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Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9

Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9

Titel: Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9
Autoren: Lynsay Sands
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sich und starrte den Mann an, der Tiny in seiner Gewalt hatte. Nein, das war nicht Christian Notte. Dieser Mann war über eins achtzig groß, hatte breite Schultern, attraktive Gesichtszüge und silberschwarze Augen. Das alles hätte auch auf Christian gepasst, doch der Mann hier hatte kurz geschnittenes schwarzes Haar und trug einen Anzug. Christians Haar war länger und kastanienfarben, und bislang hatte sie ihn stets nur in schwarzem Leder oder in schwarzer Jeanskluft gesehen.
    „Wer sind Sie?“, fragte sie und sah besorgt zu Tinys Gesicht, das zu ihrem Schrecken bläulich anlief. Auch strampelte und zappelte der Sterbliche bereits deutlich schwächer, je länger er sich in dieser Lage befand. Sie warf dem anderen Mann einen wütenden Blick zu. „Hören Sie auf, sich so rüpelhaft zu benehmen, und lassen Sie gefälligst meinen Kollegen los. Wir sind Freunde von Christian und es wird ihm nicht gefallen, wenn Sie Tiny umbringen.“
    „Kollege?“ Er ließ Tiny zu Boden fallen und stemmte die Hände in die Hüften. „Nennt man das jetzt so?“ Marguerite entgegnete nichts, da ihre ganze Sorge Tiny galt. Der Detektiv röchelte und hustete, während er sich hinzuknien versuchte. Wenigstens lebte er noch. Das war zumindest etwas, befand sie, und wandte sich wieder dem Fremden zu, der sie wütend musterte.
    Er war ganz offensichtlich irgendwie mit Christian verwandt, der wiederum ihr Auftraggeber war, aber.... wenn sie ehrlich sein sollte, dann überstieg diese Situation ihren Verstand. Das war ihr erster Auftrag, und sie hatte keine Ahnung, wie sie sich verhalten sollte. Am liebsten hätte sie den Kerl zur Schnecke gemacht und aus ihrem Zimmer geworfen, auch wenn das eigentlich Tinys Zimmer war. Doch ob das der professionellste Ansatz war, vermochte sie nicht zu beurteilen. Vielleicht erwartete man von ihr strikte Höflichkeit.
    Sie warf Tiny einen kurzen Blick zu und überlegte, ob er sich von diesem Überfall wohl genügend erholt hatte, um sie bei dieser Angelegenheit zu unterstützen. Ungläubig musste sie dann aber mitansehen, wie Tiny aufsprang und noch immer nach Luft ringend auf den Besucher losging. Diese Gegenattacke war für sie ein deutliches Zeichen, dass sie wohl doch nicht höflich sein musste, entschied sie zufrieden. Sie zuckte unwillkürlich zusammen, als sie sah, wie der Fremde die Attacke mit einem Fingerschnippen abwehrte und Tiny gegen die Wand geschleudert wurde.
    „He!“, brüllte sie und sah zwischen den beiden Männern hin und her, bis sie erkennen konnte, dass sich der Sterbliche wieder rührte und es ihm anscheinend gut ging. Sein Gesichtsausdruck wirkte eher wütend als schmerzverzerrt, während er sich langsam aufrichtete. Marguerite wandte sich erneut dem Angreifer zu und setzte zu einer Schimpfkanonade an, hielt jedoch inne, als sie feststellte, dass er sie gar nicht mehr beachtete. Sie folgte seinem Blick, weil sie wissen wollte, was ihn so faszinierte.
    Seine Aufmerksamkeit galt dem Bett, genauer gesagt, der Bettdecke. Die Tagesdecke war auf den Boden gerutscht, und während Marguerite ihre Hälfte schützend vor sich hielt, lag die andere Hälfte glatt auf der Matratze. Sie war ein wenig zerknittert, aber man konnte deutlich erkennen, dass der Detektiv darauf geschlafen hatte, nicht jedoch darunter. Diese Tatsache schien den Fremden zu begeistern, doch den Grund dafür konnte sie nicht nachvollziehen. Bevor sie sich aber weiter Gedanken darüber machen konnte, wurde sie von Tiny abgelenkt, der einen neuen Anlauf wagte.
    Marguerite schnaubte ungehalten über so viel Dummheit von Tinys Seite, musste der Eindringling doch nur die Geste von gerade eben wiederholen, um den Sterblichen abermals gegen die Wand krachen zu lassen. Der dumpfe Knall ließ sie zusammenzucken, und sie kam zu dem Entschluss, dass es jetzt reichte. Sie musste einschreiten, bevor der reizende, aber wohl nicht ganz so schlaue Detektiv noch ernsthafte Verletzungen davontrug.
    Kurz entschlossen griff Marguerite nach der Nachttischlampe und holte mit ihr aus, wobei sie davon ausging, dass der Stecker genauso aus der Steckdose gerissen wurde wie zuvor, als sie sich in ihrem Zimmer gegen das Schwert zur Wehr gesetzt hatte. Ihr Plan sah vor, den Fremden mit der Lampe an der Brust zu treffen. Etwas an dem Winkel und daran, dass der Nachttisch so dicht an der Wand stand, machte ihr einen Strich durch ihre Rechnung. Kaum war das Kabel straff gezogen, hielt es die Lampe zurück, und anstatt den Eindringling zu treffen,
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