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Verführt von einer Lady

Verführt von einer Lady

Titel: Verführt von einer Lady
Autoren: Julia Quinn
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    Mit einem leisen Knurren drang er in sie ein, und sie konnte nicht anders – sie stieß einen winzigen Schmerzensschrei aus.
    Sofort erstarrte er.
    Sie auch.
    Er stemmte sich hoch, um den Kopf zu heben, und sie hatte das Gefühl, dass er sie erst jetzt richtig wahrnahm. Die Nebel der Leidenschaft lichteten sich, und es trat genau das ein, was sie befürchtet hatte …
    Er bereute es.
    „O Gott“, flüsterte er. „O Gott.“
    Was hatte er nur getan?
    Natürlich war das eine verdammt dumme Frage – und ein noch dümmerer Zeitpunkt, sie zu stellen. Er lag auf Amelia, steckte bis zum Anschlag in ihr, und sie befanden sich auf einem Rasen. Im Freien . Er hatte ihr die Jungfräulichkeit geraubt, ohne sich überhaupt darum zu scheren, ob sie es bequem hatte. Ihr Kleid bauschte sich um ihre Taille, sie hatte Blätter im Haar, und – gütiger Himmel – er hatte es noch nicht einmal geschafft, sich die Stiefel auszuziehen.
    „Es tut mir so leid“, wisperte er.
    Sie schüttelte den Kopf, aber er konnte ihrer Miene nicht entnehmen, wie sie das meinte.
    Er würde sie heiraten. Da konnte es gar keine Frage geben. Er hatte sie auf die denkbar entwürdigendste Weise ruiniert. Hatte er auch nur einmal ihren Namen geflüstert? Hatte er, während er sie liebkost und gestreichelt hatte, auch nur ein einziges Mal ihren Namen gesagt? Hatte er überhaupt irgendetwas bemerkt außer seiner eigenen maßlosen Begierde?
    „Es tut mir leid“, sagte er noch einmal, aber mit Worten war das nicht wiedergutzumachen. Er wollte sich aus ihr zurückziehen, damit er ihr helfen konnte, sie trösten konnte.
    „Nein!“, rief sie und packte ihn mit beiden Händen fest an den Schultern. „ Bitte . Hör nicht auf.“
    Er starrte sie an und konnte nicht glauben, was er da hörte. Er wusste, dass er sie nicht gewaltsam genommen hatte, sie hatte es auch gewollt. Sie hatte gekeucht, sich an ihm festgekrallt, voll Lust seinen Namen gestöhnt. Aber jetzt würde sie es doch sicherlich beenden wollen. Und auf einen zivilisierteren Akt warten. In einem Bett. Als Ehefrau.
    „Bleib“, flüsterte sie und berührte seine Wange.
    „Amelia“, sagte er rau und betete, dass sie in diesem einen Wort alles hörte, was er dachte, denn er konnte seinen Gedanken jetzt keinen Ausdruck verleihen.
    „Es ist geschehen“, sagte sie ruhig. Und dann glomm in ihren Augen Entschlossenheit auf. „Und ich werde es nie bereuen.“
    Er versuchte, etwas zu sagen, er machte auch irgendein Geräusch, doch es kam aus tiefstem Inneren, dort, wo es keine Worte gab.
    „Schschsch.“ Sie legte ihm einen Finger auf die Lippen. „Es ist geschehen“, sagte sie noch einmal. Und dann lächelte sie, und in ihrem Lächeln lagen viele Millionen Jahre weiblicher Erfahrung. „Und jetzt mach es wieder gut.“
    Sein Puls beschleunigte sich, und dann strich sie an seinem Bein empor, bis sie sein bloßes Hinterteil erreicht hatte.
    Er keuchte auf.
    Sie drückte zu. „Mach es einfach wunderbar.“
    Und das tat er. Der Anfang ihres Liebesspiels hatte eher aus fieberhaften Vorstößen und zielloser Leidenschaft bestanden, doch nun hatte er sich besser in der Hand. Jeder Kuss war reine Kunst, jede Berührung zielte darauf ab, sie zu höchstem Vergnügen anzustacheln. Wenn sie bei irgendetwas vor Lust aufstöhnte, wiederholte er es … immer und immer wieder.
    Er flüsterte ihren Namen, hauchte ihn auf ihre Haut, in ihr Haar, während seine Lippen ihre Brüste liebkosten. Er würde es wiedergutmachen. Für sie würde er es wunderbar werden lassen. Er würde nicht eher ruhen, als bis er sie zu den Höhen der Ekstase geführt hatte, bis sie in seinen Armen zerbarst.
    Um ihn drehte es sich im Moment nicht. Zum ersten Mal seit Wochen ging es nicht um ihn. Sein Name oder seine Identität spielten keine Rolle. Das einzig Wichtige war nun, ihr Vergnügen zu schenken.
    Es war für sie. Für Amelia. Es war alles für sie, und vielleicht würde es auch so bleiben, bis ans Ende seiner Tage.
    Und vielleicht würde ihm das ja auch nichts ausmachen.
    Vielleicht wäre es im Gegenteil eine feine Sache. Eine sehr feine Sache.
    Er sah auf sie hinunter und hielt den Atem an, als er sah, wie sich ihre Lippen zu einem leisen Seufzen der Lust öffneten. Etwas so Schönes hatte er noch nie gesehen. Damit ließ sich nichts vergleichen, weder die herrlichsten Diamanten noch der spektakulärste Sonnenuntergang. In diesem Moment konnte nichts an ihr Gesicht heranreichen.
    Und dann war ihm alles klar.
    Er liebte
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