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Verliebt in der Nachspielzeit

Verliebt in der Nachspielzeit

Titel: Verliebt in der Nachspielzeit
Autoren: Poppy J. Anderson
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ganz auf das kommende Gespräch zu konzentrieren. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass sie eigentlich noch genügend Zeit hatte, doch das verschlimmerte nur ihre Nervosität. Sie wollte es einfach hinter sich haben, in ihre neue Wohnung gehen, in der noch unzählige Kisten standen, auspacken und daheim ihre Familie und Freunde anrufen, denen sie von ihrem hoffentlich erfolgreichen Gespräch berichten konnte.
    Das Taxi fuhr an und Hanna spähte aus dem Fenster, da sie den Stau endlich hinter sich gelassen hatten und nun mit normalem Tempo weiter fahren konnten. Sie blickte auf ihre Notizen und sah den Stichpunkt Nationale Sicherheitsstrategie . In Gedanken wollte sie alles Wissenswerte dazu wiederholen, als sie aus dem linken Augenwinkel einen riesigen, schwarzen Geländewagen sah, der das Taxi überholte, während sie gleichzeitig Blitzlichter wahrnahm.
    Der Taxifahrer fluchte laut auf und bevor Hanna etwas sagen konnte, wurde das Taxi von hinten gerammt, schoss quer in Richtung Bürgersteig und wurde von einem stabilen Laternenmast gestoppt. Hanna schlug trotz des Sicherheitsgurtes mit dem Kopf gegen den Vordersitz und schrie auf. Während sie sich benommen wieder aufrichtete und ihren malträtierten Kopf betastete, hörte sie über die Musik hinweg Autos hupen und Bremsen quietschen, Menschen laut rufen und roch verbranntes Gummi.
    „Miss, geht es Ihnen gut?“, krächzte der Taxifahrer fragend. Die Bollywood-Musik dröhnte weiterhin aus den Lautverstärkern und machte einer rolligen Katze Konkurrenz.
    „Mit mir ist alles okay.“
    Sofort zeterte der Fahrer los. „Verdammte Scheiße! Das ist mein vierter Unfall in sechs Monaten! Ich komme aus Neu Delhi, wo niemand eine Ampel oder ein Stoppschild kennt, aber da habe ich noch nie einen Unfall gehabt!“
    Während er weiter über New York schimpfte, sah sich Hanna zitternd um, öffnete ihren Sicherheitsgurt, berührte die wunde Stelle am Hals, die der Gurt hinterlassen hatte, fuhr mit der Zunge über ihre schmerzenden Zähne und war damit beschäftigt, die verstreuten Notizen vom Boden des Taxis aufzusammeln, als die Tür links von ihr aufgerissen wurde.
    „Scheiße! Ist Ihnen etwas passiert?“ Plötzlich ertönte eine dunkle und besorgte Stimme neben ihr. Hanna sah gar nicht auf, da sie in dem Papierhagel das Empfehlungsschreiben ihres Professors nicht finden konnte und innerlich furchtbar erschrocken war. Noch nie hatte sie einen Autounfall gehabt. Trotzdem hatte sie nur einen Gedanken: „Ich komme zu spät zu meinem Vorstellungsgespräch – das ist passiert“, seufzte sie verärgert auf.
    „Lassen Sie mich Ihnen helfen“, die Stimme schien nun beinahe belustigt.
    Hanna drehte den Kopf und konnte das Gesicht des Mannes, der sich in das Taxi beugte, kaum erkennen, da die Sonne sie blendete und hinter ihm ständig Blitzlichter wie von Fotoapparaten aufleuchteten. Vermutlich hatte sie jetzt auch noch eine Gehirnerschütterung, überlegte sie frustriert. Weshalb sollte sie sonst ständig diese grellen Lichter wahrnehmen? Zeit für einen Krankenhausaufenthalt hatte sie jetzt sicher nicht, sondern sollte sich schleunigst auf das Gespräch konzentrieren. Dass ihre Hände wie verrückt zitterten, vereinfachte die Situation natürlich nicht.
    „Sie haben schon genug getan“, blaffte sie deshalb laut los, um sich über die schrille Musik hinweg Gehör zu verschaffen. „Können Sie nicht aufpassen, wohin Sie fahren!“
    „Miss!“ Der Taxifahrer sah sie benommen an und drehte den Kopf nach hinten. „Sagen Sie so etwas nicht!“
    „Warum nicht!“ Hanna schaute den Taxifahrer, der ehrfürchtig den unbekannten Mann betrachtete, verwirrt an. Der Mann mit dem eindeutig schlechten Musikgeschmack presste ein Taschentuch gegen eine blutende Schramme an der Stirn, sah den unbekannten Unfallverursacher jedoch an, als sei dieser der Messias.
    „Erkennen Sie ihn nicht? Das ist John Brennan!“
    Verwirrter hätte Hanna nicht sein können. „Wer?“
    „John Brennan!“ Der Taxifahrer schüttelte fassungslos den Kopf und schaltete endlich die Musik aus. „Er war Quarterback für die New York Titans und später für die Dallas Cowboys , aber hier in New York ist er ein Held, er hat den Superbowl im Jahre …“
    „Guter Mann, keine Ahnung, wovon Sie reden, aber ich interessiere mich nicht für Baseball!“ Hanna runzelte die Stirn und bereute die Bewegung sofort, denn ein stechender Schmerz fuhr ihr in den Schädel.
    „Baseball?“ Der Taxifahrer würgte und schien
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