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Verfluchter Bastard! (German Edition)

Verfluchter Bastard! (German Edition)

Titel: Verfluchter Bastard! (German Edition)
Autoren: Barbara Winter
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wusste.
    Die
tiefen Falten, links und rechts seines Mundes, machten aber auch
deutlich, dass ihm Schmerz und Leid nicht unbekannt waren. Sein
Lächeln war umwerfend und ließ Camillas Herz unwillkürlich höher
schlagen. Die dunklen Bartschatten unterstrichen sein verwegenes
Aussehen und wenn er lächelte wie jetzt, zeigte er zwei Reihen
kräftiger, gesunder Zähne.
    Und
dann war da noch dieser unwiderstehliche Blick aus diesen
nachtschwarzen Samtaugen. Auf den ersten Blick wirkten sie treuherzig
und harmlos, wie die eines Hundes. Aber bei näherem Hinsehen,
erkannte man in ihren Tiefen ein dunkles, gefährliches Glimmen, das
den Herzschlag jeder Frau beschleunigte.
    Camillas
Augen begegneten Lorns und sie spürte, wie sie bei ihren unzüchtigen
Gedanken unwillkürlich errötete.
    Lorn
Blackwell war so ganz anders, als die harten, kargen Männer von
denen Camilla sonst umgeben war. Mit seiner lässig-heiteren
Ausstrahlung verbreitete er eine Leichtigkeit, die den Menschen im
Grenzgebiet der schottischen High- und Lowlands gänzlich fremd war.
    Während
die meisten Schotten zugeknöpft und grimmig ihren harten Alltag zu
bewältigen versuchten, sah und genoss Lorn Blackwell das Schöne,
das Leichte, das Einzigartige, das jedem Augenblick inne wohnte. Ganz
offensichtlich liebte er das Leben mit all seinen Facetten, er lachte
gerne und strahlte dabei dennoch eine Gelassenheit und Zuversicht
aus, die ansteckend waren.
    Camilla
bedauerte ihrem geheimnisvollen und faszinierenden Schwager nicht
früher begegnet zu sein.
    Auch
wenn es in den vergangenen Jahren verboten gewesen war, Lorns Namen
laut auszusprechen, so waren die üblen Gerüchte über ihn dennoch
bis zu ihr gedrungen.
    Demnach
hatte Lorn sich nie durch besonderen Mut oder Ruhm hervorgetan,
sondern lieber Laute gespielt, und – was noch viel schlimmer war –
die besten Krieger des Clans nackt auf Papier gezeichnet.
    Die
Art und Weise wie er die Krieger malte, hatte bei seinem Vater und
dem gesamten Clan zu den schlimmsten und wildesten Befürchtungen
geführt. Hinter vorgehaltener Hand hieß es: Lorn Blackwell würde
sich nicht nur zu den schönen Künsten, sondern auch zu Männern
hingezogen fühlen.
    Über
diese völlig absurde Unterstellung konnte Camilla nur lachen. Ein
Blick auf Lorn Blackwell genügte ihr, um zu wissen, dass sie es mit
einem „richtigen“ Mann zu tun hatte.
    Ihr
weiblicher Instinkt sagte ihr unmißverständlich, dass unter Lorns
heiterer, rauer Oberfläche ein gefährliches Raubtier schlummerte,
das reihenweise Frauenherzen verschlang.
    Dennoch
war es bis zum Tod von Lorns Vater, Creagh Blackwell, jedem
strengstens untersagt gewesen, auch nur seinen Namen zu erwähnen.
    Für
Creagh Blackwell war sein ältester Sohn an dem Tag gestorben, an dem
er sich seinem Willen widersetzt und riesige Schande über den Namen
Blackwell gebracht hatte.
    Das
lag nun zwar schon über achtzehn Jahre zurück, doch Creagh
Blackwell war nie darüber hinwegekommen, dass sein eigener Sohn ihn
unsterblich blamiert hatte.
    Nicht
nur, dass Lorn Bildhauer und damit ein brotloser Künstler werden
wollte. Mit seiner heimlichen Nacht- und Nebelflucht nach London,
hatte er auch noch den mächtigen Nachbarclan der McLeods brüskiert,
in dem er die Vermählung mit Rose McLeod platzen ließ.
    Eine
Blutfehde hatte nur dadurch abgewehrt werden können, indem der
zweitälteste Blackwell, Arran, in die Presche sprang und die
brüskierte McLeod-Braut ehelichte.
    In
Schottland kam Lorns unglaubliches Verhalten einer
Majestäts-Beleidigung gleich und wurde daraufhin mit Clanausschluß
und lebenslanger Ächtung bestraft.
    In
all den zurückliegenden Jahren hatte es zwischen Lorn und seiner
Familie keinerlei Kontakt gegeben.
    Vermutlich
wäre das auch noch lange so geblieben, wenn das Schicksal nicht so
überaus grausam und brutal bei den Blackwells zugeschlagen hätte.
    Innerhalb
eines Jahres raffte das Schicksal alle drei verbliebenen
Blackwell-Männer dahin.
    Creagh
Blackwell war im harten, schottischen Winter an einer
Lungenentzündung gestorben. Kaum hatte sein zweitältester Sohn,
Arran, das Amt des Clanchiefs übernommen, wurde er von feigen
Viehdieben hinterrücks ermordet.
    Und
als ob dies nicht schon tragisch genug wäre, kam Calum Blackwell,
der dritte und jüngste der Backwell-Brüder, im tückischen Hochmoor
von Flander Moss ums Leben. Mitten im Hochsommer war er im eiskalten
Hochmoor jämmerlich erfroren. Zurück blieben drei trauernde Witwen
und vier halbwüchsige
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