockenes Keuchen ignorierte er und schloss eilig die Tür, bevor sich seine Kollegen dazu entschlossen, ebenfalls früher zu kommen, und sie entdeckten.
    „Sie sind zu früh dran! Die Hauptperson ist nicht einmal da.“
    Verwirrt blinzelten hellgrüne Augen hinter dieser abscheulichen Brille, die den Modellen ähnelten, die die Streber und Freaks auf Toms Highschool getragen hatten: „Nun, das war doch Sinn und Zweck dieses Treffens. Schließlich müssen wir uns erst einmal kennenlernen und die Einzelheiten besprechen.“
    Tom runzelte die Stirn und sah auf das Persönchen hinab, dessen hellrote Haare zu einem straff gekämmten Dutt gebunden waren. Die Bibliothekarin-Masche kannte er selbst und hatte sie in diversen Stripclubs gesehen. Wenn die Kleine erst einmal die Brille weggeworfen hätte, das Haar aus dem Knoten befreit und ihren Mantel aufgerissen hätte, wäre sie sicher eine Granate, entschied er zufrieden. Hinter der grotesken Brille verbarg sich ein vielversprechendes Gesicht. Er hoffte, dass sich unter dem unscheinbaren Mantel ebenfalls etwas Vielversprechendes verbarg.
    „Wir müssen nicht viel besprechen. Machen Sie einfach das, was Sie immer tun.“
    „Wie bitte?“
    Ihr zweifelndes Gesicht ließ ihn eilig nachdenken. „Sind Sie auf etwas spezialisiert?“
    „Wenn Sie medizinische Betreuung meinen ...“
    „Nein“, eilig schüttelte er den Kopf. „Das wäre doch zu viel für den Anfang! Wir sollten langsam beginnen.“
    „Eine gute Idee, schließlich kennen wir uns noch nicht. Anfangs sollte man erst einmal Vertrauen aufbauen, bevor man irgendwann auch diesen Bereich betreten kann.“
    Hilfe! Dachte sie etwa, dass aus diesem Engagement eine Dauereinrichtung werden sollte? Was hatte Blake bloß mit ihr vereinbart?
    „Äh, ja ... was gehört zu Ihrem Repertoire?“
    „Zu meinem Repertoire?“ Sie sah ihn einigermaßen verwirrt an.
    Tom runzelte die Stirn. „Sie wissen schon: Handschellen ...?“
    Ihr Mund öffnete sich und sie entgegnete empört: „Mr. Peacock, ich weiß ja nicht, was Sie in der Agentur gehört haben wollen, aber diese Methode wende ich nicht an!“
    „Schon gut, schon gut“, ungeduldig spähte er zu der Designer-Uhr, die an der Wand links von ihm hing. „Ich bin sicher, Sie wissen, was Sie tun.“
    Sie nickte und hatte knallrote Wangen bekommen, die perfekt zu ihrem rötlichen Haar passten. „Ich arbeite nicht mit autoritärem Verhalten.“
    Für eine Stripperin redete sie ziemlich geschwollen. Tom schnitt eine Grimasse: „Sie sollen auch nicht als Domina arbeiten.“
    „Bitte?“
    „Wir wollen Spaß haben“, erklärte er. „Sie müssen niemanden bestrafen.“
    Zögernd hob sie eine Hand und legte den Kopf schief: „Darüber sollten wir ausführlicher sprechen. Manchmal wird eine Strafe nötig sein. Was wäre Ihnen genehm?“
    Er zuckte ratlos mit der Schulter. Sie sah nicht wie jemand aus, der gerne die Peitsche schwang. Blake fände das vielleicht
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