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Verdammnis der Lust (Band 1)

Verdammnis der Lust (Band 1)

Titel: Verdammnis der Lust (Band 1)
Autoren: Caroline Grey
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Angst. Ich beiße nur, wenn Sie das auch wollen.“

Verwirrung
     
     
    Ich rannte den verlassen Trampelpfad über die mondbeschienenen Klippen entlang. Scharf schnitten sich die Felskanten in meine nackten Füße. Kurz schaute ich mich um und erkannte, dass der Verfolger den Abstand zwischen uns immer mehr verkleinerte. Ich zwang mich dazu, noch schneller zu rennen, obwohl meine Beine schon zitterten und ich vor Seitenstechen kaum Luft bekam. Ich folgte dem Pfad über die karge Wiesenlandschaft.
    Keuchend erreichte ich den Waldanfang und bemerkte, wie sich die Dornen der wilden Büsche in meine bloßen Beine gruben und an meinem Kleid zerrten. Panisch hörte ich, wie die schweren Schritte hinter mir immer näher kamen.
    Panisch stieß ich einen spitzen Schrei aus, als eine kräftige Hand mich an der Schulter packte und brutal herumriss. Wild schlug ich um mich, doch gegen meinen Angreifer hatte ich nicht die geringste Chance. Er hielt meine Hände unbarmherzig fest und presste mich mit seinem Körper gegen einen Baum. Schluchzend versuchte ich meine letzten Reserven zu mobilisieren, als ich merkte, dass der fremde Mann mich nicht angriff, sondern lediglich festhielt, um meinen Schlägen zu entgehen. Als das kalte Mondlicht durch die Äste brach und das Gesicht des Mannes kurz beleuchtete, erkannte ich sein Gesicht.
    Es war Derek, der Mann aus dem Coffeeshop! Der Mann, der mich mit seinem Auto nach Hause gefahren und schrecklich verwirrt hatte. Erschrocken blickte ich zu ihm auf und begegnete seinen unergründlichen schwarzen Augen. Meine Angst verwandelte sich urplötzlich in Erregung, als ich jede Kontur seines harten Körpers an meinem fühlte. Mein Herz klopfte immer lauter, als sich sein Kopf langsam zu meinem senkte. Ich hielt die Luft an. Rau pressten sich seine Lippen auf meinen Mund. Er biss mich leicht in meine Unterlippe.
    Entsetzt darüber, wie sehr es mir gefiel, öffnete ich leise stöhnend den Mund. Derek drängte mich noch stärker gegen den Baum und vertiefte den Kuss. Stürmisch begegnete seine Zunge der meinen. Ich bog mich ihm entgegen und erwiderte atemlos seinen wilden Überfall.
    Ich war eingepfercht zwischen der harten Baumrinde hinter mir und dem kräftigen Körper des Mannes, der mich unbarmherzig küsste. Zitternd hob ich mich ihm entgegen und bemerkte erleichtert, wie seine Hände tiefer fuhren und ...
    Der Wecker riss mich unerbittlich aus meinen Träumen. Mit Herzklopfen lag ich noch einen Moment zwischen den zerwühlten Laken und versuchte mich zu sammeln. Weder hatte ich je einen so realistischen Traum gehabt, noch hatte ich eine solche Erregung verspürt, die jede Faser meines Körpers in Brand gesetzt hatte. Wieso reagierte ich bloß so stark auf diesen Mann? Es war nicht nur sein sündiges Aussehen, das mich nicht mehr losließ. Es war etwas anderes. Etwas, was ich nicht kannte oder geschweige denn benennen konnte.
    Ich schwang meine Beine, die noch immer zitterten, über die Bettkante und machte mich auf den Weg ins Badezimmer. Eine kalte Dusche würde mich hoffentlich auf andere Gedanken bringen.
     
     
     
     
    Nachdem ich in meine unvorteilhafte Arbeitskleidung geschlüpft war, klopfte ich an die Tür meiner Tante. Als ihre zaghafte Antwort an mein Ohr drang, atmete ich tie f durch und drückte die Türklinke herunter. Immer mehr nahm mich ihre Krankheit mit. Jedes Mal musste ich mich regelrecht dazu überwinden, ihr Zimmer zu betreten. Denn ich konnte es nicht mehr mitansehen, wie meine Tante regelrecht vor meinen Augen verschwand. Die stoische Gelassenheit, mit der sie die Schmerzen und Einschränkungen dieser schrecklichen Krankheit hinnahm, trieben mir stets die Tränen in die Augen.
    „Guten Morgen“, schwungvoll öffnete ich die Tür und versuchte mir meine Befangenheit nicht anmerken zu lassen.
    Meine Tante war bis zur Nasenspitze zugedeckt und schien noch zu schlafen. Erschreckend dünn zeichneten sich ihre Gliedmaßen unter der Bettdecke ab.
    Vorsichtig trat ich ein und gab mir Mühe, die typischen Gerüche eines schwerkranken Menschen zu ignorieren. „Tante Maggie“, ich berührte sie leicht an der Schulter, um sie zu wecken. Doch es kam keine Reaktion.
    „Tante Maggie“, energisch sprach ich ihren Namen aus. Es wurde immer schwieriger, sie morgens wach zu bekommen.
    Langsam öffnete sie die Augen und blinzelte mich orientierungslos an. „Annabelle“, Tante Maggie räusperte sich. „Warum weckst du mich denn so früh?“
    Ich seufzte. Seit einigen Tagen
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