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Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Titel: Verhext in Texas: Roman (German Edition)
Autoren: Shanna Swendson
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jemanden da gesehen?«, wollte ich wissen. »Vielleicht fanden ja gerade irgendwelche Dreharbeiten statt, für einen Werbefilm für den Supermarkt zum Beispiel.«
    »Das könnte natürlich sein.«
    »Schon komisch«, sagte Molly. »Ich bin auf meinem Weg hierher auch im Supermarkt gewesen, aber es hat niemand was gesagt. Man sollte doch meinen, dass alle Welt darüber redet.«
    »Und das ist noch nicht alles«, erwiderte Mom. »Ich hätte schwören können, dass eine der antiken Straßenlaternen auf dem Gerichtsplatz sich vor meinen Augen in Luft aufgelöst hat und dann plötzlich wieder dort stand.«
    Molly lachte. »Wahrscheinlich hattest du nur kurz die Augen zu. Dann verschwinden die Dinge nämlich auch mal für kurze Zeit.«
    »Ich weiß doch, was ich gesehen habe«, gab Mom schnippisch zurück. Molly zog erschrocken den Kopf ein und sah mich hilfesuchend an. Da ich nicht wusste, was ich sonst tun sollte, zuckte ich mit den Schultern. Zwar war es durchaus möglich, dass Mom allmählich den Verstand verlor, andererseits wusste ich jedoch, dass es so etwas wie Magie gab und Dinge, wie Mom sie beschrieben hatte, tatsächlich passieren konnten.
    Auch wenn ich nicht mehr selbst im Mittelpunkt der Handlung stand, sah es doch ganz danach aus, als wäre es mal wieder an der Zeit, dass ich Ermittlungen anstellte. Wenn ich seltsame Dinge in der Stadt beobachtete, wusste ich, dass Magie im Spiel war. Wenn nicht, mussten wir Mom entweder zum Arzt bringen oder ihr ein Hobby besorgen. Keine dieser Optionen behagte mir.

    Sobald das Essen vorbei war und die Gäste weg waren, kündigte ich an, dass ich noch ausgehen würde. Da ich ein erwachsener Mensch war und mehr als ein Jahr lang in Manhattan gelebt hatte, hoffte ich, dass niemand wissen wollte, wohin ich fuhr und aus welchem Grund. Sicherheitshalber beeilte ich mich aber, aus der Tür zu kommen, bevor überhaupt jemand fragen konnte. Ich fuhr in die Stadt, parkte auf dem Gerichtsplatz und stieg aus, um ein bisschen herumzuspazieren.
    Soweit ich das beurteilen konnte, befand sich alles da, wo es hingehörte. Alle antik aussehenden Straßenlaternen waren an Ort und Stelle, ebenso wie alle Statuen und Denkmäler für verschiedene Kriege und örtliche Helden. Die Gargoyles auf dem Dach des Gerichtsgebäudes regten sich nicht. Nicht einer von ihnen zwinkerte mir zu. Als ich all diese leblosen Bildhauerarbeiten sah, vermisste ich plötzlich Sam, meinen Wasserspeier-Freund aus New York. Selbst einer seiner weniger fähigen Kollegen wäre mir ein willkommener Anblick gewesen.
    Einen Moment lang schloss ich die Augen, um meine anderen Sinne zu öffnen. Ich bemühte mich, das Kribbeln zu spüren, das mir verriet, dass irgendwo in meiner Nähe magische Kräfte im Einsatz waren. Das war nicht etwa eine übernatürliche Fähigkeit von mir. Jeder kann die Spannung wahrnehmen, die in der Luft liegt, wenn Magie benutzt wird, aber da die meisten Leute nicht wissen, dass Magie existiert, missdeuten sie die Empfindung und glauben, dass ihnen wohl gerade ein Schauder über den Rücken gelaufen sein muss. Mir lief hier höchstens bei dem Gedanken ein Schauder über den Rücken, dass Mom diesmal vielleicht tatsächlich den Verstand verlor.
    Der Supermarkt gegenüber vom Gerichtsgebäude hatte bereits geschlossen, weshalb der Parkplatz davor leer war. Owen wäre in der Lage gewesen, dort eventuell noch verbliebene Spuren magischer Kräfte aufzuspüren, ich jedoch spürte gar nichts. Also beschloss ich, dass es an der Zeit war, den sichersten Verrücktheits-Detektor einer Kleinstadt aufzusuchen: das Dairy Queen.
    An einem lauen Abend wie diesem standen die Chancen gut, dass viele Leute ausgegangen waren, um einen Banana-Split zu essen oder einen Milchshake zu trinken. Und wenn sich irgendetwas auch nur ansatzweise Ungewöhnliches ereignet hatte, würde es dort mit Sicherheit Thema sein. Der Parkplatz war tatsächlich fast voll, als ich ankam, und um die Tische draußen drängten sich die Leute förmlich. Ich ging hinein und bestellte ein Schokoeis, dann schaute ich mich nach einem Sitzplatz um, von dem aus ich so viele Gespräche wie möglich belauschen konnte.
    »Hallo, Katie, hier drüben!«, rief jemand. Als ich mich umdrehte, erblickte ich Steve Grant; er saß mit einigen Freunden zusammen. Eine Sekunde lang fühlte ich mich in die Schulzeit zurückversetzt. Dieselbe Truppe hatte ich schon unzählige Male an diesem selben Tisch des Dairy Queen sitzen sehen. Aber früher hatten sie mich
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