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Vampirnacht

Vampirnacht

Titel: Vampirnacht
Autoren: Yasmine Galenorn
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Hunderte unkontrollierter Magiefresser in der Gegend herum, aber wenn sie keine reichlichen, leicht zugänglichen Nahrungsquellen mehr fanden, würden sie sich schon zerstreuen. Es war sehr viel einfacher, mit einem einzelnen Bhuta fertig zu werden, als mit einem ganzen Haufen.
    Carter setzte sich mit den PSI -Forschern in Oregon in Verbindung, und nachdem die dortigen Übersinnlichen ebenfalls Banne errichtet hatten, gab es keine weiteren Probleme mehr. Camille versuchte noch immer, mehr über das Aleksais Psychic Network und den fremden Mann herauszufinden, der Nerissa ausspioniert hatte. Doch bisher hatten wir nichts in Erfahrung bringen können, und nachdem das Dämonentor zerstört war, trat das Netzwerk nirgends mehr in Erscheinung.
    Ein paar Abende später saßen wir am Küchentisch und diskutierten, wie wir weiter vorgehen sollten.
    »Wahrscheinlich ist dieser Halcon Davis fürs Erste untergetaucht«, sagte Camille. »Aber wir sollten die Augen offen halten, denn ich gehe davon aus, dass er wiederkommt, samt dem Aleksai-Netzwerk, und wir dürfen die Sache noch nicht abhaken. Morgen ist Tagundnachtgleiche, und wir wissen doch alle, welch explosive Zeiten die Jahreskreisfeste für die Geisterwelt sind.«
    »Ich vermute, dass Gulakah eine Weile brauchen wird, sich zu sammeln und neu zu planen. Und was immer er dann als Nächstes auffährt, wird sicher mindestens so schlimm sein wie die Bhutas.« Shade saß rittlings auf einer Küchenbank.
    »Das befürchte ich auch«, sagte Roz. »Wir müssen in den kommenden Wochen so viel wie möglich über ihn herausfinden.«
    »Ich könnte mal einen Ausflug in die Schattenwelt machen und sehen, was ich da über ihn ausgraben kann«, schlug Shade vor.
    »Und ich werde mit Carter sprechen und mich gründlich im dämonischen Untergrund umhören.« Vanzir stützte die Ellbogen auf den Tisch und starrte die Kekse an, die er vor sich aufgestapelt hatte. Delilah streckte den Arm aus und stibitzte sich einen, und er gab ihr einen sanften Klaps auf die Hand.
    »Du hast also deine dämonischen Kräfte zurückbekommen?« Smoky starrte ihn an. Er war Vanzir gegenüber immer noch feindselig, aber im vergangenen Monat hatte es keine offenen Auseinandersetzungen mehr gegeben. Ich hoffte, dass sich die Sache allmählich beruhigte.
    Vanzir blickte zu ihm auf. »Nur zu, sprich aus, was du denkst: Aber ich trage keine Seelenfessel mehr um den Hals. Richtig?«
    Smoky presste die Lippen zusammen, ließ den Traumjäger jedoch nicht aus den Augen. Camille stupste ihm den Ellbogen in die Seite und schüttelte den Kopf. Diesen Blick kannte ich gut. Er bedeutete:
Hör auf, dich wie ein Idiot zu benehmen, mein Liebster.
    »Da wir gerade von der Tagundnachtgleiche sprechen«, warf Nerissa ein. »Bis morgen Abend ist nicht mehr viel Zeit. Wann brechen wir denn in die Anderwelt auf?«
    »Bei Sonnenuntergang – sobald ich wach bin. Vater wird uns am Portal erwarten, zusammen mit Trenyth. Ich wünschte ja, alle könnten mitkommen, aber Shamas muss hierbleiben und Chase helfen. Und Hanna …«
    »Ich bleibe und gebe auf das Haus acht. Wir bekommen genug Wachen, ich werde hier in Sicherheit sein. Außerdem bin ich noch nicht bereit, dorthin zurückzukehren. Zu viele Erinnerungen.« Sie wedelte mit dem Geschirrtuch herum. »Denkt nicht mal daran, euch Sorgen zu machen.«
    Camille hatte gerade die Post aufgemacht. Sie blickte auf einmal niedergeschlagen drein. »O nein – das Sumpfland, das an unser Grundstück grenzt … Der Eigentümer hat unserem Anwalt geantwortet, dass ihm schon ein Angebot vorliegt und er es annehmen will.« Bestürzt ließ sie den Brief sinken. »Was wetten wir, dass wir grässliche neue Nachbarn bekommen?«
    Delilah und mir musste die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben stehen, denn Hanna eilte sogleich mit einem weiteren Teller Schokokekse herbei. »Hier, Zucker ist gut gegen Enttäuschung.«
    »Danke«, murmelte Delilah traurig. »Ich hätte dieses Grundstück wirklich sehr gern gekauft. Zusätzliche zwei Hektar Land, plus anderthalb Hektar Sumpfland und den Teich. Damit hätten wir so viel anfangen können.«
    »Kopf hoch.« Eine Strähne von Smokys Haar hob sich und streichelte Camilles Wange. »Ich kenne die neue Eigentümerin. Ich glaube, du wirst sie mögen.«
    »Wer ist es?
Hotlips?
« Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu.
    »Der Himmel bewahre uns vor ihr. Nein, Liebste.
Du.
« Er begann zu lachen, während wir ihn ungläubig anstarrten. Dann brach lauter Jubel
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