Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verführung pur

Verführung pur

Titel: Verführung pur
Autoren: Joanne Rock
Vom Netzwerk:
der Beachcomber Probleme hat, und die Gelegenheit genutzt hätte, um sich das Grundstück zu angeln. Du solltest diesem verdammten Piraten wenigstens zugestehen, dass er etwas von seinem Geschäft versteht.”
    Seit Jahren hatte Norman nicht so viel auf einmal gesprochen. Mia und Noelle waren stumm vor Staunen, während Betty lediglich mit den Achseln zuckte.
    “Du hast auf deinen vielen Angeltouren anscheinend reichlich Frischluft getankt”, sagte sie und klopfte ihrem Mann auf die Schulter.
    “Auf jeden Fall war es erfrischend, mal jemand anders als euch drei Frauen als Gesprächspartner zu haben”, konterte er trocken und widmete sich wieder seinen Karten. Man konnte fast meinen, dass ihm gar nicht bewusst war, wie energisch er seiner Enkelin gerade den Kopf gewaschen hatte.
    War sie wirklich unfair gewesen? Hatte sie Seth vorschnell für etwas verurteilt, was nur vernünftig gewesen war? Nein! Der Beachcomber war
ihre
Sache – zumindest so lange, bis sie ihn wieder in die schwarzen Zahlen gebracht hatte und das Tagesgeschäft wieder ihren Großeltern allein überlassen konnte.
    Sie blickte sich um und überlegte, ob dieser Teil ihres Plans nicht am Ende härter werden könnte, als sie dachte. In den vergangenen Wochen hatte sie fast ununterbrochen an der Renovierung gearbeitet, und dabei war ihr klar geworden, wie sehr sie an diesem Geschäft hing.
    Für sie war der kleine Souvenirladen ein Ort der Geborgenheit. Als Kind hatte sie sich zwar öfter darüber geärgert, dass er das gesamte Familienleben bestimmte, aber sie war auch stolz darauf gewesen, den Traum ihrer Großeltern teilen zu dürfen.
    Und dieser Traum war noch lange nicht zu Ende geträumt. Mias nächstes Ziel bestand darin, den Lagerraum in eine kleine Spielzeugabteilung zu verwandeln, wo all die aufblasbaren Wassertiere, die ihre Großeltern so liebten, angeboten werden könnten.
    In wenigen Wochen schon könnte Norman auf seinem Klappstuhl da hinten sitzen und den Kindern zeigen, wie die Aufziehfische und die ferngesteuerten Jet-Skis funktionierten.
    Der Beachcomber war Mias Zuhause, und allmählich näherte er sich mehr und mehr Mias Vorstellungen an. Der zarte Lavendelton der Wände wirkte warm, und ihre Bilder füllten den Raum mit Farbe und Leben. Alles war eine Freude für die Sinne.
    Der Salzgeruch des Meeres drang durch die offenen Fenster hinein und mischte sich mit dem Zitronenduft der Möbelpolitur und den verschiedenen Naturaromen der Badesalze.
    Für eine sinnliche Frau wie sie war der Beachcomber ein wahres Paradies und ein idealer Ausstellungsort für ihre Kunst. Wie hatte sie sich bloß einbilden können, dass sie diesen Ort jemals verlassen könnte?
    Sie könnte sich niemals einfach umdrehen und fortgehen, wie sie es bei Seth getan hatte. Und das war, wenn man Norman hörte, auch schon ein Fehler gewesen.
    Aber da irrte er sich. Seth hätte mit ihr reden müssen, bevor er sich in ihre Geldangelegenheiten einmischte. Und langfristig wäre es zwischen ihnen beiden ohnehin nicht gut gegangen. Wahrscheinlich hatte sie ihnen beiden eine Menge Kummer erspart.
    Schließlich war sie schon drauf und dran gewesen, sich rettungslos zu verlieben. Es hatte nicht viel gefehlt, und sie wäre ein weiterer fehlgeschlagener Versuch in seiner langen Kette von Beziehungen geworden – eine von zahlreichen Frauen, die er beschützte und für die er sich verantwortlich fühlte, ohne eine gleichberechtigte Partnerschaft auch nur zu erwägen.
    Nachdenklich blickte sie durch die Glastür hinaus und stellte verwundert fest, dass eine ganze Gruppe von Strandgästen auf der Veranda versammelt war. Sie verbannte alle Gedanken an Seth aus ihrem Kopf, was ihr jedoch nicht gerade leichtfiel, da ein Blick auf die Truhe in der Ecke schon genügte, um sein Bild wieder heraufzubeschwören.
    Dennoch schaffte sie es, lächelnd die Ladentür zu öffnen und die Kunden zu begrüßen.
    Den ganzen Vormittag strömten die Kunden ins Geschäft, und die Kasse schien keine Sekunde stillzustehen. Bis Mittags war Noelle so sicher im Umgang mit dem Computer, als hätte sie ihr Leben lang nichts anderes gemacht. Nebenher gab sie den Kunden, die Hautpflegeprodukte kauften, wertvolle Tipps und scherzte mit allen.
    Norman hatte seinen Druckluftapparat neben der Treppe aufgestellt und blies ein Wasserspielzeug nach dem anderen auf, um es an die Kinder zu verschenken. Betty raunte Mia wiederholt zu, dass sie für die Sachen besser Geld nehmen sollte, doch ihre Enkelin winkte jedes
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher