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Vampiralarm (German Edition)

Vampiralarm (German Edition)

Titel: Vampiralarm (German Edition)
Autoren: Dana Kilborne
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entfernt!
    Schon holte sie zum nächsten Hieb aus – und Colleen wusste intuitiv, dass sie sie kein weiteres Mal verfehlen würde. Wie in Zeitlupe sah sie die zartrosa schimmernden Krallen der Brünetten auf sich zukommen – hilflos und ohne jede Chance, rechtzeitig auszuweichen.
    "Julie!", schrie da plötzlich Lara direkt hinter ihr. "Julie Preston - neeeiin!"
    Das kurze, erkennende Flackern in den Augen der Brünetten währte nur einen Sekundenbruchteil, bevor das rotglühende Lodern wieder zurückkehrte – doch dieser winzige Augenblick reichte Colleen.
    Sie ballte ihre Rechte zur Faust und verpasste ihrer Gegnerin einen Haken gegen die linke Wange. Die Brünette verdrehte die Augen, das bösartige Lodern in ihnen erlosch und sie sackte bewusstlos zu Boden.
    Mit schmerzverzerrtem Gesicht rieb sich Colleen die pochende Hand und warf Lara einen kurzen, dankbaren Blick zu. Zu mehr hatten sie im Moment keine Zeit, denn schon stürzten sich die nächsten Gegner auf sie.
    Seit Damians Erscheinen im Kinosaal waren vielleicht zwei bis drei Minuten vergangen, Colleen jedoch kam diese Zeitspanne vor wie Stunden. Hand in Hand mit Lara kämpfte sie sich bis zum Notausgang des Palace durch. Dass sie es, von ein paar kleineren Blessuren abgesehen, nahezu unverletzt schafften, war beinahe ein Wunder.
    Grenzenlose Erleichterung durchströmte Colleen. Sie streckte die Hand nach dem Knauf der Notausgangstür aus und drehte daran.
    Nichts geschah.
    Die Tür war verschlossen!
    "O Gott, nein!"
    Verzweifelt hämmerten sie und Lara mit den Fäusten gegen die massive Eisentür. Natürlich ohne den geringsten Erfolg.
    Lara schrie wie am Spieß. In ihren Augen glomm Wahnsinn – und Colleen konnte nur hoffen, dass ihre Freundin eines Tages über die schrecklichen Erlebnisse dieser Nacht hinwegkommen würde. Sofern sie beide überhaupt noch den nächsten Morgen erlebten …
    Und dann war es mit einem Mal still.
    Colleens Herz wummerte mit einer Heftigkeit gegen die Rippen, dass sie das Gefühl hatte, das Hämmern müsse im ganzen Saal zu hören sein.
    Das war es – das Ende.
    Damian St. Clair stand nur noch knapp einen Meter von ihr und Lara entfernt. Er brauchte nur noch die Hand auszustrecken, um sie zu berühren. Um ihn herum war sämtliche Aktivität erstorben. Seine Marionetten (nichts anderes waren all diese Leute mehr!) verharrten, schienen in ihren seltsamen Posen wie festgefroren. Das unnatürliche Feuer in ihren Augen war erloschen, sie waren leer und ausdruckslos wie Glasmurmeln.
      Ein Lächeln, kalt wie Eis, umspielte Damians Lippen. Dann hob er eine Hand und streckte sie Colleen in einer stummen Aufforderung entgegen.
    Komm her, schienen seine Augen zu sagen. Komm zu mir …
    "Was willst du von mir?", schrie Colleen. Ihre Stimme bebte. Lara war mit dem Rücken zur Tür in die Hocke gesunken und wimmerte lautlos.
    Damien sagte nichts, stand einfach nur da. Lächelnd. Dann endlich neigte er den Kopf zur Seite und durchbrach das Schweigen. "Du wirst kommen, Colleen", sagte er. "Freiwillig. Ich weiß es."
    Er schnippte mit den Fingern. Augenblicklich fiel die Starre von seinen Kreaturen ab. Zischend und fauchend scharten sie sich um ihn – ihren Herrn –, nur darauf wartend, dass er ihnen den Befehl erteilte, sich auf Colleen und Lara zu stürzen.
    Doch er tat es nicht. Schweigend trat er zurück, immer weiter und weiter, bis er schließlich die Leinwand erreichte. Das geheimnisvolle Lächeln umspielte noch immer seine Lippen, als er den letzten entscheidenden Schritt machte, der ihn zurück in die andere, irreale Welt brachte. Eine Welt voller Schrecken und Scheußlichkeiten, die sich Colleen nicht einmal vorzustellen wagte.
    Seine Kreaturen folgten ihm, nicht ohne Colleen und Lara zuvor noch gierig zu beäugen. Und mit sich schleppten sie all diejenigen armen Seelen, die nicht das Glück gehabt hatten, ihnen zu entkommen.
    Fassungslos beobachtete Colleen, wie einer nach dem anderen in die andere Welt überwechselte. Einige der Gesichter waren ihr bekannt. Da waren Cole und Julie Preston, dann diese vier Mädchen, über die sie noch vor kurzem mit den Zwillingen gelästert, deren Namen sie aber vergessen hatte, und noch einige mehr, die sie nur vom Sehen kannte.
    Dann waren sie alle fort. Das Licht des Projektors erlosch, und im Kinosaal war es mit einem Mal stockfinster. Bis auf Laras leises Weinen war es mucksmäuschenstill.
    "Sie sind weg", sagte Colleen und tastete im Dunkeln nach ihrer Freundin. Sanft brachte sie die
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