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Verliebt in der Nachspielzeit

Verliebt in der Nachspielzeit

Titel: Verliebt in der Nachspielzeit
Autoren: Poppy J. Anderson
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sagen.“

    Zwischen Rührung und Trauer hin und hergerissen schluckte Hanna schwer und schloss den Bildschirm.
    Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass in New York jetzt früher Nachmittag war, daher nahm sie ihr Telefon und wählte beklommen Johns Nummer. Jedoch nahm er nicht ab. Auf seinem Handy hatte sie ebenfalls kein Glück, da es abgestellt war. Nach einigen Augenblicken rief sie Maggie an und hatte Mühe, sie zu verstehen, weil ihr Herz so laut klopfte.
    „Hallo Schätzchen, das ist aber eine nette Überraschung! Wie geht es dir?“
    Hanna atmete zittrig ein. „Gut … nein, das heißt, mir geht es nicht wirklich gut. Maggie, ich muss mit John sprechen. Weißt du, wo er steckt?“
    „John ist in New York.“ Maggie klang ein wenig ratlos. „Was ist denn los? Du klingst völlig aufgebracht.“
    „Es ist nichts passiert“, Hanna biss sich auf die Unterlippe und versuchte das Zittern ihres Kinns abzustellen. „Aber … aber ich habe bemerkt, dass ich einen Fehler gemacht habe. Deshalb muss ich mit ihm sprechen.“
    „John war letzte Woche mit einem Freund im Norden zum Skifahren. Aber ich habe vorgestern mit ihm gesprochen, als er zurück in New York war.“
    „Oh … wie … wie geht es ihm?“
    Maggie seufzte und erklärte nach einer Weile. „Na ja, Spatz, John ist halt John. Er zeigt es nicht, aber ich glaube, dass er momentan nicht sehr glücklich ist.“
    Hanna s Herz krampfte sich zusammen und sie krächzte heiser in den Hörer: „Das ist meine Schuld.“
    „Ach, Liebes ...“
    „Mag gie … es tut mir so leid, was ich getan habe“, Hanna sackte in sich zusammen. „Ich habe alles falsch gemacht und nicht mit ihm geredet …“
    „Oh Hanna, du hast nichts falsch gemacht. Du und John , ihr hattet es mit seinem Job und dem ganzen Druck, unter dem ihr standet, nicht einfach. Dann kam der Vorfall mit dieser Verrückten … das war zu viel für dich. John hat vollstes Verständnis dafür.“
    „Darum geht es gar nicht“, sie starrte aus dem Fenster in die dunkle Nacht und wischte sich über die Nase, bevor sie die Hand auf ihren Bauch legte.
    Es hatte ewig gedauert, bis sie bemerkt hatte, dass sie schwanger war. Während der ersten Wochen in London hatte sie lethargisch im Bett gelegen und ständig geschlafen, wenn sie nicht wie ein Schlosshund geheult hatte. Erst im dritten Monat war ihr aufgefallen, dass nicht nur ihr Liebeskummer an ihrer permanenten Müdigkeit und Heulerei Schuld war. Tagelang war sie schrecklich durcheinander gewesen, hatte sich geweigert, der Wahrheit ins Auge zu blicken, und ihre Schwangerschaft verleugnet. Erst beim ersten Ultraschallbild hatte sie auch an das Baby gedacht und war prompt in Tränen ausgebrochen. Bei jedem Tritt fragte sie sich heute, wie man jemanden so sehr lieben konnte, den man noch gar nicht kannte.
    „Das musst du mir nicht sagen“, erwiderte Mag gie sanft und riss Hanna aus ihren Gedanken heraus. „Es reicht, wenn du es John sagst.“

12. Kapitel

    Hanna kam ein wenig übernächtigt und ziemlich angespannt in New York an, als es dort gerade früher Abend war. Sie hatte kaum Gepäck dabei, da sie in aller Eile einen Flug gebucht und wenig später bereits im Taxi zum Flughafen gesessen hatte. Sie fühlte sich erschöpft und müde, außerdem hätte sie jetzt gerne eine Dusche genommen, denn sie musste furchtbar aussehen. Ihr Haar war zu einem losen Zopf geflochten. Sie trug schlabberige Jeans, einen weiten Pulli, einen dunklen Mantel und Turnschuhe. Sie wollte John nicht sofort auf die Nase binden, dass sie schwanger war, aber befürchtete, dass es sich nicht vermeiden ließ, wenn er sie sah. Vielleicht hielt er es einfach für Winterspeck, betete sie.
    Mit ihrem kleinen Trolley bewaffnet, ließ sie sich vor Johns Appartement-House abliefern und schlich nervös in die Lobby. Der Concierge erkannte sie sofort und öffnete ihr die Tür, bevor sie zum Aufzug eilte. Nach einem gemurmelten Dank auf seinen Willkommensgruß betrat sie den Aufzug und beobachtete mit einem üblen Würgegefühl im Magen, wie der Aufzug der 10. Etage immer näher kam. Als Hanna vor Johns Tür stand, wusste sie nicht, ob sie hoffte, dass er daheim sei oder nicht. Sie stand im hell beleuchteten Flur vor Johns Wohnung und wäre am liebsten geflohen. Stattdessen hob sie die Hand und klopfte an die Tür. Kaum war sie einen winzigen Schritt nach hinten getreten, öffnete John die Tür und starrte sie fassungslos an.
    Im ersten Augenblick stand sie einfach da und sog seinen Anblick
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