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Verfuehrung wie in 1001 Nacht

Verfuehrung wie in 1001 Nacht

Titel: Verfuehrung wie in 1001 Nacht
Autoren: Olivia Gates
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gemacht. Hast du etwa schon eine Liste für uns?“
    „Nein.“ Sie sah seine Enttäuschung und beeilte sich weiterzusprechen. „Viel besser: Ich weiß, wer der Fälscher ist.“

11. KAPITEL
    „Bist du dir ganz sicher, ya joharti? “, fragte Amir.
    Johara wandte den Blick von den Straßen Genfs ab. Seit sie den Flughafen verlassen hatten, hatte sie aus dem Autofenster gesehen – ohne wirklich etwas aufzunehmen. Dabei hatte Amir sie immer wieder besorgt betrachtet. Und jetzt, wo er sie direkt fragte, konnte sie nicht länger wegsehen.
    Sie sah ihn an und hätte am liebsten mit Nein geantwortet. Aber das kam nicht infrage. Also nickte sie und küsste zärtlich seine Hand, als er ihr über die Wange strich.
    Er sah sie liebevoll an, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder dem Straßenverkehr zuwandte. Nur wenige Stunden nach Joharas Schlussfolgerung waren sie mit Amirs Privatjet hierher geflogen.
    Seine Frage bezog sich nicht auf ihre Folgerung. Was das betraf, war sie sich vollkommen sicher. Außerdem wurde ihr immer klarer, dass für Amir alles, was sie sagte, unumstößliche Fakten waren. Ohne Wenn und Aber glaubte er sowohl an ihre Ehrlichkeit als auch an ihren Sachverstand.
    Daher zweifelte er nicht daran, wer der Fälscher war.
    Sie hatte aus einem anderen Grund Nein sagen wollen. Weil sie Angst hatte, ihre gemeinsame Zeit wäre vorüber, sobald sie ihren Beitrag dazu geleistet hatte, die Verschwörung aufzuklären.
    Gegen diese Angst half nichts. Auch nicht Amirs Beteuerungen, dass sie sich mit der Aufklärung Zeit lassen konnten und dass sie für immer zusammenbleiben würden. Im Gegenteil. Je öfter er das betonte, desto verzweifelter wurde sie. Ihr Glück war zu groß und schön, um noch länger zu dauern. Und wenn doch, dann nur für einen viel zu hohen Preis … Und sie würde nicht zulassen, dass Amir oder das Königreich Zohayd diesen Preis bezahlten.
    Seit sie ihm gesagt hatte, wer den Schmuck so meisterlich imitiert hatte, lief ihre Zeit …
    Zuerst hatten er, Hassan und Amjad die Sache in die Hand nehmen wollen. Sie hatten vorgehabt, dem Fälscher zu Leibe zu rücken und ihn mehr oder weniger zu einem Geständnis zu zwingen. Aber Johara hatte darauf bestanden, selbst mit ihm zu sprechen. Ihrer Meinung nach würde es nicht nötig sein, ihn zu zwingen. Amir, der ihr vertraute, unterstützte ihre Vorgehensweise.
    Natürlich entging ihm nicht, wie aufgeregt sie war. Er hatte Angst, sie würde sich nicht wohlfühlen. Und so war es auch, wenn auch aus einem anderen Grund …
    Als sie an einem bewachten Parkplatz anhielten, erkannte der Parkwächter sie beide sofort und wies sie in den Bereich ein, der speziell für exklusive Kunden reserviert war.
    Amir parkte ein und wandte sich Johara zu. „Kollah zain?“
    Sie beugte sich zu ihm und küsste ihn. „Ja, alles in Ordnung. Gehen wir?“
    Kurz darauf betraten sie Hand in Hand den Empfangsbereich des mondänen Ausstellungsraums von Lasalle, einem weltberühmten Juwelier.
    Als die Angestellten sie erkannten, erfuhren sie eine bevorzugte Behandlung, wie sie nur einer Stardesignerin und einem reichen Prinzen zuteilwird. Problemlos wurden sie Théodore Lasalle, dem Eigentümer, gemeldet.
    Gleich darauf kam er aus seinem Büro. Er trug einen klassisch geschnittenen Anzug und erinnerte an den Schauspieler David Niven. Er lächelte wie ein Mann, der sich geehrt fühlt – und dem unter Umständen ein glänzendes Geschäft bevorsteht.
    „Sieht nicht so aus, als wüsste er, warum wir hier sind“, flüsterte Amir leise, als Monsieur Lasalle sie in sein Büro führte.
    „Was darf ich Ihnen anbieten?“, fragte Lasalle und ging zur Telefonanlage auf seinem Schreibtisch. „Eine kleine Erfrischung?“
    „Nein danke, Monsieur Lasalle, das ist nicht nötig“, sagte Johara. „Bitte, setzen wir uns doch. Wir möchten etwas sehr Wichtiges mit Ihnen besprechen.“
    „Aber bitte.“ Mit ernstem Gesicht ging er mit ihnen zur Sitzgruppe, wo sich Amir neben Johara auf einem Sofa niederließ. Monsieur Lasalle nahm gegenüber Platz.
    Amir fiel die Beklommenheit des Mannes auf, und er sagte auf Arabisch zu Johara, dass sich jetzt wohl doch das schlechte Gewissen des Juweliers zeigte.
    Johara drückte Amirs Hand. Wie sie ihm gesagt hatte, glaubte sie nicht nur an die Kunstfertigkeit Lasalles, sondern auch an seine Rechtschaffenheit. Und noch war nichts bewiesen …
    Johara begann, und ihre Worte klangen weder unsicher noch anklagend. „Es geht um die Duplikate des Pride of
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