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Verletzungen

Verletzungen

Titel: Verletzungen
Autoren: Susan Wright
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möglich?« wandte sich Janeway an Fee. »Könnten wir mit einer Simulation von Ihnen gesprochen haben?«
    Fee preßte kurz die Lippen zusammen. »Es ist durchaus
    denkbar, daß Andross meine Matrix für den Versuch benutzte, Sie zur Kooperation zu bewegen. Das würde ich ihm zutrauen.«
    »Jener Mann…« Janeway senkte voller Abscheu die Stimme.
    »Er hat uns von Anfang an belogen.«
    »Andross ist ein ausgezeichneter Vermittler«, erwiderte die frühere Verwalterin. »Allerdings: Ich hielt nichts von seinen ungewöhnlichen Methoden, mir den Posten des Obersten
    Schlichters zu beschaffen. Während der Besetzung des Turms bat ich ihn darum, die Kontrolle ans Gremium zurückzugeben.«
    »Dann dürften Sie von dieser Sache noch weniger halten«, erwiderte Janeway. »Andross trägt direkte Verantwortung für den Diebstahl unseres Prozessormoduls.«
    »Er teilte mir mit, er hätte es von Ihnen gekauft«, entgegnete Fee ruhig. »Jetzt bekommen sie es zurück, ohne daß Ihnen etwas in Rechnung gestellt wird. Ich schätze, damit genügen wir unserer Verantwortung.«
    »Nicht ganz.« Janeway nickte Chakotay zu.
    »Wir sind im Besitz von Frachtdateien, die aus dem
    Computersystem des Kartells stammen«, sagte der Erste Offizier.
    »Daraus geht hervor, daß Andross auch mit anderen Diebstählen in Verbindung steht. Er erhielt die Ware; sein Büro stellte den sogenannten ›Bergungsmannschaften‹ Schiffe und den benötigten Treibstoff zur Verfügung.«
    Fee runzelte die Stirn. »Das Bergen ist keineswegs illegal…«
    »Man hat uns in eine Falle gelockt«, betonte Janeway. »Die Diebe betäubten uns mit Nervengift, um das Prozessormodul in aller Ruhe stehlen zu können.«
    »Ich habe Andross nicht zu solchen Aktionen autorisiert.«
    »Doch als seine Vorgesetzte sind Sie dafür verantwortlich. Der Bevollmächtigte setzte die Kapon ein und brachte uns dazu, ein Shuttle aufzunehmen.« Janeway lachte bitter. »Uns ging es nur darum, Sternkarten mit Hinweisen auf Wurmlöcher zu
    erwerben.«
    »Solche Karten haben wir nie bekommen«, brummte Paris –
    und hob überrascht die Brauen, als er Fees Reaktion bemerkte.
    Sie schien empört zu sein.
    »Eine mit Ihnen getroffene Vereinbarung wurde nicht
    eingehalten?« fragte sie.
    »Nein«, bestätigte Janeway.
    »Haben Sie entsprechende Aufzeichnungen?«
    Alle sahen zu Tuvok, und der Vulkanier nickte. »Alle
    Einzelheiten der Verhandlungen sind in einer Datei gespeichert.«
    Fee atmete schneller.
    »Ich nehme an, ein Repräsentant des Hauses Min-Tutopa sollte sich nicht auf Informationsbetrug einlassen.« Captain Janeways Tonfall war nicht einmal drohend.
    »Nein«, erwiderte Fee sofort. »Ich möchte nicht, daß man beim Kartell von dieser Angelegenheit erfährt.«
    »Ihr Einfluß reicht sicher weit genug, um Andross zu
    schützen…«, überlegte Janeway laut.
    Fee schluckte. »Ich veranlasse, daß die Haftgebühr Ihres Crewmitglieds aus dem Budget des Hauses bezahlt wird. Es ist bestimmt kein geringer Betrag…«
    »Vergessen Sie nicht den Schadenersatz und die Bußgelder«, sagte Chakotay.
    »Ja, das dürfen wir nicht vergessen.« Janeway klopfte Paris auf die Schulter und sah zum Hauptschirm. »Bitte kümmern Sie sich sofort darum. Diese Sache sollte unverzüglich in Ordnung gebracht werden – damit sich keine weiteren Probleme ergeben.
    Finden Sie nicht auch?«
    Einmal mehr bildeten Fees Lippen einen dünnen Strich. »Wie Sie meinen.«
    Janeway wandte sich halb um, und daraufhin sagte Paris:
    »Captain… Das ist noch nicht alles.« Nach den jüngsten Erfahrungen war er keineswegs sicher, daß Tracer wirklich existierte, aber er beschloß, in dieser Hinsicht nichts zu riskieren.
    »In der Nabe arbeitet eine tutopanische Hauswärterin namens Tracer. Sie wurde in die ganze Sache verwickelt, ohne daß sie irgendeine Schuld trifft. Ich wäre sehr dankbar, wenn Fee auch ihre Haftgebühr bezahlt.«
    »Eine Tutopanerin?« Janeway wölbte die Brauen.
    »Es war eine Frau? « fragte Kim verblüfft.
    »Sie hatte zuviel getrunken, und das nutzte ich aus, um Zugang zum Kartellcomputer zu bekommen.« Paris’ Worte galten Fee, doch er wußte, daß ihm alle aufmerksam zuhörten. Nun, es konnte sicher nicht schaden, wenn er sich an Harrys Anteilnahme ein Beispiel nahm. »Es ist nicht fair, daß sie bestraft wird«, fuhr er mit festerer Stimme fort. »Ihre derzeitige Situation steht ebenfalls in direktem Zusammenhang mit dem mintutopanischen Aufstand. Allerdings hat sie niemanden, der für sie
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