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Verdammte Herzen, Freikapitel

Verdammte Herzen, Freikapitel

Titel: Verdammte Herzen, Freikapitel
Autoren: Carola Kickers
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Fürstenpaar hier leben, eines, das den alten Traditionen folgte und in wenigen Tagen seine Herrschaft über die Neuzeitvampire antreten sollte.
    Er war froh, dass Marcus Carolus das Haus innen selbst herrichten wollte, und so brauchte der Atlanter nur das nötige Material zu besorgen. Gut, dass der ehemalige Feldherr mit etwas beschäftigt war, so konnte er seine Energie sinnvoll anwenden.
    Leander musste sich jetzt um die Grenzgängervampire kümmern. Diese sollten wohlweißlich über die erwachten Meister informiert sein, damit die Versorgung der Fürsten gesichert wurde.
     
     
    * * *
     
     
    Seit Tagen hatte eine seltsame Unruhe von Xavier Dantes Besitz ergriffen. Der ehemalige Grenzgängervampire, der sich selbst zu einem Fürsten krönte, indem er die Kräfte des Vampirgottes Camazotz in sich aufgenommen hatte, verspürte eine Kraft in seiner dunklem Welt, die zuvor nicht präsent gewesen war. „Ich hätte diesen verfluchten Halbengel töten sollen“, murmelte er vor sich hin, als er wieder einmal wie ein Tiger im Käfig in seinem loftähnlichen Apartment über den Dächern von Paris auf und ab ging. „Ich hätte ihn töten sollen!“
     
    Er hielt inne und betrachtete versunken die Stelle, an der er seinen Erschaffer und Neuzeitfürsten Jason Dawn vernichtet hatte. Seine Asche hatte er sorgfältig in eine Urne abgefüllt. Eine seltsame Zuneigung zu seinem Schöpfer hatte ihn dazu getrieben, obwohl - es tat ihm nicht leid, ihn feige ermordet zu haben, er befürchtete jetzt nur, damit einen anderen, mindestens ebenso starken Gegner auf den Plan gerufen zu haben.
    Was hatte dieser Atlanter nur vor? Es gab keine Fürsten mehr, die ihm seinen Rang streitig machen konnten. Oder doch? Er setzte seinen Rundgang fort, hielt dann an einem der großen Fenster inne. Beide Hände gegen die Scheiben gestützt starrte er hinaus auf die quirlige Stadt im Dämmerlicht, eine großartige Szenerie, die Xavier aber ganz und gar nicht interessierte. Er musste seinem Ärger und seiner Unsicherheit Luft machen. Er musste auf die Jagd!
     
    Während Xavier seinem Unmut in einer wahren Orgie in Blut ertränkte, trafen sich die übrigen Grenzgänger ein weiteres Mal auf dem Weingut in der Toskana, um dort die neu erwarten Herrscher zu würdigen. Leander stellte sie einander vor. Gleichzeitig überlegte er aber auch, was Xavier jetzt wohl treiben mochte. Das Ableben von Jason Dawn, dem Fürsten der Neuzeitvampire, wurde mit gemischten Gefühlen aufgenommen.
     
    Richard Tabatha, einer der ältesten Grenzgänger, bedauerte es offensichtlich. Die meisten aber blieben gleichgültig bei dieser Nachricht. Nicht aber, als der Halbengel erzählte, wer ihn vernichtet hatte. Sein eigener erschaffener Sohn! Dieser Verrat löste hitzige Diskussionen aus.
    „Fassen wir zusammen“, resümierte Tabatha, den die Menschenwelt einmal als berühmten Pianisten gekannt hatte. „Ein Größenwahnsinniger erhebt Anspruch auf die Herrschaft über unsere Rasse.“
    „Aber was will er tun, wenn wir ihm nicht folgen und seinen Anspruch nicht anerkennen?“, fragte Isabella Dumont.
    „Und das werden wir auch nicht!“, knurrte der Texaner Arthur Henson empört.
    Die Fürsten hörten dem Disput zunächst ruhig zu.
    Sie waren von Leander über die bisherigen Vorgänge informiert worden. 
     
    „Schweigt!“, befahl Marcus Carolus plötzlich der Runde. Alle Augen waren nun auf ihn gerichtet. „Da wir nun immun sind gegen die neue Waffe der Menschen, gilt es zunächst einmal, die alten Vereinbarungen wieder zu erneuern und die Versorgung unserer Rasse aufrechtzuerhalten.“
    Alle nickten.
    „Lady Alderley und ich werden uns an einem geheimen Ort mit den Vertretern der Menschenregierungen treffen und es wird so sein, wie es früher war!“, verkündete der Fürst und die Versammlung applaudierte ihm.
     
    Leander war nachdenklich geworden. „Wenn dies so einfach wäre, mein Freund!“ , dachte er nur.
    „Es ist besser, wenn ich und einer von den Grenzgängern diese Aufgabe übernehmen, es ist besser, sie lernen Euch gar nicht erst kennen. Die Menschen werden auf unsere Vorschläge eingehen, da bin ich sicher“, sagte er dann laut.
     
    „Aber dieser Xavier wird es nicht tun. Er bleibt eine Gefahr, denn er ist unberechenbar.“
    „Dann werden wir ihn töten“, schlug Marcus Carolus vor. Wie zu seinen Lebzeiten hätte er am liebsten sein Kurzschwert gezogen, doch das trug man ja heutzutage nicht mehr. Er bedauerte diese neue Sitte. Stattdessen musste
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