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Verfuehrung auf Probe

Verfuehrung auf Probe

Titel: Verfuehrung auf Probe
Autoren: Natalie Nimou
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locker, gibt auch er sich seinem Höhepunkt hin, der mich noch einmal mitreißt und meine Vagina um ihn zucken lässt. Und jetzt, als er sich in mir aufbäumt, spüre ich, wie das kleine Piercing gegen einen ganz empfindlichen Punkt in meinem Innern drückt und mich erneut explodieren lässt. Dieses Mal kreische ich und erschrecke mich vor mir selbst. Ich will mich kontrollieren, doch ich kann es nicht. Die Töne müssen aus mir raus. Ich lasse mich gehen, gebe mich ganz dem Moment hin, diesen überwältigenden Gefühlen. Ich denke nicht mehr, ich bin und schmecke das Salz auf Erics Haut.
    Eng umschlungen und am ganzen Leib zitternd liegen wir schließlich auf dem Fell vor dem Kamin. Erics Haut schimmert samtig im Licht des Feuers. Als er meinen Kopf umfasst, ihn anhebt und mir mit diesem ernsten Blick in die Augen sieht, weiß ich endgültig, dass ich mein Herz verloren habe.
    Er aber sieht mich ratlos an.

Kapitel 10
    Erics Stimme weckt mich. Er spricht, aber er spricht nicht mit mir. Ich taste nach ihm, doch unter meinen Handflächen finde ich nur Fell und Wolldecken. Als ich die Augen aufschlage sehe ich den erloschenen Kamin. Ein hellgraues Aschehäufchen liegt darin, das aussieht wie die Spitze eines Felsens. Und die Sonne strahlt, der Himmel leuchtet hellblau. Es muss schon spät sein. Voller Energie springe ich auf und trete als erstes vor das raumbreite Fenster.
    Mein Herz macht einen freudigen Satz, denn meine Augen sehen die Welt in einer so wunderschönen Gestalt, wie ich sie nie zuvor erlebt habe. Gestern Nacht nach unserer Ankunft war ich bereits überwältigt, aber diese weiße, bergige Winterlandschaft bei strahlendem Sonnenschein raubt mir vollends den Atem. Mit aufgerissenem Mund stehe ich da. Das ist so wunderwunderschön, dass mir die Worte fehlen. Wie auf einer Kitschpostkarte und noch schöner. Die weißen Hänge, die verschneiten Tannen oder Fichten, der zugefrorene See. Und dazwischen die bunten Holzhäuschen. Das Märchen von der Schneekönigin kommt mir in den Sinn. Ich bin die Schneekönigin, allerdings eine gute, throne über diesem flauschig weichen, weißen Zuckerbäckertal.
    Allerdings sollte auch die glücklichste Schneekönigin etwas anziehen. Ich schnappe mir die Decke, unter der Eric und ich wie zwei Löffelchen eingeschlafen sind, und wickele mich darin ein.
    Wo ist Eric eigentlich? Ich ziehe die Ringelsocken hoch und laufe auf Zehenspitzen durch das große, gemütliche Wohnzimmer. Auch hier hängen über Sofa und Esstisch Lüster, wie in Paris, doch in diese sind einfache, schmiedeeiserne und man muss erst Kerzen hineinstecken, damit sie erstrahlen. Echte Wachskerzen.
    Ich glaube , ich bin nicht nur verliebt in Eric, sondern auch in dieses Haus. Es hat so viel Flair, obwohl es im Vergleich zu dem Stadthaus nur eine einfache Holzhütte ist. Doch für mich ist es ein Palast und ich weiß jetzt, wie ich wohnen will. Sogar wie ich leben will, aber das ist ein anderes Thema. Ich unterdrücke den Seufzer des Schmerzes, der mir über die Lippen kommen will, weil der Mann, dessen Stimme ich gerade folge, eine andere liebt. Der ratlose, irritierte Blick, mit dem er mich ansah, nachdem wir uns geliebt haben, erscheint vor mir und macht mich ein wenig traurig. Ich bin gespannt, wie er mir erklärt, was in der vergangenen Nacht zwischen uns passiert ist. Doch was auch immer er sagen wird, für mich wird das Geschehene unvergesslich sein. Für mich war es der Himmel.
    Eric befindet sich in der Küche, deren Tür angelehnt ist , er telefoniert. Ein leichter Duft von frisch gebackenem Brot schlängelt sich in meine Nase und lässt mir das Wasser im Munde zusammenlaufen. Mein Magen kneift. Ein Frühstück käme mir gerade recht. Ein paar Schritte vor der Tür stoppe ich abrupt und presse mich mit dem Rücken gegen die honigfarbene Holzwand. Obwohl er mit gedämpfter Stimme spricht, kann ich Eric jetzt deutlich verstehen.
    „ Ich bleibe noch bis heute Abend. – Ja, meinetwegen: Dann bleiben halt wir . Du weißt doch, das Nicolette und ich rein geschäftlich ... – Mein Gott, was kann ich dafür, dass sie dir ausgerechnet jetzt über den Weg läuft! – Was machst du für ein Theater? Du hast doch groß herumposaunt, dass sie deine Freundin ist. Jeder weiß es. Auch Isabelle. Damit hast du meinen Plan ganz schön durchkreuzt. Also bin eigentlich ich derjenige, der sich beschweren sollte.“
    Immerhin weiß ich jetzt, dass wir schon heute Abend wieder nach Paris zurückfliegen. Und mit wem Eric
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