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Verbotene Gefuehle

Verbotene Gefuehle

Titel: Verbotene Gefuehle
Autoren: Doris Loesel
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Unrechtes zu tun.
Verbotene Gefühle zu empfinden. Es tut so verdammt weh! Bevor ich meinen ganzen seelischen Schmerz herausschreien muss, beschließe ich, aus meiner Ohnmacht zu erwachen.
All meine Kraft verwende ich darauf, dem unwiderstehlichen Drang nachzugeben, mich in Kays Arme zu werfen.
„Hey, da bist du ja wieder.“ Selena kommt zu der Couch, auf die mich jemand - ich vermute mal, es war Kay - gelegt hat.
„Entschuldigung!“, stammele ich, noch immer in Gedanken damit beschäftigt, was ich gerade gehört habe.
„Du musst dich nicht entschuldigen“, sagt Kay heftig, „das, was dir hier um die Ohren gehauen wird, hätte selbst einen starken Mann in die Knie gezwungen.“ Himmel! Bitte, sprich nicht so mit mir! Tu irgendetwas, das mich dich hassen lässt! „Was … was meintest du vorhin, mit …“, lenke ich daher ab.
„Visionen?“, beendet Selena meine Frage und ich nicke.
Ich knüpfe nahtlos an den Teil vor meiner Ohnmacht an, doch es scheint in Ordnung zu sein.
„Du und Kay könnt traumwandern, das weißt du bereits. Kay hat dir auch schon erklärt, dass es nahezu unmöglich ist, dass sich etwas in deine Träume einschleicht, wenn du es nicht möchtest.“ Das habe ich bereits erfolgreich unter Beweis gestellt, als ich Kay abgewiesen habe. Ich verstecke meinen schuldbewussten Blick unter meiner Strubbelmähne.
„Also bleibt nur der Schluss, dass es deine eigenen Träume sind … Visionen.“
„Es könnten doch aber auch Erinnerungen sein, oder?“, wage ich einen Einwand.
Selena wirft mir einen interessierten Blick zu und ich rede schnell weiter.
„Wenn es Visionen wären, sollte ich dann nicht eher in die Zukunft blicken können? Was ich dagegen träume sind doch Flashbacks.“
„Diese Idee verdient auf jeden Fall eine nähere Untersuchung, Kim“, sagt sie dann und wissenschaftlicher Eifer glänzt in ihren Augen, „wir wissen schließlich nach all den Jahren noch immer nicht, zu was ihr tatsächlich imstande seid.“
Ich schlucke heftig an dem Kloß, der in meiner Kehle steckt.
„Du warst bereits als Lehrerin auf Castillian, bevor ich hier ankam“, bringe ich die Sprache wieder auf unser ursprüngliches Thema.
„Wir ahnten, dass ein Sinn dahinter stecken musste, dass du ausgerechnet hier her geschickt wurdest“, gibt Selena zu, „aber …“
„Du wusstest, dass Mrs. McMillan diejenige welche ist?“, unterbreche ich sie und wundere mich nur am Rande, dass es mir so leicht fällt, sie einfach zu duzen.
Miss Viola respektive Selena sieht mich an.
„Wir wussten es nicht“, gibt sie zu, „aber alles deutete darauf hin.“
„Aber wie?“
Jetzt lächelt sie geheimnisvoll.
„Kim, wir sind zwar nur eine kleine Organisation. Aber wir sind Teil einer riesigen Institution.“ CIA … ich weiß. „Und auch wir haben unsere Augen und Ohren überall.“
Bevor ich überlegen kann, wer von Vaters Gorillas wohl under cover bei uns arbeitet, spricht Selena weiter.
„Als klar war, wo dein Vater dich hinschickt …“
„Er ist nicht mein Vater!“
Meine Stimme klingt nicht halb so wütend, wie ich möchte. Aber schließlich muss ich mich beherrschen. Nicht auszudenken, wenn mich jemand hört.
… uns jemand hier findet. „Entschuldige bitte!“ Selena meint es wirklich so, wie sie es sagt. Es tut ihr leid.
„Also, als wir herausfanden, wo du hingebracht wirst, habe ich mich auf die Stelle als Lehrerin hier beworben“, fährt sie mit ihrer Erklärung fort. Dann grinst sie. „Dass hier eine Lehrerin gesucht wurde, was im Übrigen reiner Zufall … allerdings ein glücklicher.“
Langsam wird einiges klarer. Ich nicke zum Zeichen, dass ich noch mitkomme.
„Ich habe mich bei Mrs. McMillan … ähm …“, Selena wedelt mit ihren Händen in der Luft herum und ich helfe ihr auf die Sprünge.
„… eingeschleimt?“
Wir kichern und für wenige Sekunden ist alles so normal, so … einfach. Dann werden wir sofort wieder ernsthaft.
„Ja“, nickt Selena, „ich versuche, soviel Zeit wie möglich in ihrer Nähe zu verbringen. Möglicherweise das ein oder andere Telefongespräch zu belauschen.“
Jetzt nicke ich.
„Vorgestern habe ich gehört, wie sie deinem … ähm … wie sie sagte, sie fühle sich beobachtet.“
„Oh Gott, weiß sie, wer ihr seid?“
Plötzlich ist mir auch klar, warum mein Vater sich noch nicht gemeldet hat … er wird mit Sicherheit über jeden meiner Schritte informiert. Von Schwester Ophelia Selena und Kay schütteln ihre Köpfe sozusagen in Stereo.
„Ich glaube nicht,
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