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Verhängnisvolle Verlockung - Jordan, N: Verhängnisvolle Verlockung - To romance a charming rogue / Courtship-Wars 4

Titel: Verhängnisvolle Verlockung - Jordan, N: Verhängnisvolle Verlockung - To romance a charming rogue / Courtship-Wars 4
Autoren: Nicole Jordan
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zahlreiche Herzen gebrochen, eine Frau aus gutem Hause sogar ruiniert und sich geweigert, sie zu ehelichen.
    Damon glaubte nicht, dass Lazzara Eleanor echten Schaden zufügen könnte, denn ihre Familie war viel zu angesehen und ihre gesellschaftlichen Verbindungen waren ausgezeichnet. Was ihn sehr wohl sorgte, war, dass der Prinz sie genauso verletzen könnte wie Damon einst. Nicht auszudenken, was geschah, sollte sie sich in Lazzara verlieben, ihn heiraten und ihr Leben neben einem notorisch untreuen Gatten fristen müssen.
    Aber vermutlich wollte er Eleanor bloß beschützen, um sein Gewissen zu beruhigen und wenigstens einen Teil seiner Schuld zu tilgen.
    Damon war froh, dass Otto ihn von seinen Gedanken ablenkte und auf sein Lieblingsthema umschwenkte: das Hospital. Allerdings bedauerte er auch nicht, als sie schließlich vor dem Haus des Arztes in Marlebone, nahe dem Hospital, hielten, von wo aus Wrexham allein zu seinem Herrenhaus am Cavendish Square im vornehmen Mayfair weiterfuhr.
    Seit Generationen war es im Besitz der Familie,
und doch hatte die leere Stille, die ihn beim Eintreten empfing, schmerzlich wenig mit Damons Kindheitserinnerungen gemein. Damals, als Joshua und er noch Kinder waren, hallte immerfort Gelächter durch die Flure.
    Nun hing noch die Trauer in sämtlichen Räumen, die Damon litt, als Joshua sechzehnjährig an der Schwindsucht starb.
    Der Tod seines Zwillingsbruders war ein schwerer Schlag für Damon gewesen. Und als kurze Zeit später seine Eltern bei einem Unwetter auf See ums Leben kamen, blieb Damon ganz allein zurück. Seither vergrub er seine Gefühle tief in sich und achtete darauf, dass ihm kein Mensch mehr so viel bedeutete wie die, die er einst verloren hatte. Wer es dennoch unternahm, Gefühle in ihm wecken zu wollen, wurde weggestoßen.
    Gleichzeitig machte ihn der Verlust seiner Familie rücksichtslos, denn was sollte er noch verlieren? In den zehn Jahren nach dem Tod seiner Eltern hatte er das Schicksal herausgefordert, wo immer er konnte, und sich den Ruf erworben, äußerst verwegen zu sein.
    Ein Ruf, der ihn nie kümmerte, bis er die lebendige, wunderschöne Erbin Eleanor Pierce während ihrer ersten Saison kennenlernte, als sie ihr gesellschaftliches Debüt unter Aufsicht ihrer äußerst pedantischen Tante, Lady Beldon, gab.
    Damon nahm die Lampe, die ihm der Diener reichte und stieg die breite Treppe hinauf in den ersten Stock, wo sich hinten im Flur das Herrenschlafzimmer befand. Drinnen riss er als Erstes die Fenster weit auf.

    Zwei Jahre lang war das Haus unbewohnt gewesen, die Läden verriegelt und sämtliche Möbel abgedeckt. Und selbst nach gründlichem Lüften hing noch ein drückender Geruch in der Luft. Er rührte nicht von Tod und Krankheit wie der, den man in Hospitälern oder Krankenzimmern wahrnahm, und trotzdem war er ihm ähnlich genug, dass Damon ihn nicht ertrug.
    Er wandte sich vom Fenster ab, zog seinen Abendgehrock aus, lockerte die Krawatte und schenkte sich einen Brandy ein. Tief in Gedanken, sank er in den Sessel vorm Kamin, in dem ein kleines Feuer brannte.
    Ein leises, zaghaftes Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken. Auf Damons »Herein« erschien sein in die Jahre gekommener Kammerdiener. »Wünschen Sie noch etwas, Mylord?«
    »Nein, Cornby. Es ist schon spät. Ich sagte Ihnen doch, dass Sie nicht auf mich warten müssen.«
    »Ja, das sagten Sie, Sir.«
    »Aber Sie geben selten etwas auf meine Anweisungen, nicht wahr?«
    »Nicht in diesem Fall, Mylord. Was für ein Bediensteter wäre ich, meine Pflicht zu vernachlässigen?«
    Damon musste lächeln, denn nichts war absurder als die Vorstellung, ausgerechnet Cornby würde seine Pflicht vernachlässigen. Der alte Mann war schon sehr lange im Dienste der Staffords. Er hatte Joshua aufopfernd gepflegt, als er krank wurde. Und aus Dankbarkeit für seine Loyalität behielt Damon ihn als Kammerdiener, obwohl er längst in den Ruhestand gehen sollte.

    Nur weigerte Cornby sich, irgendetwas von Damon anzunehmen, was einer mildtätigen Gabe nahekam, weshalb Damon ihn als Faktotum behielt. Trotz seines fortgeschrittenen Alters hatte Cornby ihn sogar auf seinen Reisen begleitet, und Damon gestand, dass er oft froh war, den Diener um sich zu haben. Sie beide verband eine ungezwungene Vertrautheit, die ohne jene Formalität auskam, die ansonsten das Verhältnis zwischen Adligen und ihren Bediensteten charakterisierte.
    »Wenn ich fragen darf, war Ihre Garderobe heute Abend zu Ihrer Zufriedenheit,
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