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Verlieb dich - Roman

Verlieb dich - Roman

Titel: Verlieb dich - Roman
Autoren: Carly Phillips
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er sollte lieber nicht nachhaken, aber er wusste auch, dass er es trotzdem tun würde. »Warum nicht? Was ist denn jetzt anders?«
    Inwiefern hatten sich ihre Ansichten verändert? Was hatte sich in ihrem Leben geändert? Sicher, sie hatte gesagt, sie sei sich egoistisch vorgekommen, nachdem sie erkannt hatte, dass ein Verlust, wie Angel ihn hatte hinnehmen müssen, viel schlimmer war, als wenn man sich eine neue Arbeit suchen musste. Aber damals hatte noch nicht festgestanden, dass man sie wegen ihrer Verletzung nie wieder ihren Dienst bei der New Yorker Polizei antreten lassen würde.
    Sie blickte Rafe mit großen, klaren und ehrlichen Augen an.

    »Ich bin anders. Oder lass es mich so ausdrücken: Du hast mich verändert.«
    Nun wollte er sich nicht länger auf dem Korridor mit ihr unterhalten wie mit einer Fremden. Er packte sie, zog sie in seine Wohnung und schloss die Tür. »Erzähl weiter.«
    Sara nickte. Sie war sich dessen bewusst, dass ihr nur diese eine Chance blieb, ihn zu überzeugen. Sie waren zwar übereingekommen, die Sache ganz pragmatisch anzugehen, aber er war weit weniger abgeklärt als sie gewesen. Trotz der Affäre seines Vaters hatte er eine viel positivere Einstellung zum Thema Ehe und Beziehungen als sie.
    Er hatte das Beste gehofft.
    Sie nicht.
    Doch damit war jetzt Schluss. Sie wollte sich ein Beispiel an ihm nehmen. »Also, Folgendes: Ich habe mir immer gesagt, dass ich allein glücklich bin und dass ich keine große Familie brauche oder haben will. Aber dann bin ich nach Hidden Falls gekommen und habe deine Verwandten kennengelernt. Ich habe einen Ort gefunden, an dem ich mich wirklich zu Hause fühle.«
    Er ließ sie nicht eine Sekunde aus den Augen, während er ihr lauschte, aber sein Gesichtsausdruck verriet nichts – typisch für den Verhandlungsführer, als den sie ihn beruflich so gut kannte. Wenn sie ihn überzeugen wollte, musste sie alle Karten offen auf den Tisch legen und hoffen, dass es noch nicht zu spät war.
    »Man weiß eben immer erst zu schätzen, was man hat, wenn man es verloren hat.«

    Sara rieb sich mit den Händen die nackten Arme.
    »Meine Gefühle für dich haben mir derart Angst eingejagt, dass ich dich dazu gedrängt habe, so zu tun, als hätten wir nur Sex, sonst nichts. Als würde mir unsere Beziehung nicht das Geringste bedeuten. Als würdest du mir nicht das Geringste bedeuten. Dabei hast du mir in Wirklichkeit alles bedeutet.« Sie schüttelte den Kopf, weil sie sich für ihr Verhalten ihm gegenüber schämte, und als sie blinzelte, kullerte eine Träne ihre Wange herunter.
    Er streckte die Hand aus und fing die Träne mit dem Finger auf, sagte aber noch immer nichts.
    Sie nahm noch einmal all ihren Mut zusammen und fuhr fort. »Ich hatte ein völlig negatives Bild von der Ehe, von Beziehungen im Allgemeinen. Ich konnte einfach nicht glauben, dass wir eine realistische Chance auf eine gemeinsame Zukunft haben.«
    »Was ist jetzt anders?«, fragte er sie erneut.
    »Ein kluger Mann hat mir erklärt, dass einem etwas Wertvolles nie einfach so in den Schoß fällt, und er hat mir die Augen geöffnet. Ich weiß jetzt, dass ich bereit sein muss, Arbeit in unsere Beziehung zu investieren, weil das, was wir haben, diese Arbeit wert ist.«
    Er schnaubte und schüttelte den Kopf, dann musste er wider Willen lachen.
    »Und wer ist dieser kluge Kopf?«, wollte Rafe wissen.
    Jetzt lächelte auch Sara. »Mein Vater. Du würdest ihn bestimmt mögen.«
    »Da bin ich mir sicher. Er hat dich aufgezogen, nicht
wahr?« Seine Stimme war sanfter geworden. Sie spürte, dass sie schon fast gewonnen hatte.
    Sie nickte und machte einen Schritt auf ihn zu, in der Hoffnung, dass er sich nicht von ihr abwenden würde. »Verstehst du, was ich dir damit sagen will? … Dass ich falschlag mit meiner Annahme, wir wären die Mühe nicht wert. Du bist sie wert.«
    Er nahm ihr Gesicht in seine starken Hände und sah ihr in die Augen. »Ich war auch der Meinung, dass du es wert bist, sonst hätte ich dir mein Herz nicht auf dem Silbertablett präsentiert.«
    »Ich bin es immer noch wert«, sagte sie in der Hoffnung, dass er immer noch dieser Ansicht war. Ihr Herzschlag beschleunigte sich. »Ich bin nur anders, als ich es noch vor ein paar Wochen war.«
    Er musterte sie argwöhnisch, als wäre er sich noch nicht ganz sicher, ob er ihr trauen konnte.
    Sie hielt seinem Blick stand, und wie sie so in sein attraktives Gesicht schaute, schwor sie sich, dass sie alles dafür geben würde, sein
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