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Verfuehrt von einem Highlander

Verfuehrt von einem Highlander

Titel: Verfuehrt von einem Highlander
Autoren: Paula Quinn
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hatte? War er noch am Leben? Sie wandte sich Tristan zu und verlor das Bewusstsein.

Kapitel 39
    M it der schrecklichen Gewissheit über Camerons Geständnis, die durch ihre Gedanken geisterte, erwachte Isobel in Tristans Bett. Cameron hatte es ihnen gesagt! Nein! Er konnte es ihnen nicht gesagt haben! Sie öffnete die Augen und wehrte sich gegen die Hände, die sie festzuhalten versuchten.
    »Es ist alles gut, mein Liebling«, beruhigte Tristan sie.
    War er denn von Sinnen? Wie könnte je wieder alles gut sein? Zehn Jahre hatte sie das Geheimnis ihres Bruders mit ihrem Leben geschützt, voller Angst – so unglaublich großer Angst –, dass die MacGregors kommen und Cam töten würden, sollten sie je die Wahrheit erfahren.
    »Wo ist er?«, rief sie. »Wo ist Cameron?«
    »Lass mich mit ihr reden«, hörte sie eine Frauenstimme irgendwo hinter Tristan. »Und lass uns allein.«
    Mit einem gepressten Seufzen beobachtete Isobel, dass Tristan das Zimmer verließ. Sie wollte nach ihm rufen und ihn bitten, sie und ihre Brüder nach Hause zu bringen. Als sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, schaute sie ängstlich auf seine Mutter, die jetzt an ihrem Bett saß. Isobel schlug die Hände vor das Gesicht.
    »Cam war doch noch ein kleiner Junge«, weinte sie. »Er hat versucht, meinen Vater zu beschützen. Er hat ja gar nicht gewusst, auf was oder wen er mit seinem Pfeil geschossen hat.«
    »Das weiß ich.«
    »Bitte, ich bitte Euch, tut ihm nichts! Ich würde sterben, wenn …«
    »Nun, nun, meine Liebe.« Kate MacGregor zog ihr die Hände vom Gesicht fort und lächelte sie liebevoll an. »Niemand wird ihm etwas zuleide tun.«
    Isobel wollte das mehr als alles andere in der Welt glauben. Aber wie? Wie könnte sie das, hatte diese Frau ihr doch noch vor wenigen Stunden ihren Hass ins Gesicht geschleudert.
    »Euer Bruder«, fuhr Kate MacGregor ruhig fort, auch wenn die Vergangenheit ihren Blick quälte, »hat uns gesagt, das Ihr beide Zeuge gewesen seid, als Callum Euren Vater getötet hat. Ihr wart zehn Jahre alt. Und Ihr seid noch früher zu Waisen geworden als ich.«
    »Cam war erst acht.« Isobel betete, dass sein Alter Grund genug sein möge, ihn zu verschonen.
    »Ich kann verstehen, was Ihr über meinen Mann denkt, aber er ist kein Ungeheuer. Er wird nicht für etwas Rache an einem Jungen nehmen, das dieser als Kind getan hat. Ganz gleich, wie tragisch es war. Und ich würde auch nicht von ihm verlangen, das zu tun.«
    Isobel wollte von den Zinnen herunterschreien. War das wahr? Sie kannten die Wahrheit, und doch war Cameron in Sicherheit? Sie weinte, als ein Jahrzehnt der Sorge von ihrem Herzen abfiel.
    »Es mindert nicht den Schmerz über den Verlust meines Bruders«, sprach Kate weiter, und auch ihr liefen jetzt Tränen über das Gesicht. »Aber es macht meine Seele leichter zu wissen, dass es nicht aus grundloser Boshaftigkeit geschehen ist. Ihr würdet die Bedeutung dessen verstehen, hättet Ihr Robert gekannt.«
    »Ich fühle mich, als würde ich ihn kennen«, erwiderte Isobel leise und setzte sich im Bett auf. »Und aus allem, was man mir erzählt hat, schließe ich, dass Tristan ihm sehr ähnlich ist.«
    »Ja, das weiß ich«, stimmte seine Mutter zu. »Ich habe das immer gewusst. Das Problem ist, dass er es nicht wusste.« Kate nahm Isobels Hände und drückte sie. »Bitte vergebt mir, dass ich zuvor so grausam zu Euch war und dass ich Euch das Gefühl gegeben habe, hier nicht willkommen zu sein! Ihr müsst eine außergewöhnliche Frau sein, dass Ihr meinen Sohn gewonnen habt. Viele haben das vor Euch versucht, und es ist ihnen nicht gelungen.«
    »Ich wollte ihn nicht gewinnen«, erwiderte Isobel aufrichtig. »Er hat mich gewonnen. Tristan ist mit beharrlicher Entschlossenheit vorgegangen, um die Furcht aus meinem Herzen zu vertreiben. Und die Wut und das Misstrauen. Er hat mich mit Bescheidenheit, Humor und Ehrlichkeit für sich eingenommen. Mylady, Euer Sohn ist der ritterlichste Mann, den ich kenne.«
    Kate starrte sie einen Moment lang an und wischte sich eine Träne aus dem Auge. »Die meisten würden Euch darin nicht zustimmen.«
    »Sie kennen ihn eben nicht, und das ist deren Pech.«
    »Aye«, stimmte seine Mutter leise zu, »aye, das ist es.«
    Die Tür wurde aufgestoßen, und beide lächelten, als Maggie das Zimmer betrat, zusammen mit einer wunderschönen zierlichen, fast feenhaft wirkenden Frau, die ihr folgte.
    »Ihr seid also wach.« Maggie musterte Isobel mit scharfem Auge, während sie ans
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