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Vegetarismus - Grundlagen, Vorteile, Risiken

Vegetarismus - Grundlagen, Vorteile, Risiken

Titel: Vegetarismus - Grundlagen, Vorteile, Risiken
Autoren: Claus Leitzmann
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moralisches Gewicht verleihen“ sollen. Dies bedeute, daß Interesse gleich Interesse sei, egal, wer dieses Interesse hat, unabhängig von Stand, Geschlecht, Hautfarbe, Intellekt usw. Singer fordert also keine
Gleichbehandlung,
sondern
gleiche Berücksichtigung.
Dies wiederum heißt, daß die gleiche Berücksichtigung der Interessen verschiedener Wesen durchaus zu unterschiedlicher Behandlung führen kann.
    Dieses Gleichheitsprinzip soll nicht alleine für das Verhältnis der Menschen untereinander gelten, sondern auch auf Angehörigeanderer Arten, also auf Tiere, ausgedehnt werden. Singer prägte dazu den Begriff des
Speziesismus.
So wie Rassisten Menschen anderer Hautfarbe aufgrund ihrer anderen „Rasse“ als Sklaven hielten und Sexisten Frauen aufgrund ihres anderen Geschlechts vom Wahlrecht ausschlossen, rechtfertigten Singer zufolge Speziesisten das Quälen, Einsperren, Töten und Essen von Tieren mit deren Zugehörigkeit zu einer anderen Art. Die übliche Diskriminierung und Ausbeutung von Tieren durch den Menschen aufgrund von Art oder Spezies sei somit genauso willkürlich, falsch und unhaltbar wie die Diskriminierung aufgrund von „Rasse“ oder Geschlecht.
    Tab. 3: Berühmte Vegetarier
Pythagoras
(Philosoph, Griechenland,
570–500 v. Chr.)
Sylvester Graham
(Priester, USA,
1794–1851)
Elly Ney
(Musikerin, Deutschland,
1882–1968)
Empedokles
(Philosoph, Griechenland,
483–420 v. Chr.)
Henry David Thoreau
(Schriftsteller, USA,
1817–1862)
Franz Kafka
(Schriftsteller, Deutschland,
1883–1924)
Ovid
(Dichter, Italien,
43 v.–17 n. Chr.)
Leo Tolstoi
(Dichter, Rußland,
1828–1910)
Isaac Bashevis Singer
(Schriftsteller, Polen,
1904–1991)
Seneca
(Philosoph, Italien,
5 v.–65 n. Chr.)
Wilhelm Busch
(Dichter, Deutschland,
1832–1908)
Yehudi Menuhin
(Musiker, USA,
1916–1999)
Plutarch
(Philosoph, Griechenland,
46–120)
Bertha von Suttner
(Schriftstellerin, Österreich,
1843–1914)
Barbara Rütting
(Schauspielerin, Deutschland,
*1927)
Porphyrios
(Philosoph, Griechenland,
233–304)
Thomas Alva Edison
(Erfinder, USA,
1847–1931)
Jane Goodall
(Verhaltensforscherin, Großbritannien,
*1934)
Leonardo da Vinci
(Maler und Erfinder, Italien,
1452–1519)
John Harvey Kellogg
(Arzt, USA,
1852–1943)
Eugen Drewermann
(Theologe, Deutschland,
*1940)
François-Marie Arouet, genannt Voltaire
(Schriftsteller, Frankreich,
1694–1778)
George Bernhard Shaw
(Schriftsteller, Irland,
1856–1950)
Paul McCartney
(Musiker, Großbritannien,
*1942)
Jeremy Bentham
(Moralphilosoph, England,
1748–1832)
Mahatma Gandhi
(Rechtsanwalt, Indien,
1869–1948)
Reinhard Mey
(Musiker, Deutschland,
*1942)
Arthur Schopenhauer
(Philosoph, Deutschland,
1788–1860)
Christian Morgenstern
(Dichter, Deutschland,
1871–1914)
George Harrison
(Musiker, Großbritannien,
*1943)
Percy Bysshe Shelley
(Schriftsteller, England,
1792–1822)
Albert Einstein
(Physiker, Deutschland/USA,
1879–1955)
Nina Hagen
(Musikerin, Deutschland,
*1955)
    Ã„hnliche Gedanken hatte auch Albert Schweitzer (Philosoph und Arzt, Deutschland, 1875–1965), der sich lebenslang für ein ethisches und barmherziges Miteinander einsetzte. Schweitzer zentrales Theorem war die
Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben,
derer nur der Mensch ansichtig werden könne, da er als einziges Wesen die Fähigkeit des Mitleidens mit anderen Lebewesen entwickelt habe. Alle Wesen hätten den Willen zum Leben, doch nur der Mensch könne miterleben, was in anderen Kreaturen vor sich geht. „Ethik ist ins Grenzenlose erweiterte Verantwortung gegen alles, was lebt“, so Schweitzer, denn „wahrhaft ethisch ist der Mensch nur“, wenn „das Leben als solches ihm heilig ist.“ Als Konsequenz dieser Überzeugung trat Schweitzer dafür ein, „dem Fleischgenuß zu entsagen“, obwohl er selber nicht immer vegetarisch lebte.
    Viele andere Denker der Neuzeit praktizierten eine vegetarische Lebensweise und machten aus ihrer ethisch-moralischen Überzeugung keinen Hehl. So äußerte Arthur Schopenhauer (Philosoph, Deutschland, 1788–1860): „Man möchte wahrlich sagen: die Menschen sind die Teufel der Erde und die Tiere ihre geplagten Seelen.“ Einen direkten Zusammenhang zwischen der Tötung von Tieren und Kriegen sah Leo Tolstoi (Dichter, Rußland, 1828–1910).
    Sicher
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