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Verdammte Unschuld

Verdammte Unschuld

Titel: Verdammte Unschuld
Autoren: Carol Grayson
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setzte sich neben sie und begann, Annika von ihrem Dasein als Vampire zu berichten, verschwieg aber wohlweißlich den Tod ihrer Eltern, die sie zu verantworten hatten. Als er geendet hatte, hätte man eine Stecknadel fallen hören können. 
    „Du kennst nun unsere wahre Natur. Wenn du bei uns bleiben willst, dann müssen wir dich in unsere Welt aufnehmen“, sagte Sergej. Er hatte ihr anfängliches Erschrecken und Zurückweichen mit Bedauern festgestellt, dennoch erschien sie jetzt unerwartet gefasst. 
    „Ihr ernährt euch also von Blut?“, fragte Annika mit einem leichten Widerwillen in der Stimme. 
    „Das ist auch nicht besser, als wenn ihr Menschen euch von toten Tieren ernährt“, gab Sergej zu bedenken. Nach einer kurzen Pause nickte das Mädchen, nahm einen tiefen Atemzug. 
    „Gut, ich möchte, dass wir Drei für immer zusammenbleiben können.“ Sascha und Sergej tauschten einen  erleichterten Blick. Sie hätten nicht gedacht, dass es so einfach werden würde. „Wird es wehtun?“, fragte Annika dann leise. 
    „Wir werden ganz sanft sein“, versprach Sergej und setzte sich nun ebenfalls zu ihr auf die Holzbank. Sie nahmen das Mädchen in ihre Mitte. Sergej löste das Tuch aus ihrem Haar und verband ihr damit die Augen 
    "Hab keine Angst, wir möchten nur nicht, dass du uns anders siehst, als du uns kennst“, sagte er dabei. Annika lehnte ihren Kopf an Saschas Brust, hielt die Augen fest geschlossen und erwartete ängstlich einen unangenehmen Schmerz.
     
    Stattdessen begannen die Brüder ein sinnliches Spiel, mit dem sie das Verlangen nach einer Vereinigung bis ins Unermessliche steigern würden. Sie entblößten die schmalen, weißen Schultern, küssten die zarte, bislang unberührte Haut, während sie den jungen Körper entkleideten und das Mädchen behutsam zu Boden gleiten ließen. Ein Bündel Kleidungsstücke auf der Strohunterlage diente als Schutz vor dem kalten Steinboden. Die kühlen Hände der beiden Männer glitten auf Annikas immer heißer werdenden Haut entlang, gefolgt von ihren Lippen, die die mörderischen Werkzeuge verbargen. Dabei beiden jungen Vampiren fiel es schwer, ihre Instinkte zu zügeln und nicht gleich über sie herzufallen. Gleichzeitig genossen sie die erwachende Sinnlichkeit des hübschen Mädchens. 
    Zitternd und neugierig überließ sich Annika immer noch mit geschlossenen Augen den Zärtlichkeiten zweier Raubtiere, deren scharfe Zähne zunächst nur leicht ihre Haut ritzten, dort, wo das Blut so dicht unter der Haut pulsierte. Einzelne, kostbare Blutstropfen leckten sie ab und weckten dadurch um so mehr Annikas Verlangen. Ihr heftig klopfendes Herz und ihr leises Stöhnen spornte die Vampire nur noch mehr an. Sascha machte seinen Besitzanspruch als Erster geltend. Ein leises Fauchen in Richtung seines Bruders und ein warnender Blick genügten, Sergej zunächst zurück zu halten. 
    Mit wachsender Leidenschaft wurden auch die Bisse heftiger und tiefer, Annikas Schreie lauter. Sie konnte nicht genug kriegen von diesem bittersüßen Schmerz, der Teil ihres langsamen Todes war. Es war eine gespenstisch-bösartige Szenerie, die sich im Flackern der Kerzen dem Betrachter auftat. Selbst die zuckenden Schatten an den Wänden schienen von diesem Ort fliehen zu wollen. 
     
    Dieser Rausch aus Leidenschaft und Blutdurst ließ erst nach, als Annika erschöpft und erlöschend vor den beiden Männern lag. Dann gaben ihr die Vampire aus ihren eigenen Adern zu trinken. Sascha und Sergej tröpfelten aus ihrem aufgerissenen Puls die zukünftige Nahrung in den halb geöffneten Mund ihres früheren Schützlings. Annika seufzte. Mit jedem Tropfen, der durch ihre Kehle rann, floss das Wissen und die Macht der vampirischen Generationen, aber auch das Leid unschuldiger Opfer von Jahrhunderten in sie hinein, füllte die geleerten Adern aufs Neue. 
    Mit einem bitteren Nebeneffekt hatten die Brüder allerdings nicht gerechnet: Durch das Blut zweier Erschaffer und der darin enthaltenen doppelten Blutschuld verging Annikas Seele, deren Unschuld zuvor von ihnen beiden aufgesaugt worden war. Sie zerbrach wie dünnes Glas unter einer schweren Last. 
     
    Entsetzt sahen die Brüder zu, wie ihre Wandlung zwar begann, jedoch nicht vollendet werden konnte. Annika schrie auf, der schlanke, von Bissen übersäte Körper bäumte sich auf wie in einem epileptischen Krampf. Dabei waren die überlangen Eckzähne in ihrem Mund schon deutlich zu sehen. Sie riss sich die Augenbinde ab. Ihre
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