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Verflixte Liebe

Verflixte Liebe

Titel: Verflixte Liebe
Autoren: Friederike Costa
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an sich. „Wir müssen wieder nach Hause, und das Pony muss hier bleiben. Ich verspreche dir aber, dass du zu Hause einmal die Woche eine Reitstunde nehmen darfst.“
    „In einer richtigen Reitschule?“ Milena sah ihre Mami aus verweinten Augen an.
    „Ja, in einer richtigen Reitschule.“
    Milena dachte nach. Dabei rang sie schluchzend nach Atem. „Aber ich könnte doch das Pony wenigstens behalten, bis wir wieder fahren“, versuchte sie ihre Mami nochmals umzustimmen.
    „Nein, und dabei bleibt es. Es ist nicht fair für das Tier, es zwei Wochen lang an eine neue Umgebung zu gewöhnen und dann muss es wieder woanders hin. Stell dir doch nur vor, ich würde dich ganz alleine an einen fremden Ort schicken, wo du niemanden kennst, und kaum hättest du dort eine Freundin gefunden, würde sie einfach wieder verschwinden.“
    Sie saßen noch lange so auf dem Bett und redeten, bis das Kind erschöpft die Augen schloss und ein wenig schlief.
    Christiane nutzte die Zeit und rief zuerst Johanna, dann Daniel an.
    „Es ist so schrecklich hier!“
    „Soll ich kommen?“
    „Nein, Daniel, das hat keinen Sinn. Wir müssen selbst einen Weg finden, mit allem fertig zu werden.“
    Bis zum Nachmittag blieben Christiane und Milena auf dem Zimmer. Christiane ließ sich entschuldigen und bat Alice, ihnen einen kleinen Imbiss heraufzubringen. Als Milena nach dem Essen ein wenig schlief, ging sie selbst nach unten, wollte ein ernstes Wort mit Marcello Forell reden.
    Sie klopfte an der Tür zum rosa Salon. Als niemand antwortete, drückte sie die Tür auf, trat ein und sah sich um. Sie wusste, dass Forell um diese Zeit manchmal in der angrenzenden Bibliothek Briefe schrieb, oder Telefonate führte. Sie durchschritt den Salon, wollte gerade an der Tür zur Bibliothek klopfen, als sie bemerkte, dass sie nur angelehnt war. Im selben Moment hörte sie ihren Namen.
    „Aber was kann ich dabei tun?“ Es war Raffaele, der das fragte. „Christiane ist zu mir genauso kratzbürstig wie zu euch. Wenn sie das Pony nicht will, dann will sie es eben nicht! Und wenn sie beschlossen hat, niemanden an sich herankommen zu lassen, dann kann auch ich sie nicht umstimmen.“
    Wieder hob Christiane die Hand, um zu klopfen, da hörte sie Marcello Forell antworten: „Aber du bist doch ein junger und attraktiver Mann! Dass dein Typ bei ihr ankommt, wissen wir schließlich aus Erfahrung. Sorge dafür, dass sie sich wohl fühlt auf Sizilien, die deutschen Frauen sind ja nicht so zimperlich mit Männern.“
    Christiane wurde blass. Das gab es doch nicht! Marcello Forell setzte Raffaele auf sie an! Wütend und fassungslos ballte sie die Hände zu Fäusten, machte plötzlich auf dem Absatz kehrt und stürmte davon. Was Raffaele auf diese Ungeheuerlichkeit antwortete, hörte sie deshalb nicht mehr - und es war ihr auch egal!
    An der Tür stieß sie mit Alice zusammen. Hatte das Hausmädchen sie beim Lauschen beobachtet? Hatte sie gar selbst mit gelauscht? Aber auch das war Christiane egal! Sollte Alice doch mitbekommen, wie abscheulich sie hier behandelt wurde!
    Sie stürzte an ihr vorbei und mit langen Schritten die Treppe hinauf. Droben blieb sie vor Tommasos Bild stehen. „Ich weiß nicht, ob du so gemein zu mir warst, weil du es von deiner Familie nicht anders gelernt hast! Ich weiß auch nicht, ob du mir leid tun sollst, dass du so aufwachsen musstest! Ich weiß nur eines: du und deine Familie, ihr seid das Allerletzte, und ich werde euch mein Kind ganz sicher nicht zum Fraß vorwerfen! Ich reise ab! Sobald ich einen Flug bekommen kann, verlasse ich dieses Haus, in dem nur Falschheit und Intrigen regieren.“
    „Sie tun Tommaso unrecht, er war ein guter Mensch.“
    Christiane fuhr herum und starrte Alice an. Sie war ihr gefolgt und stand nun hinter ihr.
    „Ich würde gerne mit Ihnen sprechen“, flüsterte Alice, sah nervös zur Treppe, dann wieder zu Christiane. „Es ist wichtig, Signora Rosmann, bitte. Aber hier geht es nicht. Wir könnten uns in einer Stunden im Caffè Mazzara treffen, in der Via G. Magliocco 15. Das kennt jeder in Palermo, Sie finden sicher hin.“ Sie sah Christiane eindringlich an. „Bitte Signora Rosmann!“
    Christiane dachte einen Augenblick nach. Dann nickte sie. „Also gut, ich werde kommen.“

Kapitel 3
    Es war das erste Mal, dass Christiane das Haus verließ. Bisher hatte sie nur einmal, zusammen mit Raffaele und Milena, einen kurzen Ausflug zum Hafenviertel La Kalsa unternommen. Es war nicht schwer, sich zum Caffè
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