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Valadas versinkende Gaerten

Valadas versinkende Gaerten

Titel: Valadas versinkende Gaerten
Autoren: Waldtraut Lewin
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den Versuch an.
    Eins aber ist sicher: Mein Haus, die Insel aus Licht, wird weiter bestehen in dieser Stadt, und seine Tore öffnen für alle, die leben, lieben und dichten wollen.
    In meiner Bibliothek suche ich nach einem Buch, dem »Bericht von den wundersamen Taten der Herrscher Cordobas aus edelstem Geschlecht und was die Sterne von ihrem Untergang und erneuten Aufgang wissen«. Aber so viel ich auch das Unterste zuoberst wende   – es ist verschwunden. Ich muss es verlegt haben. Oder ich habe es meinen Träumen zugesellt.

Der Pakt zwischen Valada bint Al Mustakfí und Ibn Abdus hielt. Als weiblicher »Schattenkalif« regierte sie mit ihm ein Cordoba, dessen Bedeutung in Al Andalus freilich immer mehr schwand. Wenn Sterne sinken, hält keiner ihren Fall auf.
    Ibn Zaydun wurde der einflussreiche und hoch geachtete Hadjib des neuen Emirs Al Mutamid von Sevilla.
    Immer wieder versuchten seine Verse die Frau in Cordoba zu erreichen und zu erweichen. Sie antwortete mit Spott   – oder gar nicht.
     
    Valada wurde über neunzig Jahre alt. Sie betrauerte den Dahingang des Wesirs genauso wie den Tod des großen Dichters.
    Als erneut Krieger berberischer Herkunft unter den bigotten, fundamentalistischen Almoraviden ungerufen aus Afrika kamen, den »Heiligen Krieg gegen Freigeister« in Al Andalus zu ihrem Hauptziel machten und im ganzen Land Lust und Lebensfreude mit der Wurzel ausrotteten, als sie die Taifa-Königreiche und natürlich auch Cordoba im Sturm eroberten, starb Valada bint Al Mustakfí. Rechtzeitig.

Informationen zum Buch
    Cordoba, 11.   Jahrhundert: Die große Zeit des Kalifats geht zu Ende, aber noch erstrahlt Cordoba in imperialem Glanz. Das Fehlen einer Zentralgewalt hat Machtkämpfe innerhalb der führenden Familien zur Folge, aber auch unerwartet viel Freiheit, Toleranz und Lebensfreude. Prinzessin Valada, Tochter des Sultans Muhammad III., verfügt nach dem Tod ihres Vaters über ein gewaltiges Vermögen. Die junge Frau von verwirrender Schönheit und überragender Intelligenz verwendet es, um einen Musenhof zu schaffen, in dem sie die begabtesten Poetinnen und Poeten ihrer Zeit versammelt. Menschliche und dichterische Spannungen innerhalb dieses Künstlerkreises bleiben nicht aus, zudem ist er heftigen Anfeindungen von außen ausgesetzt   – und Valada lässt sich auf ein gefahrvolles Spiel mit der Macht ein   ...

Informationen zur Autorin
    Waldtraut Lewin
, am 8.   Januar 1937 in Wernigerode geboren, studierte Germanistik, Latein und Theaterwissenschaften und arbeitete als Dramaturgin und Regisseurin für das Musiktheater. Seit 1978 widmet sie sich ausschließlich dem Schreiben und hat seitdem zahlreiche Romane und Biografien, Erzählungen, Hörspiele, Drehbücher und Libretti verfasst. Für ihre schriftstellerische Tätigkeit wurde Waldtraut Lewin u.   a. mit dem Lion-Feuchtwanger-Preis ausgezeichnet.
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