Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Urmels Lichterbaum im Eismeer

Urmels Lichterbaum im Eismeer

Titel: Urmels Lichterbaum im Eismeer
Autoren: Max Kruse
Vom Netzwerk:
nicht!«
    »Doch,
du hast ›Pfnee‹ gesagt, wo es doch Pfnee heißt! Ich sage auch nicht ›tschu‹ wenn
ich ›zu‹ meine. So was ist gemein!«
    »Na
schön«, erklärte Wawa gutmütig. »Dann also Schnee und Eis!«
    »Professor!
Du probierst ja nicht einmal, öfföff«, rief Wutz. »Da gibt man sich solche
Mühe! Wenn du nicht gleich brav isst, füttere ich dich!«
    »Gott
soll mich davor bewahren«, rief er und steckte sich selbst einen Löffel in den
Mund. »Die Suppe ist köstlich, Wutz!«
    »Das
will ich meinen! Es ist eine echte Minestrone, eine Gemüsesuppe aus Mohrrüben,
Blumenkohl, Spinat, einigen Tomaten, Sellerie, Zucchini, Fenchel...«
    »Sag
doch einfach querbeet, Wutz!«, quäkte das Urmel.
    »Was
du alles für Worte aufschnappst, öfföff!«
    »Das
habe ich von König Futsch gelernt. Es ist ein königliches Wort und bedeutet
einfach alles, was auf einem Beet so durcheinander wächst!«
    »Das
weiß ich selbst«, grunzte sie. »Öff!«



Habakuk
Tibatongs Innere Heizung
     
    Schusch
stand im Fensterrahmen und klapperte mit dem Schnabel. Er grübelte. Irgendetwas
hatte er doch hier oben gewollt? Es fiel ihm nicht ein, sein kleiner Vogelkopf
war völlig leer.
    Es
achtete auch niemand auf ihn.
    Der
Professor legte den Löffel wieder hin. Das tat er aber nicht, weil ihm die
Gemüsesuppe nicht schmeckte, sondern weil er nachdachte. Ping Pinguin erkannte
das als Erster und rief: »Psst, psst! Der Professor macht sich Gedanken!«
    »Ping
hat Recht«, murmelte der Professor. »Lasst mich überlegen. Irgendwann werde ich
sicher wieder einmal ins Eismeer reisen. Ich möchte auch den Eskimo Angakorok
wieder sehen. Er könnte mir viel über die Ernährung und Lebensweise der Eskimos
erklären. Da verstehe ich noch nicht alles. Sie haben erstaunlich wenig
Herzkrankheiten, und das muss eine Ursache haben. Außerdem ist Angakorok ein
bemerkenswerter Mensch.«
    »Oh
ja, öfföff, sehr bemerkenswert!«, grunzte Wutz.
    »Klar«,
flüsterte das Urmel Ping Pinguin zu, »er hat Wutz ja auch einen Heiratsantrag
gemacht. Das ist doch bemerkenswert, oder?«
    »Öch
weuß nöcht, was du an öhm föndöst, Profössor«, brummte Seele-Fant.
    »Hör
mal, Seele-Fant ist eifersüchtig!«, gab Ping Pinguin dem Urmel zurück. »Er ist
eifersüchtig auf den Pfamanen und Zauberer!«
    Der
Professor schaute Ping schweigend an. Sein Blick schien in weite Feme zu
schweifen. Endlich murmelte er: »Ja, Angakorok ist wirklich ein Schamane und
Zauberer, Ping. Aber trotzdem, es geht nicht! Eine Reise ins Eismeer ist zu
weit und zu gefährlich!«
    »Ich
weiß gar nicht mehr, was ein Schamane ist, Professor«, zischelte Wawa.
    »Nun«,
war die Antwort, »ein Schamane ist ein Mensch, der Träume deutet, der ein wenig
zaubern kann und der... nun... eben besonders weise ist. Schamanen können sich
sogar mit Tieren verständigen. Ich verstehe es nicht, aber ich verstehe sowieso
die ganze Zauberei nicht!«
    »Ich
verstehe die Tschauberei auch nicht«, tröstete ihn Wawa.
    Da
rief das Urmel: »Ach, Professor! Wenn du etwas nicht verstehst, dann musst du
dich schlau machen. Also fahren wir zu Angakorok, du lässt dir das Zaubern und
all das andere erklären und wir feiern mit ihm Weihnachten. Was schenkst du
mir, Wutz?«
    »Ah!«
Schusch plusterte sich. »Geschenke müssen Überraschungen sein, sonst sänd es
keine rächtägen Weihnachtsgeschenke!«
    »Ach,
Schusch«, knurrte Seele-Fant. Er hatte den Schuhschnabel anscheinend bisher
noch nicht bemerkt oder nicht zur Kenntnis genommen. »Da böst du ja. Was öch
doch schon langö fragön wolltö: Warum solltö ich hör höraufkommön? Was hast du
döm Profössor zu sagön?«
    Schusch
senkte den Schnabel. »Äch weiß es nächt mehr. Es muss auch eine Überraschung
gewesen sein. Wächtäg war es, sehr wächtäg, das weiß äch noch!«
    Der
Professor war mit seinen Gedanken schon weitergewandert. Er sagte: »Außerdem
muss ich euch sagen, dass zur richtigen Weihnachtszeit, mitten im Winter, in
der Polarregion ewige Nacht ist. Dann scheint niemals die Sonne. Dann ist es
dort bitterkalt, so kalt, dass selbst ›Habakuk Tibatongs Innere Heizung‹ nicht
mehr wirkt. Ihr erinnert euch doch noch an meine Tropfen? Ihr habt sie täglich
genommen und sie haben euch das Leben im Eismeer überhaupt erst möglich
gemacht.«
    »Jaja,
öfföff, und sie schmeckten nicht einmal so schlecht, für eine Innere Heizung,
meine ich, öff!«
    Wawa
maulte: »Ich habe keine Innere Heitschung bekommen, sondern immer nur in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher