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Vegas Vampires 04 - Was sich liebt, das beißt sich

Vegas Vampires 04 - Was sich liebt, das beißt sich

Titel: Vegas Vampires 04 - Was sich liebt, das beißt sich
Autoren: Erin McCarthy
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Sie je einen geliebten Menschen verloren?«
    Sie nickte kaum merklich, dann flüsterte sie: »Ja. Ich weiß genau, was sie jetzt durchmachen.«
    »Wen haben Sie verloren?« Es war unhöflich zu fragen, doch er wollte es hören, wollte wissen, dass jemand den Schmerz verstand, den er jetzt spürte, die Trauer mitfühlte, die er mit aller Macht zu beherrschen versuchte. Darüber sprach man nicht mit seinen Kumpel bei einem Bier. Es gab niemandem, mit dem er darüber sprechen konnte, dem er aufrichtig erzählen konnte, was er fühlte. Aber aus irgendeinem vollkommen abartigen Grund erzählte er es dieser Frau – und wollte eine Antwort.
    »Eine Schwester. Einen Bruder. Meine Mutter.« Dann weiteten sich ihre Pupillen, Tränen bildeten sich, schimmernd und nass und schmerzlich. »Meine Tochter.«
    Sie hätte ihm genauso gut in den Bauch treten können. Nate fühlte sich schrecklich, dass er sie gefragt hatte, doch zur selben Zeit verspürte er eine schockierende Erleichterung darüber, dass sie ihn tatsächlich verstehen würde. Dass er nicht allein war mit seinem Schmerz. Trotzdem konnte er sich nicht vorstellen, konnte absolut nicht nachvollziehen, wie es sein musste, so viele geliebte Menschen zu verlieren. Und dann auch noch ein Kind. Ein Baby. Bei dem Gedanken drehte sich ihm der Magen um.
    »Oh Gott. Es tut mir leid. Ich hätte nicht fragen sollen.« Mit dem Daumen seiner freien Hand wischte er über die Träne, die über ihre Wange rann. »Ich kann mir nicht vorstellen, wie …« Nate schaute irritiert auf seinen Daumen. Ihre Träne war nicht durchsichtig, sondern tief rostrot und färbte seine Haut. »Bluten Sie?«
    »Was?« Verwirrt schaute sie auf ihre Arme und Hände. »Wo sehen Sie Blut?«
    »In Ihrem Gesicht.« Er zog die Hand weg, sodass sie es sehen konnte. »Als wären Ihre Tränen aus Blut.« Was nicht gesund klang.
    »Oh.« Entspannt wedelte sie mit der Hand. »Das ist bei mir ganz normal. Es ist eine genetische Disposition, nichts Gefährliches. Das kommt bei Leuten vor, die extrem empfindlich gegenüber dem Sonnenlicht sind … ich wurde schon aufgezogen, dass ich eine Vampirin wäre.« Sie zuckte die Achseln. »Ich weiß, dass das ziemlich eklig ist, aber so ist es nun mal.«
    »Eine Vampirin? Und trotzdem sind Sie in einem Vampirjägerforum?« Nate wischte ihr wieder über die Wange, um ihr damit zu zeigen, dass er sich nicht daran störte. Er war einfach nur froh, dass sie nicht verletzt war. Aus den Augen zu bluten klang beileibe nicht gut. »Dann müssen Sie also eine Vampirin sein, die sich auch mit der Gegenseite einlässt. Sind Sie gekommen, um mich zu beißen?«
    Sie legte den Kopf schief und bedachte ihn mit einem faszinierenden, verschmitzten Lächeln. »Nur mit Ihrer Erlaubnis.«
    Ethan wusste noch bevor er aus dem Aufzug trat, dass seine Schwester nach wie vor im Krankenhaus war. Er spürte ihre Anwesenheit. Und als die Türen sich öffneten, witterte er ihren Vampirgeruch.
    Eine Entschuldigung wäre wahrscheinlich angebracht. Alexis hatte ihm bereits ihre Meinung dazu gesagt, und er hatte das Gefühl, dass seine Frau recht hatte. Seit neunhundert Jahren meckerte er an Gwennas Beziehung zu Donatelli herum, und es hatte nie zu etwas anderem geführt, als sie noch schneller in seine schmierigen Arme zu treiben. Vielleicht war es also Zeit für eine neue Taktik.
    Er schaute sich in der Lobby nach ihr um, bereitete sich darauf vor, sich schuldbewusst zu geben – und da entdeckte er seine kleine Schwester mit einem Mann, den er noch nie im Leben gesehen hatte. Und Gwenna hielt mit ihm Händchen!
    »Wer zum Teufel ist das?«, fragte er Alexis. Gwenna traf sich nicht mit sterblichen Männern, was dieser offensichtlich war. Gwenna traf sich eigentlich mit niemandem. Sie blieb in ihrem Hotelzimmer und machte … Gwenna-Sachen. Ethan war sich nie ganz sicher, womit sich seine Schwester die Zeit vertrieb.
    »Keine Ahnung«, antwortete Alexis und verrenkte sich den Hals, um besser an ihm vorbeischauen zu können.
    Ethan trat ein Stückchen zur Seite, damit sie etwas erkennen konnte. Er war wütend. »Sie liegen praktisch aufeinander.«
    »Wow, sieh sich das einer an. Er berührt ihr Gesicht. Los, Gwenna!«
    »Nein.« Ethan starrte seine Frau zornig an. »Nichts da von wegen ›Los, Gwenna!‹. Wir wissen ja nicht einmal, wer der Kerl ist.«
    »Wir wissen jedoch, dass es nicht Donatelli ist. Und wenn sie sich mit dem hier trifft, dann bezweifle ich stark, dass sie es mit Donatelli treibt. So ist
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