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Verführung erster Klasse, oder: Heißt dein Butler wirklich James?

Verführung erster Klasse, oder: Heißt dein Butler wirklich James?

Titel: Verführung erster Klasse, oder: Heißt dein Butler wirklich James?
Autoren: Francisca Dwaine
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glaube ich«, sagte Ted.
    Zephir lächelte ihn an, zeigte seine schneeweißen perfekten Zähne zum ersten Mal und schien noch mehr zu strahlen, als er es ohnehin schon tat. Teds Herz setzte einen Schlag aus. Konnte eigentlich irgendjemand dieser Schönheit widerstehen?
    Wie in Trance folgte er Zephir in den ersten Raum links und sein Mund öffnete sich, als er eine riesige Bibliothek vor sich sah. Bücher waren ordentlich in dutzenden von Regalen eingeräumt und ein Tisch mit vier Ledersesseln befand sich genau in der Mitte. Zephir ging auf einen der Stühle zu, legte sein Buch auf dem Tisch ab und setzte sich. Ted folgte ihm und ließ sich in dem Stuhl gegenüber nieder.
    »Dieses Haus ist nur eines von vielen anderen in England«, sagte Zephir. »Es stellt einen Ort der Ruhe für übernatürliche Wesen dar und nur selten erlauben wir Menschen einen Besuch. Der Taxifahrer, der dich hergebracht hat, ist einer unserer Kontaktmänner. Ich bezahle ihn hin und wieder für gewisse Aufträge. Allerdings glaube ich nicht, dass er sich je besonders gut dabei gefühlt hat. Er verschwindet immer sehr schnell von hier«.
    Das erklärte schon mal, warum der Mann sofort weggefahren war.
    »Ich fand es schon seltsam, dass mich ein Taxi vom Bahnhof abgeholt hat«, nuschelte Ted, ohne Zephir anzuschauen. Er gewöhnte sich langsam an den Anblick, aber wurde doch hin und wieder von Zephirs Erscheinung geblendet.
    »Ja, normalerweise hätte ich meinen Diener geschickt, um dich zu holen, aber er war mit den Waldgeistern beschäftigt. Sie waren in die Bibliothek hier eingedrungen und haben ein wahres Chaos angerichtet. Es stört sie, dass Bücher aus Bäumen hergestellt werden, weißt du?«
    »James hat mir schon von ihnen erzählt«, sagte Ted. »Er meinte, dass sie hier sind, weil sie sich vor den Werwölfen fürchten.«
    »Das ist richtig, ja. Bei Vollmond wissen die Wölfe nicht mehr, was sie tun und greifen alles an, was sich bewegt. Schon einige Tage vorher sind sie sehr unruhig. Ich gewähre den Waldgeistern Unterschlupf, aber mein Diener, James, wie du ihn nennst, würde sie am liebsten rausschmeißen.«
    »Warte mal ...«, sagte Ted und starrte Zephir nun doch an. »Dann heißt dein Butler doch nicht James?«
    »Oh, das weiß ich nicht. Ich dachte, weil du ihn so nennst ...«
    »Du weißt nicht, wie dein eigener Butler heißt?«
    Zephir zuckte mit den Achseln. »Wir reden nicht viel. Ich gebe Befehle und er führt sie aus.«
    »Aber du musst doch wenigstens seinen Namen kennen! Ich meine, er lebt doch hier mit dir und hilft dir, oder? Solltet ihr euch dann nicht wenigstens etwas kennen?«
    »Du verstehst es wahrscheinlich nicht, aber in unserer Gesellschaft – die der übernatürlichen Wesen und Monster«, fügte Zephir hinzu, als er Teds fragenden Blick sah. »In unserer Gesellschaft gibt es Stände und Ränge. Ich bin eine reinblütige Sirene und stehe damit weit oben im Rang. Mein Diener ist dagegen ein Mischling. Seine Kräfte sind gering und das verdammt ihn dazu, entweder unter Menschen zu leben, oder einem anderen übernatürlichen Wesen zu dienen. Hätte ich eine engere Beziehung zu einem Mischling, dann würde der Rest der Gesellschaft auf mich herabblicken. Ich muss ein gewisses Image aufrechterhalten, weißt du?«
    »Heißt das nicht, dass du auf James oder wie auch immer er heißt, herabblickst? Ist das nicht genauso schlimm?«
    Zephir lächelte Ted an. »Du hast ein gutes Herz, ganz wie ich erwartet habe.«
    Eine unglaubliche Hitze in seinem Körper aufsteigend, starrte Ted auf den Tisch, um diesen goldenen Augen zu entgehen. »Müsste es nicht mit mir dasselbe sein?«, fragte er, ohne aufzublicken. »Ich habe keine Kräfte, warum gibst du dich dann mit mir ab?«
    Eine warme Hand legte sich auf seine Wange und Ted schaute hoch. Zephir hatte sich zu ihm vorgelehnt. »Du bist etwas Besonderes«, sagte er. »Normalerweise halten wir uns fern von Menschen und versuchen ihnen nie näher zu kommen, aber manche von euch sind anders. Ich bin überzeugt davon, dass du eine gewisse Macht besitzt.« Seine hellen Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Wenn es auch nur die Macht ist, mein Herz zum Rasen zu bringen.«
    Inzwischen brannte Teds Gesicht regelrecht. »Ganz schön kitschig«, murmelte er. »Machst du jeden so an?«
    »Nur wenn mir jemand besonders gut gefällt und du bist bisher der Einzige.«
    Ted wusste nicht, wo er hinschauen sollte. Es gefiel ihm nicht, in welche Richtung dieses Gespräch ging und eine weitere
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